Zu Reichelt und ähnlichen Krachern habe ich mich frühzeitig und hinreichend geäußert. Dem ist kaum noch was hinzuzufügen. Dafür aber hat Max Erdinger wieder zugeschlagen und aus dem Nähkästchen geplaudert. Man könnte auch sagen, einen rausgehauen.
Hier eine kleine Zusammenfassung, des sehr erhellenden, manchmal aber auch verwirrenden Artikels, wenn man nicht alle Hintergründe kennt.
Max Erdinger kritisiert in seinem Artikel „Klatsch & Tratsch: Reichelt hat wieder einen rausgehauen – jouwatch ist schockiert“ sowohl Julian Reichelt als auch Daniel Matissek, den Redaktionsleiter von „Jouwatch“ und „Ansage“ scharf.
- Doppelmoral und Abhängigkeit: Erdinger wirft beiden vor, scheinheilig und abhängig zu sein. Reichelt kritisiere Höcke und die AfD, obwohl er selbst von einem Milliardär mit Verbindungen zur CDU finanziert werde und dessen Agenda bedienen müsse. Matissek wiederum kritisiere Reichelts Abhängigkeit, sei aber selbst von Daniel Pipes‘ „Middle East Forum“ (MEF) abhängig.
- Verharmlosung von Kriegsverbrechen und Unterstützung Israels: Erdinger verurteilt beide für ihre Unterstützung der israelischen Politik, die er als „Völkermord, Folter und Kriegsverbrechen“ bezeichnet. Reichelt verharmlose den Holocaust, indem er Höcke mit Hitler vergleiche, während Matissek jeden kritisiere, der nicht bedingungslos Israel unterstütze.
- Opportunismus und mangelnde Wahrheitsliebe: Erdinger wirft beiden vor, ihre Meinung nach ihren Geldgebern und dem Publikum auszurichten und dabei die Wahrheit zu vernachlässigen. Reichelt wolle dem „übelsten aller Bundeskanzler“, Olaf Scholz, Antisemitismus unterstellen, während Matissek die Unterstützung für Israel von der AfD fordere, obwohl diese Position der Partei schade.
- Lagerdenken und „Zerebralphimose“: Erdinger kritisiert das „Lagerdenken“ bei Reichelt und Matissek, die sich als „honorige Aufklärer“ sähen, aber mit „hemmungslosem Präferenzutilitarismus“ und Propaganda arbeiteten. Er wirft der AfD und ihren Unterstützern, einschließlich Reichelt und Matissek, eine „Zerebralphimose“ vor, da sie sich weigerten, sich kritisch mit der israelischen Geschichte und dem Judentum auseinanderzusetzen.
Erdinger schließt seinen Artikel mit dem Vorwurf, dass Reichelt und Matissek, sowie Teile der AfD, durch ihre Unterstützung Israels zu „deutschen Freunden von Völkermord, Folter und Kriegsverbrechen“ werden.
Nebenbei spricht Erdinger immer wieder von „den beiden Matisseks in Matisseks Brust, von denen der eine „Kurschatten“ heißt“. Soll heißen, dass Matissek auf Jouwatch mit seiner etwas eigentümlichen Autorenzuordnung den „Kurschatten“ als Pseudonym benutzt, was aber nicht ganz richtig ist. „Kurschatten“ scheint der Nutzername für einen Adminzugang zu sein, der Texte von verschiedenen Autoren einstellt, die dann am Ende mit einem Kürzeln gekennzeichnet sind. Der ganz normale Leser wird damit wenig anfangen können und sich fragen, was diese Passagen in Erdingers Rundumschlag bedeuten mögen. Nun, ich habe es gerade erklärt.
Man sagt, es wächst zusammen, was zusammen gehört, eine gegenteilige Redensart ist mir nicht bekannt. Vor ein paar Jahren saßen wir noch in trauter Runde zusammen, Erdinger, der verstorbene WiKa, dessen Blog Qpress er nun weiter führt, Matissek und noch einige mehr. Niemand in den „alternativen Medien“ glaubte, dass Putin es wagen würde bzw. sich dazu provozieren ließe, in die Ukraine einzumarschieren. Der Beginn des Krieges zeigte dann die Sollbruchstellen im „alternativen Lager“, dem vermeintlichen „Widerstand“ auf. Maria Schneider verließ den eben erst übernommenen Conservo-Blog wieder und Reitschuster verlor etliche Leser, weil er wie zu „Mainstream-Zeiten“ bei seiner Anti-Putin-Haltung blieb. Auch auf Tichy tat man sich schwer, den „Konflikt“ richtig einzuordnen. Wer will schon seine Leser vergraulen?
Dann kam der 7. Oktober, zufällig Putins Geburtstag, und Israels Gegenreaktionen, die bis heute anhalten. Die einen stehen stramm an der Seite Israels, von der Achse, Apollo News bis Tichy, Ansage und Jouwatch mit dem peinlichen „FCK HAMAS“-Banner in der Seitenleiste. Und eben auch jene Teile der AfD, wie Erdinger hervorhebt und dabei die Bundesspitze nicht vergisst – und nicht zu vergessen, Donald Trump, der erst kürzlich werbewirksam das Grab von Menachem Schneerson besucht hat, zu dessen Anhängern auch sein Schwiegersohn und seine zum Judentum konvertierte Tochter gehören. Trump will den Ukrainekrieg befrieden und zündelt im Nahen Osten. Was für eine großartige Alternative zu Biden/Harris.
Es driftet nun fröhlich auseinander, was noch nie so richtig zusammen gepasst hat. Man könnte sich auch fragen, wer der lachende Dritte ist, wenn sich rechte Publizisten die Nazikeule um die Ohren hauen, aber lassen wir das, der Artikel ist jetzt schon viel zu lang!
Kommentare
8 Antworten zu „Aus dem Nähkästchen geplaudert vom Widerstand, der keiner ist“
Ich finde Erdinger prinzipiell klasse. Seine intellektuelle Schärfe und sein Wortwitz sind bemerkenswert. Er kann natürlich – wie jeder sonst auch – auch mal falsch liegen mit seiner Sichtweise. Aber wenn man die im Artikel beschriebenen bzw. beleuchteten Sollbruchstellen (Ukraine, Israel, etc.) betrachtet, liegt er m.E. richtig mit seiner Kritik.
Jetzt ist es natürlich so, dass jeder schauen muss, wie er sein Geld verdient, da beißt die Maus keinen Faden ab. Wenn diese Notwendigkeit dann zu einseitiger Abhängigkeit von BESTIMMTEN Sponsoren führt, ist dies natürlich mit einer freien und damit wahrhaftigen Tätigkeit als Publizist und Journalist nur schwer in Einklang zu bringen.
Zu Reichel
s Universum soll übrigens auch Apollo News gehören, habe ich kürzlich gelesen.
s mit NIUS, Apollo & Co. beleuchtet: Nämlich, einerseits durch guten Journalismus eine hohe Zahl von Followern hinter sich zu SAMMELN, diese dann aber von der AfD weg und HIN ZUR CDU zu lenken.Dort wurde auch die STRATEGIE Reichel
Es wurde in besagtem Artikel sogar angezweifelt, dass Reichelt wirklich ganz aus dem Springer-Universum ausgeschieden ist.
Ganz gleich wie man zu solchen Analysen steht, gilt: Trau schau WEM !!
Der sog. Widerstand der „alternativen“ Medien war nie homogen und wird es auch nie sein. Gerade zu derart elementaren Konfliktlinien wie „Ukraine/Israel“ wird es – aus den unterschiedlichsten Gründen – immer auch verschiedene, teils sogar absolut konträre Sichtweisen geben, die natürlich nicht unbedingt alle mit der jeweils unbestrittenen Faktenlage übereinstimmen.
Wenn allerdings die sog. oder selbsternannten alternativen Medien wirklich entschlossen sind, ihren Teil zu einem – mehr als notwendigen – Politikwechsel beizutragen, dann müssen sie sich zusammenraufen und auf einige essentielle Grundpfeiler zwingend verständigen, denn ansonsten ist das alles nur Kraut und Rüben und wird im Ergebnis nichts werden.
Aktionen, wie jetzt gerade von Reichelt in Bezug auf AfD/Höcke sind in diesem Kontext jedenfalls absolut kontraproduktiv, um nicht zu schreiben der gemeinsamen Sache schädlich.
Fazit: Man hat es nicht leicht, aber leicht hat es einen.
Man kann nur hoffen, dass irgendwelche Animositäten im alternativen Medienbereich zwecks schnellstmöglichem Erreichen eines Politikwechsels von allen Beteiligten zurückgestellt werden, um den Erfolg nicht permanent zu gefährden. Schon ein einziger Heckenschütze kann verheerenden Schaden verursachen…
Nein, Apollo gehört zu Achgut.
Reichels 180° Wende war nie wirklich glaubhaft, auch wenn er der Ampel alles um die Ohren gehauen hat, was ging. Auch seine Gesprächspartner, die Fürstin, der Waldi, sprechen dafür, an wessen Strippe er hängt. Und die Tatsache, dass er als Journalist nie mit AfD gesprochen hat, auch, und gerade weil, er nichts von ihr hält, spricht eine deutliche Sprache.
Machen wir es also,wie zum Beispiel,ich schon mehrfach beschrieben, gestern am 23.10.2024.
Übrigens,war eine tolle Hütte beim Zwiebelmarkt im Weimar,hat mir sehr gefallen… Grüße gehen raus an die Bayerische AfD und CSU …
Ukrainische Parlamentsabgeordnete Schilowa zum Bürgerkrieg in der Ukraine
http://hesikamiscellaneous.wordpress.com/2014/08/20/ukrainische-parlamentsabgeordnete-schilowa-zum-burgerkrieg-in-der-ukraine/
AUGUST 20, 2014
Übersetzung des Artikels auf http://professorsblogg.com : Solveigh Calderin
In einer grundsätzlichen Rede fordert die Ukrainische Parlamentsabgeordnete Viktoria Schilowa die Regierung Poroschenko auf, den Bürgerkrieg zu beenden und nennt die tatsächlichen Zahlen der Kriegsverluste.
Ein wichtiges Dokument: Ein Mitglied des Ukrainischen Parlaments, Frau Viktoria Schilowa, wandte sich in einemVideo an die Öffentlichkeit über die grundsätzlichen Fragen des andauernden Bürgerkrieges in der Ukraine.
Ihre Rede beinhaltet wertvolle Informationen über die tatsächliche Anzahl der durch die ukrainischen Armee erlittenen Verluste, die durch die Poroschenko Regierung gegenüber der Öffentlichkeit verheimlicht werden. Hier unten ist ein Transkript ihrer mutigen Anti-Kriegs-Rede.
„Ich nenne das BÜRGERKRIEG, bestimmt NICHT Anti-Terror-Operation“
I.
Hallo, mein Name ist Viktoria Schilowa. Ich bin ein Mitglied des ukrainischen Parlaments und repräsentiere den Dnepropetrowsker Bezirk. Ich werde russisch sprechen, so können mich alle slawischen Brüder verstehen.
Wollen die ukrainischen Menschen Krieg?
Bitte, stellen Sie sich diese Frage zunächst selbst. Wollen Sie Krieg? Wollen Sie, dass unschuldige Menschen sterben? Wollen Sie, dass Ihre Verwandten, Familienmitglieder, Kinder, Ihr Ehemann oder Ihre Ehefrau, Ihre Großmutter oder Ihr Großvater getötet werden?
Ich bin zu einhundert Prozent sicher, dass Ihre Antwort NEIN ist.
Was passierte dann in den letzten vier Monaten in der Ukraine? Ich nenne es Bürgerkrieg, ganz bestimmt nicht Anti-Terror-Operation. In meinen Augen können nur SWAT Einheiten oder Anti-Terror Einheiten eine Anti-Terror-Operation durchführen.
Wie wäre es möglich, dass über acht Millionen Terroristen im Donbass wohnen?
Acht Millionen Terroristen, auf ihrem (eigenen ukrainischen) Boden, so nennt Poroschenko das. Einschließlich Kinder und ältere Menschen.
Was denken Sie, kann eine behinderte Person ein Anti-Luft-Abwehrsystem abfeuern? Oder vielleicht ist es ein Kind, wie Jegor Aleksandrow, der in den Armen seiner Mutter getötet wurde.
Einfach in der Nähe von Kramatorsk getötet, hielt er eine Waffe? Natürlich nicht.
Wer hat denn die Waffen zuerst dort in die Hand genommen: Es waren die von Putin gelenkten russisch-stämmigen Militanten in der Ost-Ukraine, eine Minderheit, unter der dann das Volk dort zu leiden hatte. Man hätte gewiß eine nicht-blutige Lösung finden können und müssen, aber so legalistisch, wie Putin stets argumentiert und vorgeht, hatte die ukrainische Zentralregierung in Kiew das Recht, hier gegen die Separatisten einzugreifen.
Vielleicht habe ich ja etwas verpaßt, aber es ist mir vollkommen neu, daß nur „Teile der AfD“ stramm an der Seite Israels stehen sollen. Wenn ich mir die entsprechenden einstimmigen AfDCDUCSUFDPGrüneLinkeSPD-Bundestagsabstimmungen vom Oktober 2023 und 2024 FÜR Israel und FÜR absolut ALLE seine Handlungen gegen die Palästinenser ansehe und wenn ich bedenke, daß ich diesbezüglich innerhalb der AfD (anders als immerhin sogar noch bei SPD und Grünen) noch keinen Widerspruch feststellen konnte, wenn ich mir noch einmal ins Gedächtnis zurückrufe, daß auch beim TV-„Duell“ Höcke-Vogt beide „Gegner“ beim Thema „Israel“ ein Herz und eine Seele waren, kann ich mir das gar nicht vorstellen. Wenn mir solche Widersprüche gegen die Israel-Hudelei der Bundes-AfD bekannt gewesen wären und wenn ich die Vertreter derselben auf meinem letzten Wahlzettel gefunden hätte, dann hätte ich bestimmt mein Kreuz bei der AfD gemacht. So aber habe ich bei der letzten Wahl in meinem Bundesland einen ungültigen Wahlzettel abgegeben (denn die Systemparteien sind natürlich erst recht unwählbar).
Ich besuche auch interessehalber regelmäßig die Internetseite von Beatrice und Sven Storch „freiewelt.de“, wo gleichfalls dem Extremzionismus gehuldigt wird. Das Gleiche gilt übrigens auch für die „Junge Freiheit“ und die „Preußische Allgemeine Zeitung“, diese beiden Blätter wollen obendreien auch noch Deutschland in einen Krieg mit Rußland (auf Seiten der Ukraine) ziehen. Irgend einen Nutzen für das Deutsche Volk kann ich darin jedenfalls nicht erkennen.
Erdinger ist ein putinistischer Querulant, dem ich mehrfach bei ANSAGE Faktenverdrehungen nachweisen konnte, worauf er außer beleidigenden Phrasen nichts vorzuweisen hatte.Und wie er jetzt gegen Matissek pöbelt weit über jedes sachlich zulässige Maß, ist unter aller Sau, da kommt der Charakter voll durch!