Die Junge Freiheit erhielt einst den Beinamen „Frauke Petry der Alternativmedien“, weil sie u.a. mit peinlichen Umfragen Stimmung gegen Höcke machte. Inzwischen ist wieder Gras über die Sache gewachsen und jede Menge blaues Wasser den Rhein hinunter geflossen. Jahre später hat „Nius“ diese ausgetretenen Pfade für sich entdeckt und erteilt ungefragt Nachhilfeunterricht in Parteiführung. Es wird deutlich, wie sehr Reichelt noch immer die Leitlinien seines früheren Arbeitgebers vertritt. Von wegen „alternativ“!
Reichelt argumentiert in seinem Höcke-Verriss, dass die AfD innerhalb weniger Jahre regierungsfähig werden könnte, wenn sie bereit wäre, sich zu ändern. Die AfD würde derzeit unter dem gleichen Syndrom wie Deutschland leiden: Sie hielte sich für zu erfolgreich, um sich radikal zu verändern. Parlamentarisch würde die AfD dadurch immer bedeutungsloser, während rechte Politiker wie Geert Wilders und Giorgia Meloni in Europa an Einfluss gewönnen. Um regierungsfähig zu werden, müsste die AfD Björn Höcke entfernen, den rechtsnationalen Antisemitismus beenden und sich von Moskau abwenden. Höckes Rhetorik der „wohltemperierten Grausamkeiten“ sei abschreckend, und er sei der Unterschied zwischen 20 und 30 Prozent bundesweit.
Die AfD müsste sich auch den Antisemitismus austreiben, da rechte Parteien in Europa nur als Schutzmacht des jüdischen Lebens und als eiserner Verbündeter Israels erfolgreich sein könnten. Die Hinwendung nach Moskau sei ebenfalls ein Irrweg, da Deutschlands Zuhause der freie Westen sei. Viele Menschen, insbesondere junge Menschen, sähen in der islamistischen Massenmigration das deutlich größere Übel als in der AfD und wären bereit, die AfD zu wählen. Die Frage sei, ob die AfD hart daran arbeiten würde, anschluss- und regierungsfähig zu werden, oder ob sie weiterhin jede Entgleisung dulden und ihre Wähler in die Perspektivlosigkeit führen würde.

11 Antworten zu „Reichelt fordert „Höcke raus!““