„Christenverfolgung – gestern und heute“ lautet das Schwerpunktthema der aktuellen Ausgabe (Nr. 11, April 2025) des vierteljährlich erscheinenden Journals für christliche Kultur CRISIS. Während heute im sogenannten „liberal-demokratischen“, säkularen Westen eine Verdrängung des Christentums aus der Gesellschaft stattfindet, und die religiöse Tradition kaum noch spürbar ist, fand die umfassendste Christenverfolgung aller Zeiten im letzten Jahrhundert im atheistisch-materialistischen Sowjetreich und den kommunistischen Ostblockstaaten statt. Grausame Exzesse gegenüber Bischöfen, Priestern, Mönchen, Nonnen und einfachen Gläubigen waren die Folge. Sieht man einmal von der Ukraine ab, wo eine patriarchal in Gang gesetzte Verfolgungspraxis manifestiert durch Unterdrückung und Angriffe auf die traditionell orthodoxe Kirche stattfindet, gelang es gerade in Rußland und anderen ehemals kommunistischen Staaten der Kirche Christi nach Verfolgung und Martyrium gestärkt aus dieser Leidenszeit hervorzugehen. Das Kreuz als Zeichen des Sieges über die Finsternis Satans und seiner weltlichen Dämonen („In hoc signo vinces“) leuchtet besonders dort, wo die unzähligen christlichen Märtyrer, Bekenner, Standhaften und Leidenserdulder Christus wahrhaft dienen, sich opfern und damit Zeugnis ablegen für ihren unerschütterlichen Glauben, der auch durch Gulags, Straflager, Gefängnisse, Foltereinheiten und Erschießungskommandos nicht gebrochen werden kann.
Der Germanist und Historiker Benjamin Kaiser beschreibt in seinem Beitrag „Tabuthema Christenverfolgung“ wie vor allem in den „westlichen Demokratien“ eine Hierarchie der Opfer gepflegt wird Zwar in den zwangsfinanzierten öffentlich-rechtlichen Medien und im linksliberalen Print-Mainstream tagtäglich über die „Opfer des Rassismus“ oder alternativ über die Opfer angeblicher „Homo- und Transsexuellenfeindlichkeit“ gejammert, aber nicht über die die größte Opfergruppe weltweit berichtet, nämlich die Christen. Tatsächlich wird keine Gruppe derart brutal unterdrückt und verfolgt wie die Christen, wie die überkonfessionelle Organisation „Open Doors“ in ihrem jährlichen Weltverfolgungsindex feststellt. So sind weltweit fast 400 Millionen Christen in 78 Ländern wegen ihres Glaubens intensiver Verfolgung und Diskriminierung ausgesetzt. Eine politisch motivierte Verfolgung findet primär in kommunistisch/sozialistischen Ländern wie Nordkorea, China, Nicaragua und Kuba statt, während die Abermillionen Opfer islamischer Massaker während des halben Jahrtausends mohammedanischer Eroberungsfeldzüge in Europa bis zum aktuell von IS-Al-Nusra-Dschihadisten überrannten Syrien auch die jüngsten Massenschlächtereien in unseren Massenmedien keine Erwähnung finden. In Afrika tobt sich die dschihadistische Mordlust fanatischer Islamisten an Christen besonders in Nigeria und im Kongo aus, während die „Einzeltäter“-Seuche hierzulande inzwischen zum alltäglichen Schreckensbild zählt, und Weihnachtsmärkte und andere traditionelle Feste dank der ausgeuferten Messergewalt invadierter Asylforderer aus Nahost und Nordafrika nur noch unter Polizeischutz stattfinden können und wohl bald ganz der Vergangenheit angehören werden.
Die ideologisch bedingte Christenverfolgung im Westen trifft hingegen speziell Lebensschützer und politisch unkorrekte Tradionalisten, die wegen unerlaubten Betens vor einer Abtreibungsklinik oder angeblicher „Hetze“ gegen sexuell Perverse mit Gefängnis oder unverhältnismäßig hohen Geldstrafen durch willfährige und staatstreue Richter bestraft werden. Natürlich ist dies nicht mit den massiven Christenverfolgungen in islamischen oder kommunistischen Staaten zu vergleichen, doch sind die Übergänge fließend, wie die Verhältnisse in Frankreich zeigen. Jährlich werden dort über 1.000 Übergriffe gegen Christen registriert, Kirchenbrände, Vandalismus und Schändungen von Gotteshäusern sind an der Tagesordnung. Die Täter sind zum Teil Linksextremisten, Satanisten, aber auch illegal eingereiste Islamisten, wie die ruchlosen Mörder des 85jährigen Priesters Jaques Hamel 2016, dem zwei 19jährige algerische IS-Angehörige während der heiligen Messe die Kehle durchschnitten und ihre satanische Tat auch noch filmten.
Benedikt Kredenz beschreibt die Untergangsdramatik des nahöstlichen Christentums als eine menschliche und kulturelle Tragödie. Drei Jahrzehnte Verfolgung haben das Vertrauen der Christen im Nahen Osten in das Zusammenleben mit ihren muslimischen Nachbarn mittlerweile nachhaltig erschüttert. Denunziationen, Überfälle, Massaker, Landenteignungen, Selbstmordattentate und Terroranschläge aller Art sind nicht vergessen. Die restlichen christlichen Gemeinden sind verarmt, viele ihrer Mitglieder haben ihre alte Heimat verlassen. Das frühere gegenüber Christen und anderen religiösen Minderheiten tolerante Syrien unter Assad existiert nicht mehr, aramäische, armenische, griechische Hymnen und Gesänge sind verstummt, ein ganzes Mosaik religiöser und kultureller Vielfalt ist verschwunden zugunsten eines monotono-theistischen extremistischen, sunnitischen Islam, der sich immer weiter und stärker radikalisiert, und dafür von der EU und der Außenministerin der BRD mit 300 Millionen Euro unterstützt wird.
Prekär ist auch die Lage der orthodoxen Kirche im Kosovo und in Bosnien. Raubüberfälle, Kirchenschändungen, verwüstete serbisch-orthodoxe Friedhöfe, Zerstörung von wertvollen Heiligtümern und Denkmälern der Orthodoxie und permanente Diskriminierung der serbischen Bevölkerung haben unter der Schirmherrschaft der zu den Untaten schweigenden EU Hochkonjunktur.
Ähnlich ist die Situation der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche (UOK), deren Spaltung durch die Kiewer Junta eine Tragödie größten Ausmaßes ist. Der Journalist und Dramaturg Ilia Ryvkin schildert zahlreiche Zeugnisse der Verfolgung, die vom Auswärtigen Amt der Russischen Föderation im November 2024 bestätigt wurden. Danach verübten bewaffnete Handlanger des Kiewer Regimes zahlreiche verbrecherische antichristliche Handlungen wie gewaltsame Überfälle auf Klöster und Kirchen, mißhandelten und entführten Priester, Bischöfe und Gläubige. Kirchen wurden niedergebrannt und zerstört, Mordanschläge gegen Priester verübt und schließlich wurde in Vinnitsa in der Pokrovsky-Kirche Erzpriester Anthony Kovtoniuk von einem Unbekannten die Kehle durchgeschnitten. Daß hinter diesen Verbrechen der ukrainische Geheimdienst und heidnische Neonazis, die in der Ukraine freie Hand haben, stehen, gilt als bewiesen.
Während der Theologe Dr. Nicolae Robert Geisler die Verfolgung der Orthodoxen Kirche im ehemals kommunistischen Rumänien schildert, die unzählige Märtyrer hervorbrachte, beschreiben Roland Chr. und Anna-Maria Hoffmann-Plesch die „metapolitischen, kriminalpsychologischen, und martyrologischen Aspekte eines antichristlichen Projekts“, das als „Pitesti-Experiment“ (1949-1952) bekannt wurde, und den Leidensweg der Kreuzbruderschaften schildert. Pitesti war kein gewöhnliches Folter-Gefängnis, sondern ein Labor, in dem rituelle Gewalt, satanistisch motivierter sexueller Mißbrauch sowie Techniken der Gedanken- und Bewußtseinskontrolle mit dem Ziel der Indoktrination, Täuschung und Einschüchterung angewandt wurden. Diese wurden über einen längeren Zeitraum wiederholt mit Hilfe von Drogen, Hypnose, Folter, Erniedrigung und Erpressung, um die Willenskraft der Opfer auszuschalten und eine neue Persönlichkeit zu erschaffen. Der in Pitesti geführte Krieg hatte die Transformation der christlich-moralischen Seele zum Ziel, also einen neuen Menschen zu schaffen. Verwurzelt im Urkonflikt zwischen Christentum und Satanismus mutierten die Kreuzbruderschaften durch die psychische Folter zum Teil von Opfern zu Tätern und vertraten und praktizierten Antimoral, in der Gott, Familie, Gemeinschaft und Kameradschaft im Gegensatz zu den Prinzipien des Märtyrers Ion Mota und der Legion Erzengel Michael keinen Platz hatten.
Über den Siegesmarsch der Ersatzreligion Droge schreibt Prof. Walentin Katasonow. Leider zitiert er in seinem ansonsten luziden Essay den Ausspruch von Karl Marx aus dessen Werk „Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphiloslophie“ nicht exakt. Tatsächlich sprach bzw. schrieb Marx nämlich „Die Religion ist das Opium des Volkes!“ und nicht, wie in der Tat immer wieder fälschlicherweise zitiert wird: „Die Religion ist Opium für das Volk!“. Ein kleiner aber feiner Unterschied, denn Marx war zwar alles andere als ein Christ, aber Religion als Opium des Volkes, wie es richtig heißt, hat doch eine etwas andere Bedeutung, und Marx erkennt hier, daß man auch in der Entfremdung und Unterdrückung glücklich sein oder werden kann, wenn man Religion als einen traditionellen Wert begreift, der für den überzeugten Materialisten Marx allerdings nicht sein Wert war.
Hervorzuheben sind zum Schluß zwei Rezensionen: Einmal Nicolae Geislers Besprechung von Martin Mosebachs „Die 21. Eine Reise ins Land der koptischen Märtyrer“. Das Buch setzt sich mit dem erschütternden Ereignis der Ermordung von 21 koptischen Christen durch IS-Terroristen 2016 auseinander und hinterfragt in diesem Zusammenhang kritisch die westliche Wahrnehmung von Glauben und Martyrium, wobei deutlich wird, daß der hiesige postmoderne Relativismus ein Weg in die vollständige Entchristlichung ist. Ganz zum Schluß dann die wunderbare Buchbesprechung von Katharina Fernbach, die sich der „Hillbilly-Elegie“ des US-Vizepräsidenten J. D. Vance widmet. Vance, der hier freimütig die problematische Geschichte seiner Familie erzählt und zugleich eine genaue Beobachtung der amerikanischen Gesellschaft in der Krise beschreibt, hat mit seinem Buch bewiesen, daß er völlig zu Recht seinen politischen Aufstieg verdient. „Dieses Buch schafft Vertrauen in einen Mann, der heute an der Regierung einer Weltmacht beteiligt ist, von dem man hoffen kann, daß er alle sieht und sich für sie einsetzen wird, einfach, weil er um das Leid des kleinen Mannes weiß“ (Katharina Fernbach).
Kontakt: CRISIS. Feldstr. 5, 47669 Wachtendonk. Einzelheft 12,50 Euro. Jahresabo 38 Euro. www.crisis-journal.de
Kommentare
4 Antworten zu „Zeitschriftenkritik: CRISIS“
Das Leid des kleinen Mannes,Frau oder Kind.War es denn jemals anders ? Ich weiß was ich bin,aber nicht Katholisch und ich habe,ich habe es geschrieben,fertig mit diesen Gestalten,damit habe ich abgeschlossen.👈
Alles andere ist nun mal nicht machbar 👈 Ich hab die Schnauze gestrichen voll mit all diesen Hintervoetzigen Gestalten… 🤮
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Wen oder was meinen Sie denn konkret?
Ein kleiner Nachschlag
Ludek Pachmann , tschechischer Schachgroßmeister, hat den Ausspruch von Marx präzisiert: „Der Marxismus ist das Opium des Volkes.“