Wissenschaft kann die Welt nicht verändern?

Eine dreibändige Buchreihe zu Wissenschaft, Ideologie und Wirklichkeit

Betrachtet man die Welt mit dem Blick der Wissenschaft, befindet sie sich in einem ständigen Wandel. Ist sie deshalb auch die Ursache dieser Veränderungen? Dieser Frage widmet sich Dr. Alexander Flügel im ersten Band seiner dreibändigen Buchreihe, „Von der Ideologie der Wissenschaft zur Wirklichkeit des Menschen – Erschütterung des Fundaments.“ Wissenschaft ist für den Autor nicht die Triebkraft aller Veränderungen und Verwandlungen der Welt, wie in der Fragestellung im Titel des Essays bereits andeutet wird.

Für Flügel ist Wissenschaft immer von Ideologien geleitet. Sie ist nie deckungsgleich mit der Wahrheit, die „die Menschen frei machen kann“. Erklärungen der Welt, die durch wissenschaftliche Fakten belegt zu sein scheinen, in Theorien gegossen werden, die den Anspruch erheben auf Wahrheit zu beruhen, erzeugen fast immer Denkmuster die wiederum die Vernunft, die Freiheit des Geistes und den Mut zur Menschlichkeit beschränken und letztlich Hindernisse dafür sind, tragfähige humanistische Veränderungen voran zu bringen.

Flügels Leitlinie ist im Streben „anderen etwas Gutes zu tun“ zu sehen, die herrschende Wirklichkeit der Menschen zu erkennen und sich davon leiten zu lassen. „Die Armen dieser Welt … (und viele andere) sind nicht ein Klotz am Bein, nein sie vermitteln Kraft, Wärme, Lebensweisheit“. Historischen Beispielen, wie die Bürgerkriege in Syrien und im Libanon zeigen, dass wissenschaftliche Analysen uns nicht weitergebracht haben. Sie sind immer von Interessen und Ideologien der verschiedenen Machthaber bestimmt gewesen. Schon die Nachrichten über die Geschehnisse werden von Verdrehungen und Lücken, ja sogar von Lügen bestimmt. Die Lösungsvorschläge für bestehende Konflikte der Welt sind „nicht neutral, sie dienen westlichen Wirtschaftsinteressen“ auch der wissenschaftliche-technische Fortschritt hat auf diesen Gebieten erstaunlich wenig gebracht.

Der Autor schließt dabei sogar die internationalen Menschenrechte ein und er stellt die Frage, warum „wissenschaftlich geschulte Menschen…immer von Rechten sprechen, vermeintlich nie von Pflichten?“ „die Menschenrechte können nur dann zu ihrer gerechtfertigten Bedeutung zurückkehren, wenn die Menschheit sich von ihren niederen Zielsetzungen befreit.“

Flügel begibt sich in seinem Essay in zahlreiche „Kernfusionszentren unserer Zeit mitten hinein“ so zur Person Adolf Hitler, wo er fordert Schuldzuweisungen abzulegen und eher nach Erkenntnis zu den tieferen Ursachen zu streben, diese gelte auch für Antisemitismus, Zionismus, Nationalismus, jeder Form von Denkverboten und anderes. Er hält wirkliche Wissenschaft solange für unmöglich, wie sie sich nicht alleine von der Vernunft leiten lässt.

An diesen ersten Band schließen zwei weitere Bände. „Abstieg zum Grund – Liegt am Boden von Pandora Büchse die Hoffnung“. Flügel entwickelt Visionen um in einer angetriebenen Zeit mit Mut bestehen zu können. Im letzten Buch „zur Wurzel der Wahrheit – Haben Menschen eine Würde.“ Flügel sieht in der Wahrheit zwingen die Verknüpfung mit unserem Selbstverständnis.

Der interessierte Leser sollte mit Band 1 der Reihe beginnen, auf den insgesamt fast 400 Seiten wird sich ein Gefallen an den folgenden Büchern ergeben. Insgesamt sind dann interessante 850 Seiten abzuarbeiten. Die Lektüre lohnt sich in jedem Fall!

Von der Ideologie der Wissenschaft zur Wirklichkeit des Menschen – Band 1

Alexander Flügel

Gerhard Hess Verlag 2023; 398 Seiten € 24,80

Bücher 1-3; 848 Seiten € 67,80


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Kommentare

3 Antworten zu „Wissenschaft kann die Welt nicht verändern?“

  1. OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch

    Kommt mir so nach dem ersten Durchlesen ziemlich wirr vor. Ich werde auf die Anschaffung verzichten.

  2. Wie viele Dinge es doch gibt, die ich nicht brauche (Sokrates)

  3. Dr. Gerhard Weismann

    Wer über Wissenschaft schreibt, sollte sich selbst wissenschaftlicher Methodik bedienen. Dazu gehört zuallererst eine saubere und widerspruchsfreie Definition des Diskussionsgegenstands. Was bezeichne ich als Wissenschaft? Nur das, was durch Experimente verifiziert oder falsifiziert werden kann? Oder lasse ich auch ideologische Felder wie Gender- oder Sozialwissenschaft als „Wissenschaft „gelten?
    Schon dem durchschnittlich intellektuell Begabten ist klar, dass sich je nach Definition daraus völlig unterschiedliche Schlussfolgerungen ergeben müssen.