Gestern hat die US-Regierung unter Präsident Donald Trump einen neuen Friedensplan für den Ukraine–Krieg vorgestellt – laut Axios soll es sich um ein „finales Angebot“ handeln. Der Vorschlag sorgt für Aufsehen: Die Ukraine soll weitreichende Zugeständnisse an Russland machen – darunter die Anerkennung der Krim und der russischen Kontrolle über große Teile des Donbas.
Ein Plan mit klaren Vorteilen für Moskau
Kernpunkte des Plans:
- Die USA würden die Krim als russisch anerkennen.
- Russland behielte große Teile der seit 2022 besetzten Gebiete in Luhansk, Donezk, Cherson und Saporischschja.
- Die Ukraine soll dauerhaft auf eine NATO-Mitgliedschaft verzichten.
- Die Sanktionen gegen Russland würden schrittweise aufgehoben.
- Eine vertiefte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA und Russland ist vorgesehen.
Solche Punkte könnten Russland erheblich stärken – geopolitisch wie wirtschaftlich. Die Ukraine hingegen müsste territoriale Verluste akzeptieren, ohne dafür sofort klare Gegenleistungen zu erhalten.
Was bleibt für Kiew?
Dem Plan zufolge würde die Ukraine:
- Sicherheitsgarantien durch europäische Staaten erhalten – Details dazu sind bislang unklar.
- Einige Gebietsgewinne im Raum Charkiw verbuchen.
- Zugang zum Dnipro-Fluss zugesichert bekommen.
- Finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau erhalten – jedoch ohne konkrete Angaben zur Finanzierung.
Ukrainische Vertreter äußerten sich zurückhaltend. Ein Diplomat erklärte gegenüber Axios, der Plan sei “unausgewogen” – was Russland bekomme, sei klar umrissen, während die Gegenleistungen für die Ukraine vage blieben.
Reaktionen und Ausblick
Während Trump den Vorschlag als „letzte Chance für den Frieden“ darstellt, zeigt sich der Kreml offen für Gespräche – allerdings lehnt Moskau eine europäische Friedenstruppe weiterhin strikt ab. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff wird in Kürze zu weiteren Gesprächen nach Moskau reisen. Die ukrainische Regierung will im Laufe der Woche offiziell auf das Angebot reagieren.
Kommentare
2 Antworten zu „Trumps Friedensvorschlag für die Ukraine: Ein diplomatischer Drahtseilakt“
Kennt Merz nicht die Feindstaatenklausel in der UN-Charta?
Jedes UN-Mitglied ist aufgefordert Zwangsmaßnahmen incl. militärischer Aktionen ohne zuvorige Zustimmung des UN-Sicherheitsrates zu ergreifen, sofern von den Feindstaaten Deutschland und Japan Agressionen ausgehen !
Diese Klausel steht da immer noch und ist für Russland nicht obsolet!
Die Lieferung, Einsatz und Programmierung von Taurus wäre ein solcher Präzedenzfall Herr Merz !
Da hilft auch nicht die Zustimmung aus London oder Paris !
„Ein Plan mit klaren Vorteilen für Moskau“
In VERSAILLES war es auch nicht anders, gelle ?;-)
Es ist KRIEGSüblich, dass der SIEGER kraft der – unverrückbaren – FAKTEN den „Friedensplan“ schreibt.
Es dürfte auch noch nie in der Menschheitsgeschichte passiert sein, dass sich der Kriegsverlierer über das Ergebnis gefreut hat.