Die geplante Rentenversicherungspflicht für Selbstständige könnte zum Bumerang für den Wirtschaftsstandort Deutschland werden. Aktuell diskutiert die Politik derzeit eine Zwangsabgabe für alle neuen Selbstständigen. Was als Maßnahme gegen Altersarmut verkauft wird, dürfte für viele Gründer das Aus bedeuten – noch bevor sie überhaupt durchstarten.
18,6 Prozent des Einkommens sollen künftig verpflichtend in die gesetzliche Rentenkasse fließen. Ausnahmen gibt es nur bei bestehenden Vorsorgeverträgen. Was nach sozialem Ausgleich klingt, entpuppt sich für viele Unternehmer als Belastungsfalle. Denn gerade in der Gründungsphase sind Einnahmen unregelmäßig – die Kosten aber fest.
Experten wie der Finanzstratege Sebastian Weißschnur warnen: Die Reform könnte eine „stille Auswanderungswelle“ lostreten. Länder wie die Schweiz, Singapur oder die USA bieten deutlich flexiblere Vorsorgemodelle – ohne Zwang und mit Standortvorteil. Deutschland hingegen baut weiter Bürokratie auf, belastet seine Kreativ- und Innovationsklasse und riskiert, dass Know-how, Steuereinnahmen und Gründergeist einfach abwandern.
Während Angestellte vom Arbeitgeberzuschuss profitieren, sollen Selbstständige künftig die volle Beitragslast schultern. Und das in einem ohnehin lückenhaften System, das Insolvenzen, Auftragsschwankungen oder echte Vorsorgekonzepte kaum berücksichtigt. Statt mehr Zwang wäre weniger Staat und mehr Eigenverantwortung gefragt – inklusive echter Anreize zur freiwilligen Vorsorge.
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