Der Schah kommt zurück

Es ist nicht sonderlich geheim, dass gewisse Machtzirkel auf den ehemaligen iranischen Kronprinzen Reza Pahlavi setzen, um nach dem Sturz der Mullahs eine Übergangsregierung unter seiner Führung zu installieren. Hier haben wir bereits letztes Jahr berichtet. Ein halbes Jahr später brauchte man sich nicht weiter fragen, warum Pahlavi als Gast zur Münchner Sicherheitskonferenz geladen war. Nach einigem Hin- und Her wegen einer versuchten Ausladung durch Annalena Baerbock stand seinem Auftritt nichts mehr im Wege. Das Signal nach außen war klar, mit Pahlavi soll man rechnen, denn die Zeit der Mullahs ist abgelaufen.

Und jetzt nach dem Angriff Israels hat er plötzlich alle Hände voll zu tun, gibt ein Interview nach dem anderen und ruft die Iraner zum Sturz des Regimes auf. Hier seine letzte Wortmeldung auf X.

Das iranische Volk erkennt und die Welt muss erkennen, dass die Wurzel des Problems das Regime und seine Natur ist. Und die einzige Lösung, die letztendlich sowohl dem iranischen Volk als auch der freien Welt zugutekommen wird, ist, dass dieses Regime nicht mehr existiert. Ich argumentiere seit Beginn dafür, dass die ultimative Lösung ein Regimewechsel ist. Jetzt haben wir eine Gelegenheit, weil dieses Regime an seinem schwächsten Punkt ist. Es gibt ein Fenster, in dem wir handeln können und hoffentlich unser Land befreien können. Und die Welt kann endlich aufatmen, dass sie keine Angst mehr vor nuklearen Bedrohungen, Terrorismus, Radikalisierung und so weiter haben muss.

Auch wenn Reza Pahlavi keinen Anspruch auf den Pfauenthron erheben, sondern wie gewünscht, demokratische Reformen einleiten will, tritt er das politische Erbe seines Vaters an, der seinerzeit von den westlichen Unterstützern fallengelassen wurde wie eine heiße Kartoffel. Undurchsichtig, wie auch unrühmlich war dabei die Rolle der Bundesrepublik unter Kanzler Schmidt und nicht zu vergessen, Frankreich als Exilland von Ayatollah Khomeini. Will man nun im Iran die Zeit zurückdrehen und Fehler von damals wieder gutmachen?

Was hat sich geändert in den 46 Jahren nach der Machtergreifung der Mullahs? Damals war das Volk den Schah satt, hatte genug von den verpatzten Reformen, die keine Besserung brachten, wollte westliche Einflüsse zurückdrängen und ging Linken und Islamrevolutionären auf den Leim. Der Preis dafür war hoch. Jetzt hat das Volk die Mullahs satt und ist wieder bereit für eine westlich orientierte Regierung, dieses Mal keine Monarchie, sondern „echte Demokratie.“ Das ist wieder nicht das Gelbe vom Ei, aber besser als weitere Jahre unter der islamischen Knute.

Pahlavi hat seine Chance verdient. Er kann nicht weit vom Kurs abweichen, sondern muss die Interessen derer bedienen, die ihm dazu verhelfen, wieder in seine Heimat zurück zu kehren. Wenn er seinem Volk einen Hauch von Freiheit zurück bringen kann, hat er schon viel erreicht. Es liegt dann an den Menschen, was sie daraus machen. Hoffentlich haben sie nicht wieder das falsche Pferd erwischt, man kann es ihnen nur wünschen.

Mitspieler bei der Partie sind natürlich neben USA / Israel Russland und die Chinesen, die mit fanatischen Islamregimen so ihre Erfahrungen gesammelt und vielleicht längst davon Abstand genommen haben, die Mullahs als „Partner“ zu betrachten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass hier keine Hintergrundkontaktaufnahmen geschehen sind, vielleicht gab es einen Deal, dass der Löwenanteil von der Ukraine an Russland geht und dafür der Iran wieder mit dem Westen assoziiert wird.

Ich glaube übrigens nicht, dass der Iran in Kürze einsatzfähige Atomwaffen gehabt hätte, wie man sieht, taugen auch die konventionellen Raketen und Drohnen nicht sonderlich viel, mit denen sie Israel beschiessen. Es ist Krieg. Da gehört die Lüge zum Geschäft.


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8 Antworten zu „Der Schah kommt zurück“

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