Auch Gutmenschentum kommt und geht in Schüben

„Seid umschlungen, Millionen! // Diesen Kuß der ganzen Welt!“ dichtete Friedrich Schiller 1785. Er folgte damit Lessing, der schon 1758 in der Vorrede zu den Grenadierliedern Gleims eine Schleimspur zum linksgrünen Beritt legte: „Ich habe überhaupt von der Liebe des Vaterlandes keinen Begriff, und sie scheint mir aufs höchste eine heroische Schwachheit, die ich recht gern entbehrte.“ „Vaterlandsliebe ist eine mit den kosmopolitischen Grundbegriffen, Gesinnungen und Pflichten unverträgliche Leidenschaft“, so Christoph Martin Wieland.

Alle diese Äußerungen erfolgten am Ausgang des 18. Jahrhunderts in einer Phase von Wohlstand und Frieden und hatten einen tieferen Grund. Solange es darauf ankam, sich gegenüber dem Feudalismus eine Position zu erobern, spielte der deutsche Dichter das Menschsein aus, das ihm so heilig war, daß es die Nation hintanstellte. Denn die beabsichtigte Standeserhöhung des Bürgers gegenüber dem Adel erfolgte über das Konstrukt der „Menschlichkeit“. Sowohl in „Kabale und Liebe“ wie in „Minna von Barnhelm“ entfaltet sich bürgerliches Moralin gegen höfische Willkür. Das hatte auch seine Bewandnis: Karl Friedrich Wilhelm von Ansbach (1723-1757) schoß beispielsweise einen Rauchfangkehrer vom Dach des Bruckberger Schlosses herunter, um seiner Mätresse eine kleine Freude zu bereiten. Sie hatte den Wunsch geäußert, so eine Person einmal herunterpurzeln zu sehen. Die Witwe des Schwarzen Mannes bekam eine Entschädigung von 5 Gulden.

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Zwischen 1805 und 1815 eroberte und besetzte Napoleon Deutschland, das hatte Einquartierungen, Requirierung von Pferden und Fuhrwerken, Brandschatzungen, Sondersteuern, Aushebungen, Handelsverbote wie die Kontinentalsperre usw. zur Folge. Es zeigte sich sehr drastisch, daß die Völkerfreundschaft ein Luftschloß war, und der Nationalstaat aus Gründen des Schutzes nice to have. 1815 war Deutschland ökonomisch weit zurückgeworfen. Das Biedermeier wird in der Geschichtsschreibung immer als Diktatur des pösen Metternich dargestellt. Es war jedoch vornehmlich eine Zeit der Armut, der Sparsamkeit und des Wiederaufbaus, ähnlich wie die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts. Da war für Luftschlösser und Ideologie wenig Raum, allenfalls die Romantik hatte einen Hauch von Weltflucht, aber kaum noch von Weltverbesserung.

Es kam in der Franzosenzeit zu einer heftigen Gegenbewegung gegen Kosmopolitismus und Weltbürgertum.

Die „Reden an die deutsche Nation“ von Johann Gottlieb Fichte versuchten ab 1807, ein Nationalgefühl zu wecken, und zielten auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der französischen Herrschaft emanzipieren sollte. Allein die Deutschen hätten demnach eine „reine Sprache“, die sie zu tiefen und gründlichen Überlegungen befähige. Er fordert eine außenpolitisch autarke Handelspolitik, die allgemeine Wehrpflicht und eine „Nationalerziehung“, welche „die Freiheit des Willens gänzlich vernichtet“, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen. Fichte selbst war vor 1800 auch Mitglied zahlreicher Freimaurerlogen gewesen, wurde durch die Besatzung also völlig neu eingenordet.

„Die Kleinstaaterei verhindert Deutschlands Größe auf dem Erdenrund. Wer seinen Kindern die französische Sprache lernen läßt, ist ein Irrender, wer darin beharrt, sündigt gegen den heiligen Geist. Wenn er aber seinen Töchtern französisch lehren läßt, ist das ebenso gut, als wenn er ihnen Hurerei lehren läßt. Polen, Franzosen, Pfaffen, Junker und Juden sind Deutschlands Unglück“, das schrieb Turnvater Jahn bereits 1810 in seinem Buch „Deutsches Volkstum“.

Fürst Metternich hatte alle Hände voll zu tun, um die aufgeregten Geister vor allem im burschenschaftlichen Bereich zu beruhigen, die Mitte zwischen Selbstaufgabe und Chauvinismus zu suchen und 30 Jahre Frieden in Europa zu stabilisieren.

Wir sehen, daß die nationale Selbstaufgabe schnell ins menschliche, politische und wirtschaftliche Desaster und zu einem Umschlag ins Gegenteil führen kann. Wir stehen mit zunehmender Messerey, hohen Asylkosten, wirtschaftlichem Niedergang und zahlreichen Vergewaltigungen vor einer ähnlichen Situation wie nach 1800. Es fehlt nur noch ein Großereignis, um das Faß des Zorns zum Überlaufen zu bringen. In den Nachbarländern schlägt das Pendel bereits zurück. Den grünen Kosmopolitismus und die ungeregelte Einwanderung aus Seeräuber-, Blutrache- und Rauschgiftgebieten hat man fast überall satt.

Grüße an den Inlandsgeheimdienst: „Die Deutschen sind wiederkäuende Tiere.“ (Geh. Rath v. Goethe am 05.01.1814 zu Riemern in weiser Voraussicht auf die Dogmen der Grünen)

Quelle: Prabelsblog



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5 Kommentare

  1. “Es fehlt nur noch ein Großereignis, um das Faß des Zorns zum Überlaufen zu bringen.”
    Wenn der “Pandemie-Lockdown” und die NATO-Beteiligung an “Air Defender 2023” sowie die aktive Teilnahme der Berliner Kakistokraten-Katastrophen-Koalition am heiß werdenden Dritten Weltkrieg noch nicht das “Fass des Volkszorns” gänzlich zum Überlaufen gebracht haben, wird dies nur noch durch die kollekive Psychose aufgrund von in offiziell geschürten Panikattacken kommender UFO-Landungen von Außerdischen auf “unserem” Strafplaneten Erde zu erwarten sein.

  2. Ich warte und freue mich schon mit Sehnsucht auf das “ Coming Disaster “ ! und auf das Gesicht von GutMitmenschen wie KGE ! Es kommt und Sie wird Es mit Uns “ sharen “ müssen….
    Antworten

    1. Freuen auf die Menschheits-Apokalypse buten und binnen?
      Obwohl WIR noch das Restvolk sind, sind sch(l)ussendlich WIR die Op(f)er!

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