Es liegen wieder neue Zahlen des Bundesamtes für Statistik vor. Die Überschrift „3,7 % weniger Schwangerschaftsabbrüche“ täuscht, denn die Schwankungen liegen im „Normalbereich“. Während Julia Klöckner sich lobt, weil das Töten von männlichen Eintagsküken jetzt endlich verboten wird, haben ungeborene Kinder keine Lobby. Die Daten sind erschreckend.
Im 3. Quartal 2020 wurden in Deutschland rund 24 000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, waren das 3,7 % weniger als im 3. Quartal 2019. Diese Veränderungsrate liegt im Bereich der üblichen Schwankungen, sodass dieses Ergebnis nicht durch einen Sondereffekt im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie beeinflusst sein muss.
70 % der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchführen ließen, waren zwischen 18 und 34 Jahren alt, 19 % waren zwischen 35 und 39 Jahren. 8 % der Frauen waren 40 Jahre und älter, 3 % waren jünger als 18 Jahre. Rund 41 % der Frauen hatten vor dem Schwangerschaftsabbruch noch kein Kind zur Welt gebracht.
96 % der gemeldeten Schwangerschaftsabbrüche wurden nach der sogenannten Beratungsregelung vorgenommen. Eine medizinische Indikation oder ein Sexualdelikt war in den übrigen 4 % der Fälle die Begründung für den Abbruch. Mehr als die Hälfte der Schwangerschaftsabbrüche (56 %) wurden mit der Absaugmethode (Vakuumaspiration), fast ein Drittel (32 %) wurde medikamentös durchgeführt, vor allem mit dem Mittel Mifegyne® (29 %). 97 % der Eingriffe erfolgten ambulant, davon gut 80 % in Arztpraxen beziehungsweise OP-Zentren und knapp 17 % ambulant in Krankenhäusern.
Im Vergleich dazu sind bis heute ca 50.000 Menschen in Deutschland angeblich an Corona gestorben. Im gleichen Zeitraum belief sich die Gesamtzahl der Abtreibungen auf ca. 100.000. Von einer Pandemie spricht dabei niemand. Diejenigen die stets lauthals „Kein Mensch ist illegal“ fordern, vehement gegen Kükenschreddern und für vegane Ernährung eintreten, zum Impfen aufrufen, verteidigen die unfassbar hohen Zahlen der Abtreibungen mit dem Selbstbestimmungsrecht der Frau. Haben ungeborene Kinder kein Recht auf Leben?
Besonders fragwürdig ist der äußerst geringe Anteil der medizinischen Indikation bzw. wegen eines „Sexualdeliktes“, sprich Vergewaltigung. Er liegt jährlich bei 4 %. Alle anderen Kinder hätten demnach ohne Behinderung ein normales Leben führen können.