Tödlicher Hitlergruß: Linker stirbt an Herzversagen

Karl-Marx-Stadt: Während einer antifaschistischen Demo zeigten mehrere Neonazis den verbotenen Hitlergruß und skandierten nationalsozialistische Parolen. Jetzt ermittelt der Staatsschutz wegen Mord, denn die Provokationen forderten nun ein erstes Todesopfer.

Die Rentnerin Gerlinde B. fand heute ihren Mann Erich zusammengekauert auf der Wohnzimmercouch vor. Sofort rief sie den Notarzt herbei, doch ein paar Stunden später war der 73-jährige Mann tot: Herzversagen! Er starb in der Klinik nach erfolgloser Reanimation.

Das war Mord, sagt die Witwe. Mein Mann hatte sich so furchtbar aufgeregt, als der braune Mob bei diesem Aufmarsch durch unsere Straße gezogen ist und den Hitlergruß zeigte. Die Polizei hat diese Nazis auch noch beschützt, er konnte nichts dagegen machen. Das war zu viel für meinen Erich. Die haben ihn auf dem Gewissen.

Der Staatsschutz ermittelt wegen Mord, zahlreiche Verdächtige seien zur Festnahme ausgeschrieben worden, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Man werde nicht ruhen, bis man die feigen Mörder hinter Schloss und Riegel gebracht hätte.

Bundeskanzlerin Merkel ließ durch ihren Sprecher ihr Beileid übermitteln und kündigte ihre Unterstützung im Kampf gegen Rechts an.

Das Bündnis “Karl-Marx-Stadt-bleibt-bunt” schlug Alarm: “Wir dürfen jetzt nicht zurückweichen. Immer mehr Menschen kommen durch rechte Propaganda zu Tode.” Im Falle eines 125 jährigen Vereinsmitglieds werde ebenfalls wegen Mordverdacht ermittelt. Der Mann sei einfach so zusammengebrochen und gestorben, der Arzt habe “Altersschwäche” attestiert, so der Vorsitzende des Bündnisses. “Es ist unglaublich, wie die Behörden mithelfen bei der Vertuschung rechter Straftaten. Natürlich wurde er ermordet. Daran habe ich keinen Zweifel.” Jetzt endlich sei die Politik wachgeworden und habe Ermittlungen angeordnet. Der oder die Täter seien mit Sicherheit im Dunstkreis von Pegida, AfD und sonstiger rechtsextremer Netzwerke zu finden.



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