Gerade komme ich von der Morgenvisite im deutschen Irrenhaus zurück und erlaube mir zu berichten, wie sich der allgemeine Krankheitsverlauf in der Anstalt entwickelt und wo möglicherweise Genesungsfortschritte zu verzeichnen sind.
Begonnen haben wir heute morgen mit dem Besuch der Station 23. Dort ist die Selbsthilfegruppe des Landes Berlin untergebracht. Die Patienten dieser Gruppe wurden trotz langer Verweildauer in unserer Einrichtung zum Tragen von Namensschildern ermuntert, da sich z.B. kaum jemand an den Namen des Nicht-Regierenden Bürgermeisters oder der Senatorin für das marode Berliner Bildungssystem erinnert.
Am 8. Mai diesen Jahres allerdings lief besagte Berliner Therapie-Gruppe wieder zu großer Form auf.
Weil Berlin nach Ansicht der Gewerkschaftsleitung zu wenige Feiertage hat, hatte man kurzerhand diesen Tag, den 8. Mai, den Tag der bedingungslosen deutschen Kapitulation, zum Feiertag erklärt. In Berlin und nur in Berlin.
Was hat die Klinikleitung nicht alles versucht, die Berliner Selbsthilfegruppe davon zu überzeugen, daß es doch unter normalen Menschen etwas ungewöhnlich sei, den Tag der eigenen desaströsen Total-Niederlage zu feiern. Mittels Videoanimation und diversen Rollenspielen wurde den Patienten verdeutlicht wie seltsam es doch ankäme wenn der FC Bayern fürderhin jedes verlorene Spiel mit einer Konfettiparade durch die Münchener Innenstadt feierte, oder die USA den Überfall von Pearl Harbour als Tag der Befreiung von überflüssigen Schachtschiffen.
Es war nichts zu machen: die Patienten der Station 23 führten demgegenüber immer wieder ins Feld, daß so mancher Verlierer schließlich doch auch einmal als Sieger dastünde, wie ihr Genosse Lars Klingbeil zum Beispiel, und beendeten jede Diskussion mit lautem Topfschlagen und dem Refrain frei nach dem noch amtierenden Außenminister Wadephul:
Rußland wird immer ein Feind für uns bleiben.
Und so konnte das „Feiern auf Berlinisch“ seinen Fortgang nehmen: Es begann mit dem flächendeckenden Aushang von Verboten der Polizeibehörde: Feiern dürfen sollten nur die Richtigen. Also wurden alle Hinweise auf alles Russische verboten, russische Fahnen konfisziert, Taschen durchsucht; sogar russische Uniform-Mützen aus den Tagen des Einmarsches der russischen Armee mußten am Eingang hinterlegt werden. Erlaubt waren demgegenüber ukrainische Flaggen in jeder Ausführung.
Ein kleine Katastrophe verursachte übrigens das Verbot, die Buchstaben Y und Z zu benutzen. Die im rudimentären Berliner Alphabet noch verbliebene Anzahl von Buchstaben wurde so um glatte 50 Prozent vermindert.
Das erinnert übrigens unweigerlich an die Heldentat des Herforder Landrats im April des Jahres 2022. Nachdem es den dort tätigen Verwaltungshelden aus technischen Gründen nicht möglich war, zwischen dem Mittagsdessert in der Kantine und dem nachmittäglichen Bürokaffee bis in die vordersten Schützengräben der ukrainischen Front vorzurobben, haben sie diesen weitaus gefährlicheren Weg gewählt um ihre soldatischen Tugenden unter Beweis zu stellen:
Wie Pflegepersonal und ärztliche Leitung unserer Anstalt überhaupt immer aufs neue überrascht sind wie hoch die Insassen insbesondere der geschlossenen Abteilung den Stellenwert der Wehrtüchtigkeit einschätzen:
Dem persönlichen Einsatz mit der Waffe in der Hand steht allerdings entgegen, daß Montags bis Samstags von 8 bis 13 Uhr jeweils Physiotherapie und Rollenspiele, wie z.B. Staatsbesuche, Parteitage oder Kriegsdemonstrationen angesetzt sind: Tut uns leid, Terminprobleme, Sie müssen das verstehen …
Nächste Station unserer Morgenvisite war diesmal eine unserer anstaltseigenen Lerngruppen, die sich seit der letzten Bundestagswahl eines wachsenden Zulaufs erfreuen. In dieser von den Omas gegen Recht geförderten Einrichtung können Anstaltsinsassen einen qualifizierenden Abschluß erwerben, der sie zwar nicht für einen Beruf aber um so mehr auf eine vielversprechende Karriere in Partei und Politik qualifiziert. Die Benotung erfolgt daher auch nicht nach der im wahren Leben geltenden Noten- sondern nach der nach unten offenen Habeck-Skala.
Hier ein Beispiel aus der letztjährigen Abschlußklausur des Leistungskurses für Wahlbetrug:
Die Antwort lautet natürlich: Versprechen A
Die anschließende Frage:
Auch hier ist die Antwort nicht allzuschwer zu erraten: Sie lautet natürlich: am 23. Tag.
Immerhin 12 Prozent der Insassen hatten die richtige Antwort parat.
Ganz anders sah das Ergebnis bei folgender Klausuraufgabe aus dem Leistungskurs für Wahlbetrug vor:
Folgende Antwort war korrekt:
Um 8 Uhr bittet Fritze Merz um einen Termin beim Hausmeister der SPD-Zentrale um zu horchen mit welchem Bein Lars Klingbeil an diesem Morgen zuerst aufgestanden ist.
Von 9 bis 11 Uhr wird der Preis für die Zustimmung der Grünen ausgehandelt.
Bis 12.30 Uhr muß dann noch die (mehrfach umbenannte) SED ausbezahlt werden. Außerdem sind noch die abends zuvor eingetroffenen neuesten Austrittszahlen langjähriger CDU – Mitglieder abzuwarten und diese vor der Veröffentlichung durch 10 zu teilen.
Bei dieser Klausuraufgabe stieg die Zahl der korrekten Antworten auf sage und schreibe 98 Prozent der Prüfungsteilnehmer: Ein unverzichtbarer Schritt auf dem Weg in ein Ministeramt.
Um unsere Patienten auf ein Leben abseits vom Leben in der Politik einzustimmen, scheut die Anstaltsleitung übrigens weder Kosten noch Mühen, von Zeit zu Zeit prominente Gastredner einzuladen. Es ist daran gedacht als nächsten Referenten Alexander Dobrindt anzufragen.
Nach der mißglückten weil von der SPD noch rechtzeitigen verbotenen Sicherung der deutschen Grenzen wurde ihm endlich das so sehnlich herbeigesehnte Feldherrnglück zuteil: ein Königreich auf deutschen Boden zu Fall gebracht zu haben.
Von dieser Spielzeugmonarchie und nicht von messermordenden Asylbewerbern geht nämlich die wahre Gefahr für die Menschen in diesem Irrenhaus aus.
Seitdem zittern hunderte von Faschingsprinzen und Weinköniginnen der Republik, sofern sie nicht bereits in der Politik Unterschlupf gefunden haben, um ihre Freiheit.
Also wenn Sie mich fragen, aber das ist nur meine ebenso unmaßgebliche und ganz persönliche Ansicht: Wenn ich z.B. zu wählen hätte zwischen einem von schmarotzenden Taugenichtsen und gewerbsmäßigen Betrügern geführten Staat und einer aufgeklärten Monarchie: ich würde die Monarchie wählen.
Unmittelbar nach der Morgenvisite hatten wir unsere wöchentlich stattfindende Personalversammlung. Dabei wurde ein Presseartikel verlesen:
Der Verfassungsschutz behauptet in seinem inzwischen weltweit als Lachnummer gehandelten Gutachten: Vergleiche der Bundesrepublik mit der DDR oder dem NS-Regime seien rechtsextremistisch:
Spontan wurde daraufhin eine einstimmig angenommene Resolution der Anwesenden entworfen:
Sie umfaßt nur 4 Worte:
Ihr könnt uns mal!
Kommentare
3 Antworten zu „Morgenvisite im Irrenhaus“
Jawoll (Jawohl) kann man besser nicht erzählen.👈
Der Nero dreht sich um 360 Grad und wiederholt sich: „Das ganze Land ein Irrenhaus: Da schauen lauter Irre ‚raus“: Der H-Beck und seine lustige „Energiewende“: Der H-Beck und seine „nachhaltige Haltbarkeit“: Der „Fritze Unternehmen Barbarossa 2.0“ und seine „Wärmewende durch Ritt auf dem Taurus zur Putingrämung“: Die „nachhaltigen Schildbürger und ihre neckischen Blitzkriegsstreiche“: IM AUSLAND HALT’ICH’S NICHT MEHR AUS; ICH FAHR‘ INS DEUTSCHE IRRENHAUS: NARRRHALLAMARRRSCH!!!
Irrenhaus ist der richtige Ausdruck
https://exxpress.at/politik/copy-paste-gutachten-zur-afd-verfassungsschutz-blamiert-sich-sagt-plagiatsjaeger/#comment-1404854
Wenn ich das lese, und Herr Weber ist bekannt, dann weiß man, was man vom „Staat“ zu halten hat, alle in die Klapse, da sind sie gut aufgehoben.