Weg vom Mainstream – geht das? Gabor Steingart und die heiße Luft 

Das Elend der deutschen Synchronmedien und Staatsfunker ist begründet in ihrer Struktur als Sprachorgane der Hochfinanz bzw. als US-alliierte Konstrukte der Nachkriegszeit:

  •  Der größte Marker der Synchron- oder Mainstreammedien in Deutschland ist die Axel Springer SE, die zu knapp der Hälfte nordamerikanischen “Heuschrecken” (Münte) gehört und mit der anderen Hälfte schlagseitig in den USA engagiert ist. Dass die überseeischen Interessen in den redaktionellen Großküchen von “Bild” und “Welt” auf Platz Eins der Agenda stehen, kann exemplarisch anhand der US-Kriegsbefeuerung gegen Russland täglich neu ersehen werden. Die Profiteure und Steuerer der tödlichsten Kriegsmaschinerie, die dieser Globus je gesehen und deren Feuerwalze Millionen Tote unter sich begraben hat, haben von Axel Springer alles andere als Kontra zu erwarten. Weniger plakativ, aber ähnlich geht es in anderen Regierungs-mitbezahlten Medien zu – von Burda über Zeit, Spiegel, Süddeutsche, FAZ, die SPD-mitbesessene Madsackgruppe bis hin zum Ruhrgebietsmonopolisten Funke – , die sämtlich nach dem Krieg von den USA und Briten handverlesen mit Drucklizenzen ausgestattet wurden.
  • Unsere Staatsfunker – die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit ihrer Geldrausschmeißerei und dreisten Monatsabzocke von 55 Euro pro Quartal und Haushalt – sind maßgeschneiderte Indoktrinationsagenten, die die Alliierten in Deutschland nach 1945 so passgerecht als Staatsmonopole konfiguriert haben, dass noch heute die Originalagenda wirkt: Ein Mediengemisch von Regierungsmeinungen, das durch Staats- oder Hochfinanz-bezahlte NGO-“Experten” angereichert wird und nach Strich und Faden politisch manipuliert. Als einer von vielen Belegen für diese Behauptung kann gelten, dass der Staatsfunk nach der Bundestagswahl 2017 die größte Oppositionspartei im Bundestag weitgehend aus seinen meinungsbildenden Talkshows wegmanipuliert und die kleinste Bundestagspartei weit überproportional in diese Formate hineinmanipuliert hat. Das Ergebnis: Bei der Folgewahl im Jahr 2021 legte die hineinmanipulierte Partei um Zweidrittel zu, die wegmanipulierte verlor ein Fünftel der Wähler. 

Schafft Steingart etwas gegen das Konglomerat der Volksverblödung?

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Dem elenden Konglomerat der – zumindest partiellen – Volksverblödung stemmen sich freie Medien entgegen, unter die sich ein Paradiesvogel mischt: Gabor Steingart mit seinem lilafarbenen Medienschiff, das in Berlin im Regierungsviertel kreuzt und Politiker und andere Prominente zu Interviews und Veranstaltungen an Bord bittet. Steingarts Analytik, Rhetorik und Texte sind brillant. Sein VIP- und Journalistenstab ist hochqualifiziert, wächst täglich und ein wesentlich größeres Schiff ist im Bau. Auch ein Info-Bus soll überlandgeschickt werden. 

Glanz und Elend der Journaille liegen aber auch bei Steingart in einem Bett 

Zunächst zum Glanz von Gabor Steingart.
 
Einige Kernsätze aus Steingarts e-Post “Special-Briefing in eigener Sache” vom 21.5.2023:

  • Die Nation droht “an ritualisierter Debatte mit eingebauter politischer Floskelsprache zu ersticken”
  • “Es gibt Menschen, die nicht überzeugen, sondern beugen wollen. Wir sollen so denken, fühlen und sprechen wie sie”. 
  • “Schulden sind plötzlich nicht mehr Schulden, sondern Sondervermögen”.
  • “​​Subventionen sind nicht mehr Subventionen, sondern Preisbremsen”.
  • “Rentenkürzungen heißen jetzt Rentenreform”.
  • “Sie sagen Transparenz – und bilden an der Spitze des Staates Clan-Strukturen aus”.
  • “Sie rufen „Follow the Science“ und beauftragen einen ökonomischen Laien mit dem Umbau der Industriegesellschaft”.
  • “Sie predigen die offene Gesellschaft und haben für die politische Klasse ein geschlossenes System mit 24/7 Chauffeurservice, VIP-Pension und automatisiertem Zugang zur privaten Krankenkasse geschaffen”.
  • “Sie setzen für sich eine Ideologie der moralischen Überlegenheit in Kraft, die Privilegien zu Tugenden erklärt”.
  • “Sie wollen nicht mehr den Wohlstand der Massen steigern, sondern Essgewohnheiten zensieren und Sprache korrigieren”.
  • “Sie erklären ihre lustfeindliche Rigidität zur neuen Progressivität – und wundern sich, dass Millionen Menschen sich kopfschüttelnd abwenden”.

Und:

  • “Dass Politiker so sprechen, ist das eine. Dass Journalisten es ihnen nachplappern, bedeutet einen Verrat an den Prinzipien der Demokratie”.

    Ende der Zitate von Gabor Steingart.

Und hier zum Elend von Gabor Steingart.

  • Er empfängt sie alle auf seinem Schiff – von der außenpolitisch dummen Gans über Verteidigungs- und andere Minister und Abgeordnete bis hin zum Bundeskanzler. Das macht die Lokalität zum besonderen Ort, aber auch empfindlich gegenüber der Cancel culture, mit der Steingart zu treffen wäre. Man stelle sich vor, Kanzler, Minister und Regierungsleute blieben weg und würden versuchen, das Schiff in die berühmte Ecke zu bugsieren – das hätte Torpedowirkung. Entsprechend sieht mancher Kritiker bei Steingart ein Herumeiern und Larvieren, wenn Politikern das Kontra gegeben werden müsste, das sich aus seinen obigen Feststellungen ergibt.
  • Steingart hat die Mehrheit der Stimmrechte seiner Aktiengesellschaft, aber zu gut einem Drittel ist – nimirum – der Axel Springer-Konzern als Aktionär und Geldgeber beteiligt. Damit ist die Hochfinanz der blackrockartigen Übersteuerer mit am Ruder und Steingarts Zitat von Hannah Arendt kommt schwerlich zum Tragen, das da lauten soll “Wahrheit gibt es nur zu Zweien”. Am Beispiel Ukrainekrieg und AfD ist gut auszumachen, dass auch Steingart nur mit Wasser aus der Kanzleramtsküche kocht. Den Krieg betreffend bedient er vollstöfflich die Erzählung vom allguten Ami und dem allbösen Russen, ohne auch nur einmal den russischen Blickwinkel probiert zu haben. Keine “Bild”seite Papier passt zwischen Steingart und die Springerblätter in Sachen Kriegsbeförderung. Die AfD wird konsequent ausgeblendet und keines argumentativen Gedankens gewürdigt.

Das kann man machen, sollte dann aber mit kessen Sprüchen zurückhaltend sein, mit denen man sich vom Mainstream absetzen möchte.

Per Fazit ist Gabor Steingart klar in der Analytik und gut lesbar in seinen Thesen, aber – aus ersichtlichen Gründen – mutlos in der journalistischen Praxis.



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3 Kommentare

  1. Vielleicht denkt er sich: Besser gut gefressen, als schlecht gehungert…

    Das wäre zumindest nicht “unüblich” in seinen Kreisen.
    Bequemer “Journalismus” ist eben komfortabel, und das Entree in die politische Zugangszone. Man will schließlich dazugehören.

    MAN KENNT SICH….und hackt sich keine Augen aus.

    Nicht dass man letztlich noch für einen “Leugner, Verschwörungstheoretiker oder gar Nazi” gehalten wird. Nicht auszudenken so wat…

  2. Super Artikel von einem, der durchblickt.

    Auffällig das beängstigend gut gelungene Titelbild der künstlichen Intelligenz (laut Bildunterschrift). Da werden sich ab sofort einige Gebrauchsgrafiker und Photoshopkünstler nach anderen Beschäftigungen umsehen müssen.

  3. Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing….wusste man früher auch schon ! Ist weitgehend anscheinend vergessen worden……

Kommentare sind geschlossen.