Der Artikel „Warum genau Ungarn zum ‚anderen Europa‘ wurde“ wurde von Igor Karaulow, einem russischen Dichter und Publizisten, verfasst und erschien ursprünglich am 26. November 2024 in der Zeitung Wsgljad. Die deutsche Übersetzung ist auf der Webseite von RT DE zu finden.
Karaulow analysiert in seinem Artikel die Gründe für die unabhängige politische Haltung Ungarns innerhalb der EU, insbesondere in Bezug auf den Ukraine-Konflikt. Er argumentiert, dass diese Haltung nicht auf Russophilie zurückzuführen sei, sondern auf das Verständnis Budapests für die Verlagerung des weltwirtschaftlichen Zentrums nach Osten.
Der Autor vergleicht Ungarn mit anderen europäischen Ländern und fragt, warum gerade Ungarn diesen Sonderweg eingeschlagen hat. Er sieht die Wurzeln dafür in der Geschichte und den nomadischen Ursprüngen der Ungarn, die sich als Nachfahren der Hunnen und Skythen sehen.
Karaulow glaubt nicht, dass Orbáns Haltung auf uneigennütziger Russophilie beruht, sondern auf einem tieferen Verständnis der geopolitischen Lage. Orbán erkenne, dass die westliche Vorherrschaft zu Ende gehe und das Zeitalter Eurasiensbeginne.
Der Autor sieht Europa in einer schwierigen Lage nach dem Konflikt mit Russland. Die Abhängigkeit von den USA und die Gefahr der Deindustrialisierung seien real. Orbán setze deshalb auf eine Annäherung an die zukünftigen Gewinner, insbesondere China. Ungarn sei hier Vorreiter und habe bereits eine führende Position in der wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit China erreicht.
Karaulow schließt mit der Feststellung, dass Europa als Teil Eurasiens zwar eine periphere Rolle einnehmen würde, aber dies immer noch besser sei, als den Kopf in den Sand zu stecken. Orbáns Friedensbemühungen seien daher pragmatisch und mit seiner strategischen Vision für die Zukunft verbunden.
Link zur Quelle: https://de.rt.com/meinung/169278-warum-genau-ungarn-zum-anderen/
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