War Amri-Komplize am Nizza-Anschlag beteiligt?

 

Zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlags / Foto: birute / 123RF Standard-Bild

Der Tunesier Bilel Ben Ammar könnte nach Recherchen des ARD-Magazins Kontraste, des Rundfunk Berlin-Brandenburg und der Berliner Morgenpost am Terror-Anschlag von Nizza beteiligt gewesen sein.

Neue Dokumente legen nahe, dass der Freund des Weihnachtsmarkt-Attentäters Anis Amri zum Zeitpunkt des Terroranschlags von Nizza am 14. Juli 2016 vor Ort gewesen sein könnte. Dem rbb liegt ein Screenshot einer Boardingkarte für einen Flug von Berlin-Schönefeld nach Nizza vor, der auf den 7. Juli 2016 datiert ist. Das Flugticket fanden Ermittler auf Ben Ammars beschlagnahmten Handy, nachdem er bereits in sein Heimatland Tunesien abgeschoben worden war. Es ist nicht auf den Namen Ben Ammar ausgestellt, sondern auf einen mutmaßlichen Alias-Namen.

Das gefundene Flugticket legt den Verdacht nahe, dass Ben Ammar wenige Tage vor dem Nizza-Attentat in die französische Hafenstadt geflogen ist. Bei dem Attentat in Nizza war ein radikaler Islamist mit einem LKW auf einen Strandboulevard gerast und hatte dabei 86 Menschen getötet. Zuvor hatte der Attentäter, der wie Ben Ammar und Amri Tunesier war, den Boulevard mit Handyfotos ausgespäht. Inwieweit Ben Ammar Kontakte zu dem Attentäter von Nizza hatte, der bei dem Attentat von der französischen Polizei erschossen wurde, ist bislang unbekannt.

Knapp ein halbes Jahr später raste der Tunesier Anis Amri nach exakt dem gleichen Muster in den Berliner Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz.

Die Person Ben Ammar war zuletzt erneut in die Schlagzeilen geraten, weil er unmittelbar am 19.12.2016 Anis Amri bei seinem Anschlag unterstützt haben soll. Die deutschen Behörden hatten Ben Ammar trotz dieses Verdachts bereits wenige Wochen nach dem Attentat von Berlin in sein Heimatland abgeschoben.



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