Verlogenheit als politisches Mantra

Wenn Aktivisten gegen jene vorgehen, die ihnen im Wege stehen, können sie restlos unbarmherzig und rabiat sein. Ein Hamburger Tierschutzverein hat es jetzt einer 80jährigen Dame untersagt, weiterhin für das Mitglieder-Café zu backen, weil sie Eier verwendet. So konsequent sind die politische Kaste und die Medien im Mainstream fast nie, wenn es um sie selbst geht. Der Spiegel beschreibt in allen Farben steigende Ozeane und brennende Wälder sowie die “zerstörerische Kraft der Erderhitzung”, wirbt aber an anderer Stelle für Trekkingtouren im Himalaja, ganz so, als könne man angesichts des laut Medien drohenden Weltuntergangs nicht auch in den Alpen oder im Schwarzwald wandern.

Mehr noch: Politiker wie Manuela Schwesig und Bodo Ramelow, die gegenüber konservativen Kritikern keinen Millimeter Raum für Toleranz haben, wollen die DDR nicht als “Unrechtsstaat” gebrandmarkt sehen – das könnte als “herabsetzend” empfunden werden.

Und wenn radikale Aktivisten Teile von Berlin lahmlegen und Tausende an der freien Fahrt zum Büro oder in die Kita hindern, gelten sie laut manchen Journalisten trotzdem als “höfliche Rebellen” und als Menschen, die lediglich “zivilen Ungehorsam” üben oder “kalkulierte Gesetzesbrüche” begehen.
Hier unterscheiden Medien in gute und schlechte Gesetzesbrüche, in die von guten Zeitgenossen und in die von bösen.

Wer so argumentiert, spaltet nicht nur die Gesellschaft und höhlt den Rechtsstaat aus, er ebnet auch den Weg für einen Bürgerkrieg, wenn die Zahl der Menschen zunimmt, die Enttäuschung und Wut über die herrschende Politik empfinden.



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