Vergessen und verdrängt – Wie der 17. Juni aus dem Gedächtnis der Republik getilgt wurde

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Am 17. Juni 1953 gingen in der DDR hunderttausende Menschen auf die Straße, um gegen das kommunistische Regime zu protestieren. Arbeiter, Studenten, Bürger – sie alle forderten Freiheit, bessere Lebensbedingungen und ein Ende der SED-Diktatur. Der Volksaufstand wurde brutal niedergeschlagen. Panzer rollten, Menschen starben, tausende wurden verhaftet. 

Doch was ist heute davon geblieben? Fast nichts. Der 17. Juni, einst ein nationaler Feiertag in Westdeutschland, wurde 1990 klammheimlich durch den 3. Oktober ersetzt. Der historische Mut der Aufständischen, das frühe Aufbegehren gegen das kommunistische Unrecht – heute allenfalls eine Randnotiz in Schulbüchern und Gedenkreden. Ein Skandal sondergleichen!

Noch schlimmer: Die damals verantwortliche SED, die sich heute DIE LINKE nennt, sitzt wieder im Bundestag – wohlgemerkt als demokratisch gewählte Kraft. Eine Partei, die sich bis heute nicht klar und eindeutig von den Verbrechen des DDR-Regimes distanziert hat, macht Bundespolitik und wird von etablierten Medien hofiert. Wer das 1953 erlebt hat, muss sich heute verhöhnt fühlen.

Der Aufstand vom 17. Juni war ein Aufschrei für Freiheit und Menschenwürde. Er wurde mit Blut bezahlt – und mit der jahrzehntelangen Unterdrückung, die folgte. Dass ausgerechnet jene, die dieses Regime einst trugen und heute nur ihre Fahne neu gefärbt haben, politisch wieder salonfähig sind, ist eine Ohrfeige für alle Opfer der DDR-Diktatur.

Diese Republik hat ihren Kompass verloren, wenn sie die Täter von einst hofiert und die Helden des Widerstands vergisst.

Todesopfer:

  • Mindestens 55 Menschen kamen im Zusammenhang mit dem Aufstand ums Leben.
    • Davon wurden etwa 34 Zivilisten während der Proteste von DDR-Sicherheitskräften oder sowjetischen Soldaten erschossen.
    • 5 Personen wurden nach dem Aufstand in Schnellverfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet.
    • Weitere Menschen starben durch Misshandlungen in Haft oder begingen Suizid infolge der Repression.
    • Mindestens 7 sowjetische Soldaten wurden von Demonstranten getötet.
    • Auch Sicherheitskräfte der DDR kamen ums Leben; genaue Zahlen sind nicht gesichert.

Verhaftungen und Verurteilungen:

  • Etwa 15.000 Menschen wurden in den Tagen nach dem Aufstand verhaftet.
  • Mehrere tausend von ihnen wurden zu Haftstrafen verurteilt, viele unter politisch motivierten Anklagen wie “Staatsverrat”, “Aufruhr” oder “Boykotthetze”.
  • Zahlreiche weitere Personen wurden durch Repressalien (z. B. Arbeitsplatzverlust, Ausschluss von Bildungseinrichtungen) bestraft.

Militärischer Einsatz:

  • Die sowjetische Besatzungsmacht setzte massiv Truppen und Panzer ein, um den Aufstand niederzuschlagen.
  • Über 20 Städte in der DDR wurden unter Kriegsrecht gestellt.
  • Demonstrationen wurden in mehr als 700 Orten gemeldet.

Repressionen nach dem Aufstand:

  • Die DDR-Führung nutzte den Aufstand zur Legitimierung eines Ausbaus der Überwachung und Kontrolle, insbesondere durch das Ministerium für Staatssicherheit (MfS).
  • Viele der damaligen Häftlinge wurden erst nach 1989 rehabilitiert.


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