Süddeutsche-Redakteur wird Regierungssprecher – CDU holt Atlantik-Brücke-Mann ins Kanzleramt!

Wie Multipolar berichtet, hat der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) den langjährigen Politik-Chef der Süddeutschen Zeitung (SZ), Stefan Kornelius, zum neuen Regierungssprecher berufen. Kornelius, der bis 2021 das Ressort Außenpolitik leitete und seit 1991 bei der SZ tätig war, ist Mitglied der transatlantischen Lobbyorganisation „Atlantik-Brücke“. Die Personalie stößt auf Kritik, da sie eine enge Verflechtung zwischen etablierten Medien und der Bundesregierung nahelegt.  

Oppositionspolitiker wie Martin E. Renner (AfD) sehen in der Berufung einen weiteren Beweis für die unstatthafte Nähe von Politik und Journalismus. Fabio De Masi (BSW) kommentierte, viele Meinungsmacher seien bereits Regierungssprecher und arbeiteten nur im Außendienst. Auch Medienkritiker Marcus Klöckner erinnert daran, dass Kornelius Julian Assange als „Gefährder“ bezeichnete und während der Corona-Krise eine Impfpflicht befürwortete. 

Der emeritierte Journalismus-Professor Stephan Russ-Mohl sieht in Kornelius’ Netzwerkverbindungen zu Leitmedien eine Möglichkeit, das internationale Bild von Merz’ Regierung positiv zu beeinflussen. Allerdings betont er, dass gute Journalisten nicht automatisch gute Regierungssprecher seien. 

Die Berufung von Kornelius reiht sich in eine Serie von Seitenwechseln zwischen Medien und Regierung ein. So waren auch die bisherigen Regierungssprecher Steffen Hebestreit und Steffen Seibert zuvor in journalistischen Positionen tätig. Diese Praxis wirft Fragen zur Unabhängigkeit des Journalismus auf und wird von verschiedenen Seiten kritisch betrachtet. 

Quelle: Multipolar – Führender Journalist der Süddeutschen Zeitung wird Regierungssprecher.