“Schlampe“, nächtliche Drohanrufe – und so einer hetzt im Bundestag gegen die AfD?

Screenshot Youtube

Johannes Kahrs tickte gestern im Bundestag vollkommen aus, als wäre er gerade erst von einer konspirativen Antifa-Versammlung gekommen. Die Fraktion der AfD verließ geschlossen den Saal, von anderer Seite bekam Kahrs Applaus für sein unentschuldbares Fehlverhalten.

Was macht so einer, der Schülerinnen als “Schlampe” betwittert und parteiinternen Konkurrentinnen mit den Worten „Ich krieg’ dich, du Schlampe“ gedroht haben soll, überhaupt im Bundestag?

Hat es damit zu tun, dass er ein wichtiger Lobbyist für die Rüstungsindustrie sein könnte? Noch kann man es sogar in der Wikipedia (1) lesen, Herr Kahrs sollte schnellstens eine PR-Agentur beauftragen, die den Eintrag bereinigt.

Die Frankfurter Rundschau berichtet am 13. Oktober 2006 unter dem Titel:
„Parteispenden: In Kahrs’ Unterbezirk ist die Rüstungsindustrie großzügig“ von insgesamt mehr als 60.000 Euro, die aus der Rüstungsindustrie geflossen seien.Die Spende wurde dem Hamburger SPD-Landesvorstand bekannt. Nachdem er bei der Bundestagswahl 2005 ein Direktmandat erhalten hatte, gelangte Kahrs in den Haushaltsausschuss und wurde als SPD-Berichterstatter zuständig für den Verteidigungsetat.

Auch das Abendblatt hat darüber geschrieben. (2)

Nun aber zu den Schlampen. Mit einem Tweet sorgte der damals 53-jährige Kahrs für Empörung bei denen, die ihm gestern mutmaßlich Beifall spendeten.

Zu der Aussage des Politikers kam es nach einer Tagesfahrt mit einer Hamburger Schulklasse nach Berlin. Die Schüler machten ein Selfie mit Kahrs und veröffentlichten es auf Twitter. Unter das Foto schrieb ein Twitter-Nutzer: „Und die Blondine, freut sich aufs Foto zu kommen. Läuft.“ Darauf erwiderte Kahrs kurzerhand: „Immer. Schlampe halt.“ Epoch Times (3)

Natürlich hat er sich entschuldigt, aber es war nicht das erste Mal, dass er dieses Wort benutzt haben soll. Damals, das war 1992, erstattete seine innerparteiliche Konkurrentin Silke Dose Anzeige gegen ihn, weil sie durch anonyme nächtliche Telefonanrufe belästigt worden war. Der Anrufer habe mal aufgelegt, längere Zeit geschwiegen oder gedroht („Ich krieg’ dich, du Schlampe“). Zwei dieser Anrufe konnten per Fangschaltung zurückverfolgt werden, sie kamen von Kahrs Anschluss, er bestritt jedoch, diese Drohung ausgesprochen zu haben, vielmehr habe er ihre Privatadresse herausfinden wollen.  Sein Parteikollege Ole von Beust erwirkte vor Gericht einen Vergleich. (4)

Und so jemand echauffiert sich im Bundestag über die AfD? Nein, wirklich. Das wäre ein Auftrag für Pöbel-Ralle Stegner, aber der hat es nicht nach Berlin, sondern nur bis Kiel geschafft. Hass macht hässlich, hat Kahrs gesagt. Das stimmt, wenn man sich so manche seiner Parteikollegen anschaut. Dauerpöbeln ohne jede ernsthafte Konsequenz macht zudem größenwahnsinnig, das war gestern nicht zu überhören.



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