Rumänien steht am Scheideweg: Die wiederholte Präsidentschaftswahl am 4. Mai 2025, ausgelöst durch die Annullierung des Skandal-Wahlgangs im November 2024, hat George Simion, den ultranationalistischen Vorsitzenden der Allianz für die Vereinigung der Rumänen (AUR), mit einem deutlichen Vorsprung an die Spitze gebracht. Doch während die offiziellen Auszählungsergebnisse seine Führung bestätigen, schwebt die Frage über dem Land: Wird die EU erneut in den Wahlprozess eingreifen, wie sie es bei der Annullierung der Vorwahlen tat?
Politische Krise als Sprungbrett
Die Annullierung der Vorwahlen durch das Verfassungsgericht – begründet mit Unregelmäßigkeiten und mutmaßlicher russischer Einflussnahme – hat Rumänien in eine tiefe Krise gestürzt. Der überraschende Sieger von 2024, der rechtsradikale Călin Georgescu, wurde von der erneuten Kandidatur ausgeschlossen, was Simion die Chance eröffnete, das rechte Lager zu einen. Er bezeichnete die Annullierung als „Putsch“ und versprach „Gerechtigkeit“ für Georgescu, etwa durch dessen mögliche Ernennung zum Ministerpräsidenten. Simions AUR, bereits zweitstärkste Kraft bei der Parlamentswahl 2024, nutzt die Wut vieler Rumänen über Korruption, Armut und eine abgehobene Elite geschickt aus.
George Simion: Der „Romania First“-Populist
Simion, ein ehemaliger Fußball-Hooligan, ist kein Unbekannter in Rumäniens Politik. Seine ultranationalistische, EU-kritische und anti-liberale Rhetorik erinnert an Figuren wie Donald Trump oder Giorgia Meloni. Er lehnt die militärische Unterstützung für die Ukraine ab, sieht Russland als Bedrohung, distanziert sich aber von direkter Russland-Nähe, wie sie Georgescu vorgeworfen wurde. „Rumänien zuerst“ ist sein Motto, doch er betont, das Land in EU und NATO halten zu wollen – allerdings mit einer klar nationalen Agenda.
Sein Wahlkampf ist professionell: Auf TikTok spricht er die Jugend an, in ländlichen Regionen und der Diaspora die von Armut und Ungleichheit Geplagten. Kontroverse PR-Maßnahmen, wie gekaufte Berichterstattung im Ausland, sollen seine internationale Relevanz unterstreichen. Doch Simions Vergangenheit bleibt belastend: Aggressives Verhalten, darunter tätliche Angriffe im Parlament, zeichnen das Bild eines polarisierenden Provokateurs.
Offizielle Ergebnisse: Simion klar vorn
Die offiziellen Teilergebnisse der Präsidentschaftswahl vom 4. Mai 2025 bestätigen Simions Führung: Basierend auf 50 % der ausgezählten Wahllokale erreichte er laut Reuters 42 % der Stimmen. Crin Antonescu folgt auf dem zweiten Platz mit 23 %, während der Bürgermeister von Bukarest, Nicușor Dan, mit 16 % auf Platz drei liegt. Da kein Kandidat die erforderlichen 50 % für einen direkten Sieg erreichte, wird es am 18. Mai zu einer Stichwahl zwischen Simion und Antonescu kommen. Diese Ergebnisse decken sich mit früheren Nachwahlbefragungen, die Simion bei 33–40 % sahen, wobei die offizielle Auszählung seine Dominanz noch unterstreicht.
Trotz des klaren Vorsprungs bleiben Vorwürfe von Wahlbetrug bestehen. Simion und andere wiesen während des Wahlkampfs wiederholt auf Unregelmäßigkeiten hin, etwa auf verstorbene Personen in den Wählerlisten – ein Problem, das er bereits vor der Wahl öffentlich gemacht hatte.
Die Gegner: Antonescu und Dan
Simions Hauptkonkurrent in der Stichwahl wird Crin Antonescu sein, der für eine pro-europäische Koalition steht. Nicușor Dan, der auf Platz drei landete, könnte in der Stichwahl eine Schlüsselrolle spielen, da seine Wählerbasis möglicherweise über die Bildung einer „Brandmauer“ gegen Simion entscheidet. Experten erwarten, dass andere Parteien versuchen werden, die pro-europäische Mehrheit der Rumänen zu mobilisieren. Doch die Stimmung bleibt unberechenbar: Die hohe Armutsquote und die Frustration über die politische Klasse treiben den Zuspruch für Populisten wie Simion.
Rumänien vor der Zerreißprobe
Die Wahl ist ein Lackmustest für Rumäniens Demokratie. Ein Sieg Simions könnte die Unterstützung für die Ukraine schwächen und die Beziehungen zu EU und NATO belasten – trotz seiner Beteuerungen, konstruktiv mit Europa zusammenzuarbeiten. Auf X tobt die Debatte: Während rechtsnationale Kreise Simion feiern, warnen westliche Beobachter vor einem Rechtsruck, der Rumänien destabilisieren könnte. Die Vorwürfe, Simion sei ein „russisches Asset“, wurden vom Verfassungsgericht zurückgewiesen, doch der Verdacht bleibt – ebenso wie die Frage, ob die EU oder westliche Partner erneut eingreifen könnten, um einen Simion-Sieg zu verhindern, wie es bei der Annullierung der Vorwahlen geschah.
Stichwahl entscheidet
Die Stichwahl am 18. Mai wird zeigen, ob Rumänien den populistischen Lockrufen folgt oder die pro-europäische Mehrheit die Oberhand behält. Simion hat die Gunst der Stunde, doch seine Gegner setzen auf die Mobilisierung der Mitte. Eines ist klar: Rumänien steht vor einer Richtungsentscheidung, die weit über die Landesgrenzen hinauswirkt. In einer Zeit globaler Unsicherheit bleibt die Frage: Wird die EU erneut eingreifen, um das zu verhindern?
BREAKING: "Far-right" George Simion wins the 1st round of new Romanian president election (EXIT POLLS)
— End Wokeness (@EndWokeness) May 4, 2025
Will they cancel it again? pic.twitter.com/ws7fGmy3gs
Kommentare
Eine Antwort zu „Rumänien-Wahl 2025: George Simion klar vorn – Greift die EU erneut ein?“
Die Rumänen kämpfen VORBILDLICH um ihr Recht und für echte Demokratie, weil sie nicht so verblödet sind wie viele Almans. Man kann ihnen nur viel Erfolg wünschen, beim Kampf gegen das kriminelle EU-Establishment.