Prof. Karl Lauterbach – Scheinheiligkeit, Neid & Missgunst eines Beinahe-Ministers

Prof. Karl Lauterbach - Scheinheiligkeit, Neid & Missgunst eines Beinahe-Ministers
Prof. Karl LAuterbach, SPD Schleswig Holstein, Bildquelle Flickr.com, Bildlizenz: CC BY 2.0

Erinnert sich noch jemand an Karl Lauterbach? (Nein, nicht Kurt Lauterbach mit dem gesammelten Stammeln.) Der Mann wollte eigentlich Gesundheitsminister werden, das hat nicht so ganz geklappt. Vielleicht wäre das lustig geworden, denn es machte ihm Spaß, die Gesundheitsbranche aufzumischen. Besonders die Pharmalobbyisten sind nicht seine Freunde gewesen damals, als er als Gesundheitsexperte im Bundestag einzog und Berater der Sozialministerin Ulla Schmidt war.

Besonders im Kampf um Gesundheitsreformen und die Krankenkasse der Zukunft lieferte sich Herr Prof. Lauterbach ein erbittertes Ringen mit Bert Rürup, ebenfall Professor und ebenfalls SPD-Mitglied. Prof. Rürup will eine „Kopfpauschale“ und Prof. Lauterbach eine Bürgerversicherung. Beide Modelle sind nicht wirklich machbar, aber das stört die Streithähne nicht.

Prof. Lauterbach gibt gern knackige und klare Ansagen von sich, wenn es um das Gesundheitssystem geht, aber nicht, wenn er nach seinen Nebeneinkünften bei den Rhön-Kliniken gefragt wird, wo er ein gut dotiertes Aufsichtsratmitglied war. Auf seine Einkommensverhältnisse und nicht erklärten Nebeneinkünfte angesprochen, gab er in einer Fernsehsendung unwahre Auskünfte. Bald folgte ein zweiter Skandal, als die Süddeutsche Zeitung berichtete, dass in ebenjenen Rhönkliniken die Putzfrauen jahrelang ausgebeutet wurden und unter Mindestlohn beschäftigt. Fragen wurden laut, wie denn ein SPD-Mann, der auch noch im Aufsichtsrat der Rhön-Kliniken saß und Mitglied der Gewerkschaft ver.di ist, nichts mitbekommen haben sollte von den Ausbeutungen. Und wenn doch, warum er dagegen nicht eingeschritten sei. Das Bundestagsbüro beschied eine dahingehende Anfrage der Süddeutschen Zeitung mit „Herr Lauterbach wird das nicht kommentieren“.

„Karlchen überall“ war sein Spitzname unter den Genossen. Umtriebig sei er gewesen, aber durchaus auch nicht immer anwesend in den Sitzungen und Ausschüssen. Dem Geld sei er sehr zugetan gewesen und eine politische Karriere mindestens zum Minister sagten ihm viele voraus, so gut vernetzt, wie er mit den Mächtigen war und so ehrgeizig.

Streitlustig ist Professor Lauterbach auch privat. Jahrelang stritt er mit seiner Ex-Frau um den Unterhalt für die vier Kinder, die sie gemeinsam haben. Die Ehe wurde 2010 geschieden, der Unterhaltsstreit dauerte Jahre. Seine Ex-Frau bekam die Gelegenheit zu einem Interview mit der Presse. Für einen Mann wie Prof. Lauterbach der Supergau. Eine frustrierte Exfrau, mit der man wegen Unterhalts vor Gericht herumstreitet, mit einem Mikrophon vor der Nase, wird die Situation nicht ungenutzt verstreichen lassen. Zumal, wenn der Ex gerade Anlauf auf den Posten des Gesundheitsministers nimmt.

Moralisch sei ihr ehemaliger Ehemann nicht zum Minister geeignet. Er würde der großen Verantwortung nicht gerecht werden, setzte die Ex-Gattin die vergiftete Nadel ins Fleisch des zahlungsunwilligen Vaters. Geld und Karriere seien ihm das Wichtigste. Das saß. Beinahe-Minister Prof. Lauterbach schaltete einen Rechtsanwalt ein, der eine einstweilige Verfügung gegen die Ex-Frau, auch eine Medizinerin, erwirkte, sie dürfe diese Aussage nicht mehr tätigen.

Einstweilige Verfügungen sind in solchen Fällen bei Lichte betrachtet relativ sinnlos. Der Spruch war draußen und veröffentlicht, und der Schaden bereits eingetreten, Prof. Lauterbach hatte genug Minuspunkte gesammelt mit den zwei Rhönklinikskandalen und den miserablen Noten für seine Verpflichtungen als Vater. Kein Ministerposten, der Keks war gefressen. Auch dieser Streit um den „Maulkorb“ für die Ex-Ehefrau zog sich wieder Jahre dahin, bis Professor Lauterbach über mehrere Instanzen 2016 bis zum Bundesgerichtshof angelangt war. Im September 2016 zog er jedoch seine Klage zurück, weil die Berichte darüber auch nicht das beste Licht auf ihn warfen.

Seitdem hörte man eigentlich nichts mehr von Herrn Professor Lauterbach – bis jetzt.

Nun macht er mit seinem Tweet zu Michelle Obamas Buch-Promoting-Tour wieder auf sich aufmerksam. Anscheinend glaubte er, sozusagen Volkes Stimme aufzugreifen und sich solidarisch an die Seite der Unterprivilegierten zu stellen, die von solchen Summen nur träumen können. Nach dem Motto: „Kostet mich ja nix und ich bin der Robin Hood“. Anscheinend hat Herr Professor Lauterbach aber nichts gelernt und nichts verstanden:

Das hätte er besser gelassen. Die Kommentare darunter sind vielsagend. Offenbar ist der deutsche Michel doch nicht so vergesslich. Eine kleine Auswahl von Original-Zitaten – naturbelassen:

„Was Sie vergaßen zu erwähnen, Lauterbach: Wenn Michelle per Flugzeug anreisen muss, dann (wie Barack) nur im privaten Flieger. Mit (lebenslang) garantierter Secret Service Begleitung. Jetzt aber, Lauterbach, Gelbfärbung annehmen.“

„Karli, dieses Neidgrün steht dir. Endlich mal bisschen Farbe im Gesicht.“

„Der olle #Sozen-#Neidhamnel, dessen Ehefrau erbittert um Unterhalt für die gemeinsamen Kinder kämpfen musste, erzählt was von Gerechtigkeit und „zusammenhalten“. So Fliegen-#Kalli, würden Sie sich mit Ihrer Fliege nicht die Sauerstoffzufuhr zu Ihrem Gehirn abschnüren und auch nur ansatzweise etwas sinnvolles erzählen, dann wären Sie eventuell auch so interessant wie Michelle Obama und Ihnen würde jemand Geld anbieten. Aber wenn ich mir so Ihre Tweets ansehe, hatte Ihre Ex-Frau Angela Spelsberg wohl recht: „Ich halte es für bedenklich, was in seinem Kopf vorgeht. Hoffentlich wird er nicht Minister.“
Anstatt einer Frau ihren Marktwert zu gönnen, driften Sie in dümmlichen Anti-Amerikanismus (den kleinen Bruder von #Antisemitismus) ab – das ist sicher der neuer SPD-Style von dem jeder spricht. Vielleicht erklärt dieser auch den Marktwert (9%) der Sozen?
BTW: Das Geld fließt hier rein, Sie Spinner: Obama Foundation.“

„Karl, kannst du dich bitte wieder um echte Probleme kümmern? Außerdem bitte auch ein paar Kommas setzen und den Unterschied zwischen „dass“ und „das“ beachten? Letzteres würde deinen markigen Sprüchen wenigstens ein bisschen an Albernheit nehmen.“

„Gerade Sozialdemokraten sollten keine Neiddebatten führen sondern sich politisch darum kümmern, dass das Leben der Menschen denen es nicht so gut geht besser wird. Das die Aufgabe und nicht Neid schüren.“

„Wenn es in Europa gerecht zuginge, müssten Sie jetzt in die Nachtschicht ins Bergwerk, Herr Lauterbach!“

„Gerechtigkeit? Bei uns?“

 

via Die Unbestechlichen


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