Papiergeld adé!

Papier wurde in Europa erst im 12. Jahrhundert bekannt, in China nutzte man es da schon seit über 1000 Jahren. Die erste Papiermanufaktur in Europa wurde 1150 in Spanien gegründet. Im Laufe des 13. Jahrhunderts verbreitete sich die Papierherstellung nach Italien und später in andere Teile Europas.

Das Papier wurde in dieser Zeit zunehmend für die Verwaltung und Buchhaltung genutzt. Die Einführung von Papier revolutionierte die Dokumentation, da es kostengünstiger und leichter zu transportieren war als Pergament. Dies trug zur Entwicklung eines effektiveren Verwaltungssystems in den wachsenden europäischen Königreichen und Städten bei.

Auch das Papiergeld wurde ursprünglich in China erfunden. Die ersten bekannten Banknoten entstanden während der Tang-Dynastie (618–907 n. Chr.) und wurden während der Song-Dynastie (960–1279 n. Chr.) weiter verbreitet. Der Gebrauch von Papiergeld erreichte schließlich den Rest der Welt, einschließlich Europa, wo es im 17. Jahrhundert eingeführt wurde. In Europa wurden die ersten Banknoten von schwedischen Banken ausgegeben.

Im Laufe der Einführung von Papiergeld in Europa gab es verschiedene Vorbehalte und Skepsis unter den Menschen:

  1. Wertschätzung von Material: Viele Menschen hielten an der Vorstellung fest, dass nur physische Werte, wie Gold und Silber, echten Wert hatten. Das papierene Geld wurde als weniger stabil und vertrauenswürdig angesehen.
  2. Betrugsängste: Da Papiergeld weniger greifbar war, hatten viele Angst vor Fälschungen und Betrug. Die Unsicherheit über die Echtheit von Banknoten trug zur Skepsis bei.
  3. Inflationsängste: Es gab Bedenken, dass eine Überproduktion von Papiergeld zu Inflation führen könnte, was den Wert der Währung schmälern würde. Dies wurde besonders relevant in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit.
  4. Vertrautheit mit alten Methoden: Die Nutzung von Gold und Silber war seit Jahrhunderten etabliert. Den Umstieg auf Papiergeld empfanden viele als radikal und unnötig, da sie an das gewohnte System gebunden waren.
  5. Mangelndes Vertrauen in Banken: Da die ersten Banknoten von Banken ausgegeben wurden, waren viele Menschen misstrauisch gegenüber den Institutionen, die dieses neue Finanzinstrument verwalteten.

Und nun steht die Menschheit wieder an einer ähnlichen Schwelle. Geldgeschäfte können schon lange digital getätigt werden über Kreditkarten und Online-Banking, PayPal und andere Zahlungsdienstleister, und mit Bitcoin wurde die erste rein digitale Währung eingeführt, die inzwischen nicht mehr wegzudenken ist. Die hochvolatilen Kryptowährungen dienen als Wegbereiter für die CBDCs, dem digitalen Geld der Zentralbanken, die die heutigen Währungen ersetzen sollen.

Die Vorbehalte gegen Kryptowährungen ähneln denen, die die Menschen gegen das Papiergeld hatten. Genau wie damals diente die neue Technik zunächst der Datenspeicherung. Schriftgelehrte, Buchhalter und Stadtschreiber waren angesehene Leute, die Geburtenregister auf Papier festhielten und umfangreiche Archive anlegten, die heute noch immer Historikern wertvolle Erkenntnisse liefern. Es erscheint nur logisch, dass das Geld – genauer gesagt, die auf Papier gespeicherten „Werte“, den Daten in den Cyberspace folgen. Aus Buchgeld wird digitales Geld. Münzen, die schon lange keinen eigentlichen Wert mehr haben, und Banknoten werden weiter existieren, verlieren aber immer mehr an Bedeutung.

Das neue Geld ist nicht das eigentliche Problem, es ist auch gar nicht wirklich „neues“ Geld, die Machtstrukturen sind es, die den Menschen Angst machen sollten. Denn diese können sich nun einer neuen, immer effizienteren Technik bedienen und die Menschen damit besser kontrollieren und sogar lenken auch ohne dass sie es überhaupt merken.

Und wer nun mit Gold kommt oder dem alt bekannten Spruch, nur Bares ist Wahres, der hat natürlich recht, doch diese Zeiten sind vorbei. Ein Stück Brennholz und ein Sack Kartoffeln sind in Krisenzeiten wertvoller als all das, ob gedruckt, in Metall geprägt oder auf einem Datenträger gespeichert.


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Kommentare

7 Antworten zu „Papiergeld adé!“

  1. Ralf.Michael

    Einspruch : Papiergeld (Bargeld) bleint ! Wishful Thinking Pur ! Und wo bitte bleibt das Underground-Banking dabei ??

    1. Rumpelstilzchen

      Hawala ist bald überall…;-)

  2. Dr. Faustus hat beschlossen und verkündet….

    Goldgedeckte Währung ist nicht von der Hand zu weißen.Mache es wenn möglich Weltweit. Keine Verschuldung,keine Kriege, Nahrung ist für alle da.In Krisenzeiten eingedeckt sein, natürlich,aber Krisenzeiten lässt man garnicht erst entstehen,wenn man kein Perverses Sektenverhalten aufweist und Angst und Schrecken verbreitet,was mit mir nun mal nicht machbar ist. Und keiner maast sich an,zu behaupten, über dem Gesetz zu stehen und der Stellvertreter Christi auf Erden zu sein,dass ist nicht machbar… Stille Nacht,Heilige Nacht….

  3. Rumpelstilzchen

    Lieber einen Sack Kartoffeln und eine Palette Brennholz, als einen Bitcoin…

    Kryptos machen die Menschen noch unfreier, als sie es ohnehin schon sind. Das wird wohl die CRUX an der Sache sein. Vielen geht allerdings erst dann ein Lichtlein auf, wenn sie bereits im KÄFIG sitzen und die Gitterstäbe sprichwörtlich vor Augen haben.

    1. Rumpelstilzchen

      „Das globale Weltwirtschaftsforum (WEF) hat erklärt, dass die Covid-Pandemie lediglich „der Test“ für „eine riesige Anzahl von unvorstellbaren Einschränkungen“ der Freiheiten der allgemeinen Bevölkerung war.“

      Die Kryptowährung wird EIN Teil dieser Beschränkungen sein.

      Quelle: Philosophia perennis

  4. Ein Werbeartikel für die Abschaffung des Bargeldes. Finde ich gar nicht gut, vor allem nicht auf einem Alternativmedium. Wir brauchen kein „Geld“, das irgend jemand auf Knopfdruck abschalten kann oder das bei Stromausfall einfach weg ist bzw. worauf man dann nicht zugreifen kann (während die Leute mit Grundstücken oder sonstigen echten Sachwerten alles behalten und weiter damit handeln können). Die Zeiten des Bargeldes sind nicht einfach „vorbei“, wie der Autor (oder die manipulierte KI) meint, sondern schlechte Menschen wollen uns des Bargeldes berauben und wir sollen glauben, daß wir damit „glücklich“ sind.

    1. Wolfgang van de Rydt

      Was war denn das Bargeld nach Kriegsende noch wert? Oder DDR-Banknoten nach dem Mauerfall? Wie war das mit den Goldverboten? Das Problem ist nie die Währung als solche, sondern die Machtelite dahinter, siehe Euro. Plötzlich war „unsere“ stabile D-Mark weg. Wer hat das entschieden? Wollten „wir“ das?
      Und jetzt wird es Donald Trump als ausführendes Organ von Elon Musk sein, der die digitale Währungsreform weltweit durchpeitschen soll, bevor es die Chinesen tun.