Norwegen, das wie viele andere Länder den Weg in eine weitgehend bargeldlose Gesellschaft eingeschlagen hatte, vollzieht nun eine bemerkenswerte Wende. Wie der bekannte Journalist Peter Imanuelsen berichtet, hat das norwegische Parlament Maßnahmen ergriffen, um die Verfügbarkeit und Nutzung von Bargeld gesetzlich zu sichern – ein deutliches Signal gegen die vollständige Digitalisierung des Zahlungsverkehrs.
Demnach wurde ein Gesetz verabschiedet, das Einzelhändler verpflichtet, Bargeld weiterhin als Zahlungsmittel zu akzeptieren. Damit wird den Bürgern garantiert, dass sie ihre Einkäufe auch in Zukunft bar bezahlen können – unabhängig von technischen oder digitalen Voraussetzungen. Besonders in ländlichen Gegenden, in denen digitale Zahlungssysteme nicht flächendeckend funktionieren, ist das ein wichtiger Schritt zur Wahrung von Teilhabe und Versorgungssicherheit.
Hintergrund dieser Entscheidung ist eine wachsende Skepsis gegenüber der totalen Digitalisierung. Immer mehr Norweger äußerten Bedenken hinsichtlich der Abschaffung von Bargeld – vor allem mit Blick auf Datenschutz, Unabhängigkeit und die Gefahr technischer Ausfälle. Die völlige Kontrolle durch Banken, Zahlungsdienstleister oder gar staatliche Stellen wird zunehmend kritisch gesehen. Bargeld ermöglicht dagegen ein anonymes, dezentrales und direktes Bezahlen – ohne Datenspur und Abhängigkeit von elektronischer Infrastruktur.
Auffällig: Auch Schweden, lange Zeit als Vorreiter einer bargeldlosen Gesellschaft gefeiert, rudert inzwischen zurück und diskutiert über den Erhalt des Bargelds. Der norwegische Schritt könnte somit beispielhaft für weitere Länder sein, die bislang der Digitalisierungsagenda weitgehend gefolgt sind.
Für viele Bürger ist Bargeld mehr als nur ein Zahlungsmittel – es ist ein Symbol der Freiheit. Norwegen hat nun ein starkes Zeichen gesetzt, dass diese Freiheit nicht kampflos aufgegeben wird.
Kommentare
2 Antworten zu „Norwegen vollzieht Kehrtwende: Bargeld bleibt erhalten“
Sehr schön: Elektronisches Zentralbankgeld kann man sich eben nicht unters Kopfkissen legen oder in den Socken einnähen…;-)
Erfreulich, dass die Bürger dort zunehmend verstehen, wie der Hase läuft.
norwegen wir kommen… super super ….