Abgeordnete der Linkspartei haben im vergangenen Jahr am häufigsten im Bundestag gefehlt. Dies geht aus einer der Berechnung der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstag) aller 77 Namentlichen Abstimmungen im Jahr 2019 hervor. Sie ergab bei der Linken eine durchschnittliche Fehlquote von 14,8 Prozent. Bei AfD und FDP fehlten im Schnitt 13,6 Prozent ihrer Fraktionsangehörigen. 10,2 Prozent der Grünen-Abgeordneten blieben durchschnittlich den Abstimmungen fern. Bei der SPD waren es 11,6 Prozent der Abgeordneten, die die bei wichtigen Themen anstehenden Namentlichen Abstimmungen versäumten. Lediglich die Unionsfraktion lag mit einer Fehlquote mit 8,1 Prozent unterhalb der Zehn-Prozent-Marke.
Die Zahl der Ordnungsrufe hat derweil deutlich zugenommen. Gab es in den zurückliegenden drei Wahlperioden nur ein bis zwei Äußerungen, bei denen der jeweilige Parlamentspräsident Abgeordnete zur Ordnung rufen musste, verzeichnete das Stenografische Protokoll im Jahr 2018 sechs Ordnungsrufe und im vergangenen Jahr sogar zehn. Sie richteten sich je vier Mal gegen AfD-und Linken-Abgeordnete und je einmal gegen Politiker von Grünen und SPD. Im Vorjahr waren je zwei an die Adresse von AfD und Linken und je ein Ordnungsruf an Politiker von SPD und FDP gegangen. Anlässe waren unter anderem Beleidigungen wie „Hetzer“, „Terrorist“, „lächerliche Schießbudenfigur“, die Aufforderung „Nazis aus dem Bundestag“ oder das Tragen eines Antifa-Stickers durch eine Linken-Politikerin.
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