Berlin gleicht einem aufgeregten Hühnerhaufen, seit Markus Söder eine Kabinettsumbildung angeregt hat. Doch die Rollen der Teilnehmer in der GroKo und in der Regierung Merkel sind fest verteilt und unbestritten. Im Kursbuch steht MACHTERHALT um jeden Preis.
Der Tagespolitik merkt man das inhaltlich nicht an. Die SPD bemüht sich eifrig um neue Steuern für die Plünderung der Mittelschicht. Sie will Ruhe im Internet. Kritik stört sie nur. Dem NetzDG soll die Preisgabe von Passwörtern an die Behörden folgen. Zudem wird eine Renaissance des Sozialismus betrieben. Verteilen macht so viel mehr Spaß als Gestalten und Wege in die Zukunft bauen. Das Ziel 4,9% haben die Genossen unbeirrbar im Blick.
In der CDU zeigt der Fanblock der Kanzlerin keine nennenswerten Risse. Man wählt den Untergang für ein paar Monate weiteren Machterhalts. Die WerteUnion nimmt man nicht ernst. Und die Ziele bleiben: Auflösung des Nationalstaates, innere Unsicherheit, Flutung des Landes mit Fachkräften sowie der große Marsch nach links.
Die CSU hat sich derweil vom GroKo-Spalter zum Bettvorleger und größten Lamm der Koalition entwickelt. Seehofers Kehrtwende ist atemberaubend. Der Innenminister ist zum Seenotretter mutiert. Und der bayerische Ministerpräsident ist brav wie ein buhlender Schwiegersohn.
Eventuelle Kritik ist höchstens für die Galerie gedacht. Auf der Tagesordnung steht einzig und allein das „weiter so“ bis zur nächsten Bundestagswahl. Die ehemaligen Volksparteien zerschreddern sich selbst, um noch ein paar Monate Zugang zu den Töpfen der Republik zu haben.
Und das Land? Die nächste Frage bitte!