Hochstapler-Affäre: Das Ende von Weidel und Chrupalla?

Frau Weidel, bereits als Kanzlerkandidatin gehandelt, könnte aktuell mit gutem Beispiel voran gehen und das vormachen, was sie selbst von den Politikern der anderen Parteien verlangt – nämlich von ihrem Amt zurücktreten und Neuwahlen der Listenkandidaten für die Europawahlen einleiten. Macht sie aber nicht, ebenso ihr Kollege in der Parteispitze, Tino Chrupalla.

Was ist geschehen? In der AfD, die viel Wert darauf legt, dass Politiker entsprechend ihren Ämtern auch qualifiziert sind, gibt es großen Unmut über zwei Listenkandidaten, die bei den Angaben zu ihren beruflichen Werdegängen ein wenig geschummelt haben bzw. geschummelt haben sollen. Für Altmedien ist das mehr als ein gefundenes Fressen. Kein Tag vergeht ohne eine Zwischenstandsmeldung.

Konkret geht es um mindestens zwei der 35 Europaparlaments-Kandidaten: Arno Bausemer aus Stendal und Mary Khan-Hohloch. Bausemer hatte nachweislich falsche Angaben zu seiner Ausbildung und Berufserfahrung gemacht. Bei Khan-Hohloch gibt es begründete Zweifel an ihrem Studienabschluss und ihrer Berufserfahrung. Schon auf dem AfD-Parteitag in Magdeburg hatte es Proteste gegen ihre Wahl gegeben. Seitdem war die parteiinterne Kritik nicht abgeebbt.

t-online

Andreas Schober, stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Kreistag Elbe-Elster, will 60 der 600 Bundesdelegierten dazu bewegen, mit ihm beim Bundesschiedsgericht der AfD Einspruch gegen die Wahl einzulegen. „Das sind 10 Prozent. Juristen sagen mir, dass das eine gute Größe ist, um den Einspruch auch rechtlich durchzubekommen“, sagte Schober dem Nachrichtenportal „T‑Online“. Dort wiederum erfährt man, dass die Parteispitze die Vorwürfe geschickt aushebeln will. Statt in den beiden konkreten Fällen entsprechende Nachweise und Erklärungen zu verlangen, sollen nun alle 35 Listenkandidaten Belege für die Antwort auf die Pflichtfrage zur abgeschlossenen Berufsausbildung und Studium liefern, zur beruflichen Erfahrung müssen sie jedoch nur belegen, was sie dazu mündlich in ihrer Bewerberrede gesagt haben. Arno Bausemer und Mary Khan-Hohloch hatten jedoch darüber geschwiegen und so mutmaßt man nun, dass damit Schadensbegrenzung betrieben werde und die als Weidel-Vertraute Khan-Hohloch aus dem Schneider sein könnte. Zudem sei es fraglich, ob die Wahl juristisch angefochten werden könne, die AfD habe hier kein juristisches Problem, “sondern ein politisches”, wird eine “Parteirechts-Professorin” zitiert.

Die Fragen lauten, kann sich die Partei Doppelstandards leisten, weil sie die einzige Alternative zur herkömmlichen Politik ist, werden die Wähler der AfD solch kleinen “Ausreißer” verzeihen, weil es um die Sache geht oder hat sich längst derselbe Wurm eingeschlichen, von dem auch die Altparteien betroffen sind? Gegenüber einer erschwindelten Doktorarbeit bei einem Bundesminister erscheinen die Unregelmäßigkeiten der beiden in die Kritik geratenen Europakandidaten vielleicht nicht besonders schwer. Aber bis zur Guttenberg-Affäre war es noch üblich gewesen, sein Amt wegen geringerer Vorkommnisse zurückzugeben. Ein deutliches Zeichen, dass die AfD keine Kungel-Partei ist und den Mut zur Wahrheit besonders in den eigenen Reihen befördert, könnte für Klarheit und noch mehr Zulauf sorgen. Warten wir es ab?!? Wenn nicht mit dieser Bundesspitze, dann eben mit der nächsten!


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Kommentare

26 Antworten zu „Hochstapler-Affäre: Das Ende von Weidel und Chrupalla?“

  1. Gerhard Heinzelmann

    Da steckt doch wieder Putin dahinter! 🤣🤣

  2. Nero Redivivus

    “… die einzige Alternative zur herkömmlichen Politik …”
    Was sagte doch eine Dame gestern im COMPACT-Wochenrückblick mit jenem vielsagenden Titel “Das Letzte” am (auf den Seelower Höhen ablaufenden AfD-Sommer-)Sonntag, den 27. Augusti Anno MMXXIII: “Wenn DAS (= Spritzenzwang zur staatlich angeordneten ‘mRNA-Gentherapie-Pseudo-Impfung’ – und, ebenso akut die kakistokratische Herrschaft des Berliner Kartellparteien-Quasi-Oligopols betreffend, nicht nur das!) DEMOKRATIE sein soll, bin ich raus. Dann mache ich nur noch ANARCHIE.”
    Sic locutus est Nero: ACCEDO.

    1. Mr. Nero (II. und Nachfolger des römischen??),
      mit Verlaub! nicht alle hier im Forum beherrschen das Lateinische. Könnten Sie bitte bei nächsten Gelegenheiten jeweils die Übersetzung ins Deutsche dazu liefern?
      Recht Herzlichen Dank

      😉 Rolf

      1. Rumpelstilzchen

        Bei wenigen Wörtern könnte man auch eigeninitiativ mal Google fragen.

  3. Rumpelstilzchen

    “Die Fragen lauten, kann sich die Partei Doppelstandards leisten, weil sie die einzige Alternative zur herkömmlichen Politik ist, werden die Wähler der AfD solch kleinen “Ausreißer” verzeihen, weil es um die Sache geht oder hat sich längst derselbe Wurm eingeschlichen, von dem auch die Altparteien betroffen sind? Gegenüber einer erschwindelten Doktorarbeit bei einem Bundesminister erscheinen die Unregelmäßigkeiten der beiden in die Kritik geratenen Europakandidaten vielleicht nicht besonders schwer. Aber bis zur Guttenberg-Affäre war es noch üblich gewesen, sein Amt wegen geringerer Vorkommnisse zurückzugeben. Ein deutliches Zeichen, dass die AfD keine Kungel-Partei ist und den Mut zur Wahrheit besonders in den eigenen Reihen befördert, könnte für Klarheit und noch mehr Zulauf sorgen. Warten wir es ab?!? Wenn nicht mit dieser Bundesspitze, dann eben mit der nächsten!”

    Erstens müßte in einer Partei, die Wert auf ihre Seriosität legt und sich als RECHTSSTAATSPARTEI in Szene setzt, gelten: Wehret den Anfängen.

    Davon ist man allerdings auch in der AfD weit entfernt. Das Problem ist, dass auch in der AfD UNZÄHLIGE GESTALTEN unterwegs sind, denen es NICHT um unser Land und deren Bürger geht, sondern um MACHT und PRÜNDE. Wer solche “Prioritäten” hat, tut logischerweise ALLES, um sich diese Pfründe zu sichern, frei nach dem Motto:

    “Was ist schon ein “schön-designter” Lebenslauf ? Das wird schon keiner merken von den DOOFEN”!

    Und wenn die Parteispitze solche Machenschaften deckt, macht sie sich mit ihnen gemein. Wenn nämlich “im Kleinen” schon BESCHISSEN wird, wird es “im Großen” erst recht.

    Entweder HÜ, oder HOTT. Der GAUL will schließlich genau wissen, was Sache ist und wohin er traben soll.

    1. OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch

      Nun ist es aber so, dass es genauso heuchlerisch und verlogen ist, wie hier auf Supermoralisch zu machen. Mit solch beschämender Anständigkeit, wie sie hier gefordert wird, wird in der Politik nichts bewegt. “Perfektion ist Lähmung”, das erkannte Churchill glasklar. Wer ohne Einezelfallprüfung generelle Superanständigkeit fordert, will die Partei sabotieren. That’s it.

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      1. Rumpelstilzchen

        Wer sich ausgerechnet auf den Massenmörder , Deutschhasser und Schlächter Churchill als Kronzeugen beruft, kann es mit den Deutschen auch nicht allzu gut meinen.

        Ich gebe ihnen zwar recht, wenn sie dafür plädieren, nicht päpstlicher als der Papst zu sein bzw. sein zu wollen.

        Aber wenn man als Partei solche strengen Maßstäbe schon als MARKENZEICHEN und die Organisation als Rechtsstaatspartei bewirbt, dann muss sie auch Mindestanforderungen genügen. Entweder, oder.

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        1. Rumpelstilzchen

          Und man denke auch an die ETEPETETE-Distanzeritis zu allen möglichen Vorfeldorganisationen, auf die die Partei besser mal zugehen würde.

          Auch dort werden – von der Partei höchstselbst (!) – geradezu selbstmörderische Maßstäbe angelegt, im Kampf “gegen rechts”, die jenseits von gut und böse sind.

          Wenn man sich als Gegenbeispiel ansieht, mit wem die linken Parteien alles kooperieren (vom stinkenden Brutalo-Fischfilet, bis hin zu den Al Quds-Demos) ohne auch nur homöopathische Ansätze von Distanzeritis zu zeigen, dann ist das AfD-Verhalten geradezu absurd.

          Wenn man also diesbezüglich mega-pingelig meint agieren zu müssen, dann muss das doch auch beim Personal machbar sein ? In einem normalen und seriösen Unternehmen werden Lebenslauf-“Qualifikationen” doch auch auf Herz und Nieren geprüft, wozu ein Unternehmen schließlich allen Grund hat.

          Und wenn man es gerade bei Partei-Leuten nicht tut, kann das bekanntlich zu späteren Zeiten zu SEHR BÖSEN ÜBERRASCHUNGEN führen. Beispiele dafür gibt es genug.

        2. Nero Redivivus

          Liebes Rumpelstilzchen,
          meinen Kommentar schrieb ich gerade, bevor ich Deinen hier lesen konnte, der sich ebenso auf das Stichwort “Churchill” bezieht. Wie ich merke, gehen wir in den meisten Punkten so ziemlich konform; irgendwann müsste es dann tatsächlich für ein “analoges Oppo24-Treffen in diesem unseren (Noch-)Lande” einmal Zeit werden!
          Schönen AfD-blauen Montag – auch an Wolfgang – wünscht der
          Herr Ober-Dada Nero Redivivus

          1. OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch

            Aber Sie finden, Nero ist in Ordnung? Nun gut, als Hundename wohl schon.

          2. Rumpelstilzchen

            Lieber Nero,

            vielleicht müssen wir bald – wie Einstein anno dazumal – Churchill bitten, uns (die neuen Juden) außer Landes zu bringen, wenn das so weitergeht.
            Aber die Idee für ein analoges “Zusammenflüchten” ist nicht von schlechten Eltern…,-)

          3. Wacht da Jemand auf ???

        3. OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch

          Möglicherweise mögen Sie dann auch auf sämtliche Einstein-Zitate verzichten wollen, denn der war ja bei Hiroshima, Nagasaki und anderen solchen Schweinereien ja ganz dicht dran (übrigens auch an Churchill, aber das können Sie ja nicht wissen). Und jemand, der mit Pseudonym Rumperstilzchen veröffentlicht, ist nicht wohl nicht gerade die Ausgeburt des Edelmuts, “oder irre ich mich Dr. Watson”? (A.C.Doyle)

          1. Rumpelstilzchen

            Von Einstein zum Rumpelstilzchen. Das war wahrhaftig eine überspringend-kognitive Glanzleistung.

          2. Rumpelstilzchen

            Wenn sie wissen was andere nicht wissen sind sie ein wahrhaftig Meisterwissender. Respekt.

      2. Nero Redivivus

        Zitat eines Luftkrieg-Terroristen und geistig-moralischen Problempolitikers: “‘Perfektion ist Lähmung’, das erkannte Churchill glasklar.”
        Wer den EINEN historisch anerkannten Massenmörder unbedenklich zitiert, könnte zur Weihnachtszeit den lieben Kinderlein, die da zeitlos elegant noch kommen werden, ebenso arglos auch die “schönsten Arien aus MEIN KAMPF” des ANDEREN historisch anerkannten Massenmörders vortragen.
        Der geniale Helmut Qualtinger war hier “wienerisch todbringend” ausgenommen: Der meinte es “bewusst politisch-inkorrekt visionär makaber-realsatirisch!”

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        1. OStR Ing.-Wiss. Peter Rösch

          Solch ein Argumentieren bewegt sich auf dem Niveau der HIstorien- und Straßennamen-Löscher.

          1. Nero Redivivus

            Man könnte sich natürlich auch auf Herrn Dschgaschwili – mit Künstlernamen: Stalin – berufen und die “schönsten Arien aus den FRAGEN DES LENINISMUS” zum ungemütlich Besten geben!

          2. Nero Redivivus

            Erratum: “DschUgaschwili” – mea maxima culpa!

          3. Rumpelstilzchen

            Josef Wiss-arionowitsch Stalin

            Da liegt die leninistische WISS-enschaft schon im hochWOHLgeborenen Namen.

          4. Rumpelstilzchen

            Die Historien- und Straßennamenlöscher haben noch nie eine Churchill-Allee ausgelöscht.

  4. Angermann

    Die Frage ist doch, ob Weidel und Chruppalla über jedes stöckchen springen müssen, das man ihnen hinhält. Eins ist sicher: die AfD ist genau wie die NPD (oder noch mehr!) von jeder Menge U-Booten des VS durchsetzt, die zu passender Gelegenheit Skandale aufbauschen, die sie möglicherweise sogar selbst vorher befördert haben. Die altbewährte Methode linker Regimes, die Opposition zu diskreditieren und zu kontrollieren.
    Deshalb mein Rat: Der Hund bellt und die Karawane zieht weiter. Wenn Leute wie Scholz (cum-ex, Warburg, Wirecard), Baerbock (Lebenslauffälschung, Plagiat), Habeck (Steuergeldveruntreuung) nicht zurücktreten müssen, obwohl sie Deutschland nachweislich immens geschadet, gelogen und betrogen haben, wieso sollte dann wegen solcher Bagatellen (Lebenslaufaufhübschung von Parteimitgliedern) gleich die Oppositionsführung zurücktreten?

    1. Stimmt!
      Die Dinge kann man und muß man hinterher aufarbeiten

  5. Justus Benninghoff

    Falsch gedacht!

    Bei nahezu jeder, jeder Kandidatenwahl der AfD gab es Einsprüche, die von nicht Gewählten oder sonst Durchgefallenen organisiert wurden. Etliche Kandidaten lauern während der Wahl nur so auf Formfehler und dokumentieren sie, mit denen sie die Wahl anfechten können, wenn sie nicht gewählt worden sind. Deswegen war die Sitzungsleitung auch so pingelig und deswegen hatte jeder seine kleine Wahlkabine. Da ist Erfahrungswissen am Werk.

    Es ist Unsinn, die Wahl wegen der beiden Leutchen zu wiederholen!

    Auch eine Wiederholungswahl würde postwendend von Unterlegenen angefochten werden, mit ein bisschen anderen Gründen. Ein Grund findet sich immer.

    Also: Schluss dieser endlosen Endlosdebatte um Wahlwiederholungen. Sie kann nichts bringen.

    1. Richtig!

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