Energiekosten steigen um 83,8 Prozent

Die Erzeugerpreise gewerblicher Produkte waren im März 2022 um 30,9 % höher als im März 2021. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, war dies der höchste Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Im Februar 2022 hatte die Veränderungsrate bei +25,9 % und im Januar bei +25,0 % gelegen. Gegenüber dem Vormonat Februar stiegen die gewerblichen Erzeugerpreise im März 2022 um 4,9 %. Die aktuellen Daten spiegeln bereits erste Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine wider, so die Behörde.

Hauptverantwortlich für den Anstieg der gewerblichen Erzeugerpreise im Vorjahresvergleich ist weiterhin die Preisentwicklung bei Energie.

Starke Preissteigerungen bei allen Energieträgern

Die Energiepreise waren im März 2022 im Durchschnitt 83,8 % höher als im Vorjahresmonat. Allein gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 10,4 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahr bei Energie hatte Erdgas in der Verteilung mit einem Plus gegenüber März 2021 von 144,8 %.

Ohne Berücksichtigung von Energie waren die Erzeugerpreise 14,0 % höher als im März 2021 (+2,3 % gegenüber Februar 2022).

Hohe Preissteigerungen bei den Vorleistungsgütern, vor allem bei Metallen, Dünge- und Futtermitteln sowie Verpackungsmitteln aus Holz

Vorleistungsgüter waren im März 2022 um 23,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 3,5 %. Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Vorleistungsgüter gegenüber dem Vorjahr hatten Metalle insgesamt mit einem Plus von 39,7 %. Hier stiegen die Preise für Roheisen, Stahl und Ferrolegierungen um 55,0 %, Nichteisenmetalle und deren Halbzeug kosteten 30,3 % mehr. Die Preise für Aluminium in Rohform waren 57,1 % höher als im Vorjahr und stiegen gegenüber dem Vormonat Februar um 9,1 %.

Besonders hoch waren die Preisanstiege gegenüber dem Vorjahr bei Düngemitteln und Stickstoffverbindungen (+87,2 %). Allein gegenüber Februar 2022 stiegen die Preise um 13,1 %. Futtermittel für Nutztiere waren 45,7 % teurer als im März 2021 (+19,0 % gegenüber Februar 2022).

Verpackungsmittel aus Holz kostete binnen Jahresfrist 68,8 % mehr. Nadelschnittholz war 57,5 % teurer als im März 2021. Nach einer kurzen Erholung zu Beginn des Jahres zogen hier die Preise wieder an (+8,8 % gegenüber Februar 2022).

Papier und Pappe waren 45,3 % teurer als ein Jahr zuvor. Hier stiegen insbesondere die Preise für Zeitungsdruckpapier (+95,4 %). Wellpapier und Wellpappe, die für die Verpackungsindustrie eine wichtige Rolle spielen, kosteten 40,9 % mehr als ein Jahr zuvor.

Die Preise für Getreidemehl waren 33,6 % höher als im März 2021. Gegenüber Februar 2022 stiegen diese Preise um 11,2 %.

Preisanstieg bei Verbrauchsgütern vor allem durch gestiegene Preise für Fleisch und Fleischerzeugnisse

Die Preise für Verbrauchsgüter waren im März 2022 um 9,6 % höher als im März 2021 und stiegen gegenüber Februar 2022 um 2,9 %. Nahrungsmittel waren 12,2 % teurer als im Vorjahr. Besonders stark stiegen die Preise für nicht behandelte pflanzliche Öle (+72,3 % im Vorjahresvergleich), sie stiegen allein gegenüber dem Vormonat Februar um 25,6 %. Butter kostete 56,0 % mehr als im März 2021. Rindfleisch war 31,1 % teurer als ein Jahr zuvor (+5,4 % gegenüber Februar 2022), Kaffee war 20,5 % teurer. Die Preise für Schweinefleisch stiegen gegenüber dem Vormonat Februar um 25,3 % und lagen damit 12,0 % über den Preisen von März 2021.

Die Preise für Gebrauchsgüter waren im März 2022 um 7,4 % höher als ein Jahr zuvor, insbesondere bedingt durch die Preisentwicklung bei Möbeln (+9,4 %).

Investitionsgüter kosteten 5,8 % mehr als im Vorjahr. Eine höhere Veränderung im Vorjahresvergleich hatte es letztmalig im Dezember 1975 gegeben (+6,2 %). Den höchsten Einfluss auf die Veränderungsrate für Investitionsgüter gegenüber März 2021 hatten die Preissteigerungen für Maschinen mit einem Plus von 6,4 %, gefolgt von Kraftwagen und Kraftwagenteilen (+3,8 %). Besonders stark stiegen die Preise für Metallkonstruktionen (+24,7 %), für Teile für Klimageräte, Kühl- und Gefrierschränke (+23,1 %) sowie für Teile und Zubehör für Datenverarbeitungsmaschinen (+22,4 %).


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Kommentare

2 Antworten zu „Energiekosten steigen um 83,8 Prozent“

  1. Fracking und LNG muss ‚wirtschaftlich‘ werden, darum könnte es gehen.
    Wir erinnern uns an 1973, die erste ‚Ölkrise‘ die auch nur dem Zweck diente das britische Nordseeöl ‚marktfähig‘ zu machen und die immensen Förderkosten durch die Bohrinseln zu refinanzieren. Das gleiche könnte heute der Hintergrund mit dem Irrsinn des Frackings sein.

  2. Ralf.Michael

    Ich nehme mir dan schnell ein paar “ Grüne Hostages „, die dürfen dann in meinem Keller Fahrrad fahren zw. Dynamostrom-Erzeugung. Ganz Co2_Neutral und 100% Full-Bio.