Meine Damen und Herren, Mitglieder der internationalen Presse, guten Tag.
Vielen Dank, dass Sie heute hier sind. Dies ist ein historischer Moment für unsere Nation. Ich beginne mit einer kurzen Botschaft an meine Landsleute im Iran, auf Persisch, die ich anschließend übersetzen werde:
„Meine lieben Landsleute, unser geliebter Iran ist in einen verheerenden Konflikt hineingezogen worden, dessen Architekt kein anderer ist als Ali Khamenei und seine korrupte, zerstörerische Fraktion. Er hat die Wirtschaft unseres Landes an den Rand des Zusammenbruchs geführt, unsere nationale Infrastruktur und Ressourcen geplündert, den Reichtum des Landes für die Entwicklung von Atomwaffen vergeudet, die Sicherheit Irans zerstört und die Souveränität des iranischen Volkes gestohlen. Dieses Regime ist besiegt, es taumelt am Rand des Zusammenbruchs, und es darf nicht weiter bestehen. Die Zeit ist gekommen, diesem Ruin ein Ende zu setzen und eine neue Ära für Iran zu beginnen. Dies ist eine neue Morgendämmerung für den Löwen und die Sonne Irans.“
Meine Damen und Herren,
in den letzten Tagen habe ich mit Menschen im ganzen Iran gesprochen – aus allen Lebensbereichen. Ein Offizier der Streitkräfte. Eine Mutter auf der Flucht aus Teheran. Ein Fabrikarbeiter aus Täbris. Eine junge Aktivistin der Bewegung „Frauen, Leben, Freiheit“.
Diese Stimmen stehen für eine Nation, die angegriffen, aber widerstandsfähig ist – eine Nation, die nicht um ihre Freiheit bittet, sondern für sie kämpft. Von den Studentenprotesten 1999 über die Grüne Bewegung bis hin zu den Aufständen im Dey-Monat 2017 und Aban-Monat 2019 haben Tausende Iraner ihr Leben für die Befreiung Irans gegeben. Heute führen Millionen meiner mutigen Landsleute diesen Kampf fort.
Eine Geschichte hat mich besonders bewegt:
Im September 2022 wurde Javad Heydari ermordet, weil er gegen die Ermordung von Mahsa Amini durch die Islamische Republik protestierte. Seine Schwester setzt seinen Kampf fort. Sie ist eine von Hunderten Aktivisten, die das Regime in den letzten Tagen verhaftet und schikaniert hat.
Als Sicherheitskräfte ihr Haus stürmten, rief sie:
„Oh Gott, wohin sollen wir gehen? Wohin können wir fliehen vor eurer Tyrannei?“
Einer nach dem anderen begannen ihre Nachbarn zu antworten:
„Wir gehen nirgendwohin! Sie – das Regime – sind diejenigen, die gehen müssen!“
Diese Worte hallen in meinem Herzen wider – und sie sollten in jedem Machtzentrum der Welt widerhallen.
Heute ist klarer denn je: Die Islamische Republik steht vor dem Zusammenbruch.
Glaubwürdige Berichte zeigen, dass sich die Familie von Ali Khamenei – ebenso wie die Familien ranghoher Regimevertreter – auf die Flucht aus dem Iran vorbereitet. Das Regime steht landesweit am Abgrund. Das Militär ist zersplittert. Das Volk ist vereint. Die Fundamente dieser 46-jährigen Tyrannei erzittern.
Dies ist unser Berliner-Mauer-Moment.
Doch wie alle großen Wendepunkte ist auch dieser mit Gefahren verbunden. Wir stehen an einem Scheideweg. Ein Weg führt zu Blutvergießen und Chaos. Der andere – zu einem friedlichen und demokratischen Übergang.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Wegen hängt von einem einzigen Faktor ab: ob das derzeitige Regime im Iran überleben darf. Wenn der Westen diesem Regime einen Rettungsanker wirft, wird es mehr Blutvergießen und Chaos geben – denn dieses Regime wird sich nach seiner Demütigung nicht beugen oder aufgeben. Es wird zurückschlagen. Solange es an der Macht ist, ist kein Land und kein Mensch sicher – weder in Washington, Paris, Jerusalem, Riad noch in Teheran.
Es gibt nur einen Weg zum Frieden: Ein säkularer, demokratischer Iran.
Ich bin heute hier, um mich meinen Landsleuten zur Verfügung zu stellen, um sie auf diesem Weg zu begleiten – zu Frieden und demokratischem Wandel.
Ich strebe keine politische Macht an, sondern möchte unserem großen Land helfen, diese kritische Zeit zu überstehen – hin zu Stabilität, Freiheit und Gerechtigkeit.
An das iranische Volk:
Ich sehe euren Mut. Ich fühle euren Schmerz. Ich weiß, dass ihr leidet. Ich weiß, viele von euch fürchten um ihre Liebsten, ihre Kinder, ihre Zukunft.
Darum spreche ich heute mit schwerem Herzen zu euch. Ich habe über Jahre, über Jahrzehnte hinweg gearbeitet, damit der Fluch des Krieges unser Land nie erreicht. Die Bilder der fliehenden Menschen aus Teheran, die Explosionen in Isfahan, die Brände am Persischen Golf erfüllen mich mit Schmerz.
Doch mehr noch als Schmerz erfüllt mich Zorn. Denn dieser Krieg ist das Ergebnis des Egoismus, des Hasses und des Terrors eines einzigen Mannes: Ali Khamenei. Während er diesen Krieg aus seinem sicheren, verborgenen Bunker dirigiert, benutzt er unser Volk als menschliche Schutzschilde.
Es ist Zeit, dem Leiden ein Ende zu setzen.
Heute habe ich eine direkte Botschaft an Ali Khamenei:
Tritt zurück. Und wenn du es tust, wirst du ein faires Verfahren und rechtsstaatliche Behandlung erhalten – mehr, als du je einem Iraner gewährt hast.
An andere hohe Regimevertreter:
Wer Blut an den Händen hat, wird sich der Gerechtigkeit stellen müssen. Aber wir werden nicht die Fehler anderer gescheiterter Übergänge wiederholen.
An jene, die dem iranischen Volk und nicht der Islamischen Republik loyal sind: Für euch gibt es eine Zukunft in einem demokratischen Iran – wenn ihr euch jetzt dem Volk anschließt. Die Entscheidung liegt bei euch.
Ich weiß, dass es diese Offiziere, diese Soldaten, diese mutigen Männer gibt – denn sie wenden sich an mich und sagen, dass sie Teil dieser nationalen Rettung sein wollen. Aber nun braucht es mehr Koordination.
Deshalb kündige ich heute an:
Ich werde einen offiziellen Kanal für Militär-, Sicherheits- und Polizeikräfte einrichten, über den sie direkt mit mir, meinem Team und unserer wachsenden Operation Kontakt aufnehmen können. Dies ist eine sichere Plattform, um die wachsende Zahl an Anfragen und Kontakten effizient zu verwalten – von denen, die sich vom Regime lossagen und sich unserer Bewegung anschließen wollen.
Für die patriotischen Mitglieder unserer Streitkräfte: Die Zeit ist jetzt. Wenn ihr euch dem Volk anschließt, werde ich dafür sorgen, dass euer Dienst für den Iran nicht vergessen, sondern geehrt wird.
An die internationale Gemeinschaft: Jetzt ist der Moment, an der Seite des iranischen Volkes zu stehen. Wiederholt nicht die Fehler der Vergangenheit. Reicht diesem Regime keinen Rettungsanker.
Sie haben recht, sich über Atomwaffen und regionale Stabilität Sorgen zu machen. Nur ein demokratischer Wandel im Iran kann diese Ziele dauerhaft sichern.
Nehmen wir etwa die Zerstörung der Atomanlagen in Natanz, Isfahan und Fordo. Ja, sie haben die Urananreicherung im Land geschwächt – aber nicht den Willen des Regimes, Atomwaffen zu erwerben und einzusetzen. Das Regime ist wütend, fühlt sich gestärkt und wird nach Rache suchen – und es kann sich Atomwaffen von anderen Schurkenstaaten wie Nordkorea beschaffen.
Die Zerstörung der Nuklearanlagen allein bringt keinen Frieden.
Aber der Weg, den ich anbiete, kann ihn bringen. Arbeiten Sie mit uns für einen friedlichen Übergang. Jetzt ist nicht die Zeit für Zögern. Jetzt ist die Zeit für entschlossenes Handeln – von uns allen.
Vor 46 Jahren, als mein verstorbener Vater und unsere Familie gezwungen wurden, Iran zu verlassen, schwor ich Gott und meinem Land: Ich werde dem Iran und seinem Volk nie den Rücken kehren. Seitdem habe ich mein Leben meinen Landsleuten gewidmet. Heute erneuere ich diesen Schwur und stelle mich in ihren Dienst.
Ich trete hervor, um diesen nationalen Übergang zu führen – nicht aus persönlichem Interesse, sondern als Diener des iranischen Volkes.
Ich habe einen klaren Plan für den Übergang und die nationale Erneuerung. Unser demokratischer Wandel wird auf drei Kernprinzipien beruhen:
- Die territoriale Integrität Irans
- Die individuellen Freiheiten und die Gleichheit aller Bürger
- Die Trennung von Religion und Staat
Die endgültige Form dieser Demokratie wird das iranische Volk in einer nationalen Volksabstimmung selbst bestimmen.
Was ich anbiete, ist nicht nur eine Vision für die Zukunft unseres Landes, sondern ein Plan für einen friedlichen, geordneten Übergang. Dafür kündige ich heute folgende erste Schritte an:
Erstens: Ich werde einen nationalen Einigungsgipfel einberufen.
Dieser Gipfel wird Aktivisten, Dissidenten und Gruppen aus dem gesamten ideologischen Spektrum vereinen, die den drei genannten Prinzipien zustimmen. Aber er wird nicht auf politische Gruppen beschränkt sein – auch Wirtschaftsführer, Fachleute, Experten und andere einflussreiche Gruppen der iranischen Gesellschaft werden einbezogen.
Ziel dieses Gipfels ist es, einen Fahrplan für den demokratischen Übergang und den Wiederaufbau zu vereinbaren.
Zweitens: Parallel zum demokratischen Prozess entwickle ich einen Wirtschaftsplan zum Wiederaufbau Irans.
Wir haben bereits das Iran Prosperity Project (IPP) gestartet – ein umfassendes Programm zur wirtschaftlichen Rekonstruktion und sozialen Stabilisierung unseres Landes in drei Phasen:
– Notfallphase (4–6 Monate),
– Etablierungsphase (18–24 Monate),
– Normalisierungsphase (langfristig).
In den kommenden Tagen wird mein Expertenteam die Pläne für die ersten 100 Tage nach dem Zusammenbruch der Islamischen Republik veröffentlichen.
Wir vereinen einige der weltweit besten Investoren, Unternehmer und Fachleute, die sich um Iran sorgen und sein enormes Potenzial erkennen. Sie stehen bereit, ihr Wissen, ihr Talent und ihr Kapital einzubringen, um unser Land wiederaufzubauen und zu einem der attraktivsten Märkte der Welt zu machen.
Stellen Sie sich dieses neue Iran vor:
Ein freies, demokratisches Iran – im Frieden mit seinen Nachbarn, ein Motor für Wachstum und Chancen in der Region, ein Leuchtfeuer für Kultur, Innovation und Stolz in der Welt.
Es liegt in unserer Reichweite.
Wir sind ein stolzes, altes, widerstandsfähiges Volk.
Die Aufgabe, die heute vor uns Iranern liegt, ist nicht geringer als jene, denen sich die großen Führer, die großen Einiger und Erbauer unserer Geschichte – wie Kyros der Große – einst gestellt haben.
Während wir die letzten Schritte auf diesem Weg zur nationalen Erneuerung, zur Befreiung, zum Frieden gehen, lassen wir uns weiterhin von ihm inspirieren.
An meine Landsleute: Dies ist unser Moment. Ich bin bei euch.
Lasst uns dieses neue Iran gemeinsam aufbauen.
Vielen Dank.
The complete text of my opening remarks at today's press conference:
— Reza Pahlavi (@PahlaviReza) June 23, 2025
Ladies and Gentlemen, members of the international press corps, good afternoon.
Thank you for being here today. This is a historic moment for our nation. I will begin with a brief message to my compatriots in… pic.twitter.com/2IX4lC8Nsj
2 Antworten zu „Die Rede von Reza Pahlavi in deutscher Übersetzung“