Laut dem Statistischen Bundesamt (Destatis) hat sich die Bevölkerung in Deutschland zum Jahresende 2024 auf knapp 83,6 Millionen Menschen erhöht – ein Plus von 121.000 Personen oder gerade einmal 0,1 %. Doch dieser Zuwachs täuscht: Das sogenannte Wachstum basiert ausschließlich auf Zuwanderung – denn es sterben weiterhin deutlich mehr Menschen als geboren werden.
Der natürliche Bevölkerungssaldo bleibt tiefrot: 330.000 mehr Sterbefälle als Geburten – ähnlich wie im Vorjahr. Gleichzeitig bröckelt auch der Wanderungssaldo: Nur noch +420.000, nachdem er 2023 noch bei +660.000 lag. Ohne die Zuwanderung würde Deutschlands Bevölkerung also erneut schrumpfen.
Regional klafft das Land weiter auseinander: Während Westdeutschland moderat wächst, verliert der Osten weiter an Bevölkerung, allen voran Thüringen (-0,7 %), Sachsen (-0,3 %) und Sachsen-Anhalt (-0,4 %). Spitzenreiter beim Zuwachs ist Bayern mit +73.000 neuen Einwohnern.
Besonders auffällig: Die Überalterung der Gesellschaft schreitet mit Volldampf voran. Fast ein Drittel der Bevölkerung ist bereits 60 Jahre oder älter – das sind 25,5 Millionen Menschen. Die Altersgruppe der 60- bis 79-Jährigen legte um satte 2,2 % zu. Die mittlere Altersgruppe (40–59 Jahre) schrumpft dagegen um 1,4 %.
Der Ausländeranteil steigt weiter: Von 14,5 % auf 14,8 %. Während die deutsche Bevölkerung um 162.000 Menschen abnahm, wuchs die Zahl der Ausländer um 283.000. Spitzenreiter unter den Herkunftsländern bleiben die Türkei, Ukraine und Syrien. In der Altersgruppe der 20- bis 59-Jährigen ist inzwischen fast jeder Fünfte kein deutscher Staatsbürger(19,7 %).
Deutschland verändert sich – demografisch, ethnisch und regional. Nicht durch Nachwuchs, sondern durch Zuwanderung. Und der Osten bleibt dabei weiter auf der Strecke.
12 Antworten zu „Deutschland wächst – aber nicht aus eigener Kraft!“