Deutschland verarmt – vom sonnigen Kuba lernen

|

|

Die neuen Billionenschulden fressen dem Staat die Haare vom Kopf. Bald wird nicht mehr genug für Rente und Sicherheit da sein. Der einfache Bürger wird es ausbaden müssen. Nicht die Funktionäre, sondern jene, die morgens aufstehen und das Land am Laufen halten. Doch wer wissen will, was da auf uns zukommt, muss nur nach Kuba schauen. Dort sind alle Menschen gleich. Gleich arm. Bis auf wenige, die gleicher sind als andere. Ein Einblick in das Leben einer kubanischen Familie gibt einen Vorgeschmack auf das, was uns nicht morgen, nicht übermorgen, aber überübermorgen erwarten könnte.

Bericht aus Kuba:

Ich heiße Miguel. Ich bin Busfahrer in Havanna, zweiundvierzig Jahre alt. Ich wohne mit meiner Frau Ana und unseren Kindern Sofía und Luis in einer staatlich zugewiesenen Wohnung. Dritter Stock, bröckelnder Beton, feuchte Wände. Wenn es regnet, tropft es durchs Dach. Die Fenster klemmen. Reparieren darf man nichts ohne Genehmigung, aber die kommt nie. Ich fahre Bus im Stadtgebiet. Um fünf Uhr früh holt mich ein Kollege ab, wir fahren gemeinsam zum Depot. Die Fahrzeuge stammen noch aus Sowjetzeiten. Wenn sie kaputtgehen, bleiben sie stehen. Ersatzteile gibt es kaum. Dann werde ich einer anderen Linie zugewiesen oder bleibe zu Hause.

Ich verdiene im Monat rund 4.000 kubanische Pesos. Das klingt nach viel, doch das sind umgerechnet knapp zwanzig US-Dollar. Ein Kilo Reis kostet 150 Pesos. Ein Kilo Bohnen 200. Ein Liter Speiseöl 500. Fünf Kilo Reis, drei Kilo Bohnen und etwas Öl, mehr erlaubt das Monatsbudget nicht. Fleisch gibt es kaum. Milch nur für Kinder unter sieben. Für vier Personen reicht das nie.

Vom Lohn allein kann niemand leben. Ana putzt zweimal im Monat bei einer alten Dame mit Dollarverwandtschaft in Florida. Manchmal gibt es zwei Dollar. Manchmal ein Stück Seife. Wir tauschen, wenn wir können. Zucker gegen Eier. Brot gegen Tomaten. Unsere Tochter Sofía trägt Sandalen vom vorletzten Jahr. Die Nachbarskinder essen Kekse und tragen Turnschuhe. Deren Familie bekommt Geld von Verwandten aus USA. Wir leben vom Improvisieren.

Fast jeden Tag fällt der Strom aus. Der Kühlschrank steht dann still. Luis fragt, warum wir kein Eis haben. Ich sage, der Strom sei weg. Dass wir sowieso keines kaufen könnten, verschweige ich. Einmal habe ich mich über den Fahrplan beschwert. Zwei Tage später stand ein Mann vor der Tür. Kein Papier. Kein Protokoll. Nur ein Satz: Pass auf, Miguel. Seitdem sage ich nichts mehr. Ana spricht nur noch im Flüsterton. Neulich fragte Sofía, warum wir nicht einfach weggehen. Ich hatte keine Antwort. Ausreisen darf nur, wer gehorcht und Beziehungen hat. Wir haben beides nicht.

Manche Deutsche kommen nach Kuba, trinken Cuba Libre und sagen, es sei alles so entspannt. Ich lade sie ein, bei uns zu wohnen. Nicht im Hotel. In unserer Wohnung. Mit Kerzenlicht, leerem Kühlschrank und Bohnen zum Frühstück, Bohnen zum Abendbrot. Und mit dem Wissen, dass morgen nichts besser wird. Sozialismus ist kein Versprechen. Er ist ein System, in dem alle gleich wenig haben. Und wer zu laut fragt, warum, hat bald gar nichts mehr. Wer verstehen will, wohin es führt, wenn der Staat zu viel will und zu wenig kann, sollte nicht mehr nach Kuba reisen. Er sollte anfangen, hinzusehen. Zu Hause.

Ohne ausländische Geldüberweisungen, Tauschhandel und Schwarzmarktgeschäfte ist ein Überleben für Familien kaum möglich.


Verbreiten Sie unsere Beiträge im Weltnetz

Werbeanzeigen

Kommentare

4 Antworten zu „Deutschland verarmt – vom sonnigen Kuba lernen“

  1. Avatar von Martin
    Martin

    Die Infrastruktur bröckelt und die Lebensmittelversorgung ist prekär auf Kuba. Das liegt in Teilen zumindest aber auch an den Sanktionen nach der Verstaatlichung der Hotels und Casinos der amerikanischen Mafia und der Hinwendung zur Sowjetunion.

    Bald 100 Jahre strikteste Sanktionen sind für so ein kleines Land kaum zu überleben.

    Es gibt aber auf Kuba nicht nur Schlechtes: Die haben ein besseres Gesundheitssystem als in Deutschland und eine niedrigere Kindersterblichkeit als in Deutschland.

    Kuba ist ein sichereres Land als Deutschland trotz der Armut.

    Man braucht da keine Poller, um Volksfeste zu schützen und hat auch keine ständigen Gruppenvergewaltigungen oder Messerattacken.

    Und trotz der Armut sind die Leute dort sehr freundlich und sehr menschlich, was in unserem Wohlstand lange verloren gegangen ist.

    Und auch während des Kapitalismus vor der Revolution war Kuba arm. Oder besser die breite Kubanische Bevölkerung war arm.

    Man kann natürlich die Frage stellen, welche Länder in Lateinamerika mit gegensätzlicher Wirtschaftspolitik reich geworden sind?

    Und das ist in erster Linie Chile.

    Die hatten das Glück alle Kriege ihrer Geschichte zu gewinnen und aufgrund der Geografie nicht viele führen zu müssen. Dazu dann zuerst Rohstoffe und später eine liberale Wirtschaftspolitik haben Chile pro Kopf gesehen zum reichsten Land Lateinamerikas gemacht.

    Was dann auch zu entsprechend langandauernder politischer Stabilität geführt hat.

    Die Ärmsten in Chile dürften aber aufgrund der extrem ungleichen Verteilung der Reichstums trotzdem deutlich schlechter leben als die Ärmsten in Kuba.

    8
    1
  2. Avatar von Nero Redivivus
    Nero Redivivus

    Kein Aprilscherz! „Nach dem Merz die Sintflut?“ 
    „Wir sind hier, wir sind laut, weil Merz uns jetzt die Zukunft klaut!“ 
    Sogenannte „Klimaneutralität“ im Grundgesetz: Endlich – 80 Jahre nach Kriegsende wird der Morgenthau-Plan „verfassungsrechtliche“ Realität! 
    „Deutschland schafft sich ab“ – und DAS GRÜNDLICH! 
    „Der totale Umbau“: https://apollo-news.net/klimaneutralitaet-der-totale-umbau/ 
    Zitat: „Von den Unionspolitikern wurde immer noch nicht erkannt, welche verheerenden Auswirkungen von dieser Grundgesetzänderung zu erwarten sind und wie schädlich der Begriff ‚Klimaneutralität‘ für Wirtschaft und Gesellschaft werden kann, gerade in Verbindung mit einer Jahreszahl. Eine politische Zielmarke sollte in einer Verfassung nichts zu suchen haben. (…)“ 
    Und also sprach der „Profi-Opportunist“, „typische Mitläufer“ und „Impf-Umfaller“ (… kennt man noch gut aus der „Corona-Diktatur“ – und aus beiden vorangegangenen Diktaturen!): „Wenn ich es wollte, stünde ich jetzt nicht als stellvertretender Ministerpräsident und Minister hier, sondern wäre schon heute entlassen – und am Freitag würde ohne mich die Hand gehoben.“ Dann fragte Hubert Aiwanger, der mit der CSU in Bayern koalierende „Freie-Wähler-Chef“ rhetorisch: „Was, wenn ich dann ein TOTER HELD (Hervorhebung des Herstellers von Bezügen) bin?“ 
    Die frohlockende Wahrheit ist: „Ein Merz macht noch keinen Frühling.“ 
    Die hittere Konsequenz aus dieser Wahrheit ist aber: „Quäle nie den Merz im März zum Scherz! Er spürt wie Du den Schmerz.“ 
    Die bittere Wahrheit ist und bleibt trotz alledem: Nur der DEUTSCHE MICHEL als ALLE VIER JAHRE MUHEND WÄHLENDER SOUVERÄN kann SICH SELBST derart GRÜNDLICH ABSCHAFFEN. Nur das MÄHEND BLÖKENDE SCHLAFSCHAFSKOPFWÄHLER DER DEUTSCHEN kann SICH SELBST derart GRÜNDLICH ABSCHAFFEN. NUR DIE DEUTSCHEN können SICH SELBST derart GRÜNDLICH ABSCHAFFEN.
    Dr. Markus Krall auf 𝕏 am Donnerstag, den 20. März 2025: 
    „‚Je näher ein Land seinem Untergang kommt, desto verrückter werden seine Gesetze‘, sagte der große römische Staatsmann Cicero einst. 
    Den Klimawahn zum Verfassungsrang zu erheben dürfte wohl eines der verrücktesten Gesetze sein, seit Kaiser Caligula ein Pferd zum Senator ernannte.“ 
    Zitat aus dem weltweiten Narrennetz der weltweiten Narrenfangnetze des weltweiten Narren-Internetzes: 
    „Wenn ein Grundgesetz beliebig geändert werden kann, ist es kein Grundgesetz, sondern ein Schmierzettel und genauso wertlos.“ 
    Daraus folgt: Wenn ein Grundgesetz beliebig geändert werden kann, ist es kein Grundgesetz, sondern Klopapier mit Geisterschrift. 
    Daher gilt ebenso: Nein, das ist KEIN Aprilscherz! Mich dünkt nur, wir haben heute schon genug zu knabbern an durch das EIGENE DEUTSCHMICHELOIDE SCHLAFSCHAFSKOPFWÄHLERVOLK SELBSTVERSCHULDETEN (sic) MERZ-SCH(M)ERZEN, die WIR REST-VERNÜNFTIGEN jetzt ausbaden müssen!

    1. Avatar von Rumpelstilzchen
      Rumpelstilzchen

      Lieber Nero,

      wenn man sich vergegenwärtigt, dass trotz der katastrophalen Umstände und Entwicklungen die aktuellen Umfrageergebnisse im wesentlichen stabil sind, dann kann man im Grunde genommen aufhören, überhaupt noch Fragen zu stellen.

      Die Verblödung der Massen ist dermaßen zementiert, dass man sich nicht die geringsten Hoffnungen auf eine „Besserung“ machen darf.

      Diese Totalverblödeten kannst du mit der richtigen Propaganda überall hinlenken, wo du sie haben willst, notfalls auch nach Stalingrad.

      10
      1
  3. Avatar von Mari Von Kauf
    Mari Von Kauf

    Meine Tochter liebt Kuba als Urlaubsort, obwohl es nicht so glitzy wie Mexiko ist. Sie sagt, sie gibt immer großzügige Trinkgelder, weil sie weiß wie sehr sie damit direkte Hilfe an die Familien leistet. Leider sind wir nie mitgegangen, weil Deutsche, die einen Stempel für Kuba im Paß haben, nicht mehr mit Esta in die US einreisen dürfen, sondern ein komplettes Visum beantragen müssen. das halte ich für eine Unverschämtheit, aber es ist nunmal so.

    5
    1

Entdecke mehr von Opposition24

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen