Die Briten haben gewählt, am 31. Januar 2020 wird Großbritannien die EU verlassen. Es geht zurück in die gute alte „continent isolated“ Epoche. Einzig der Euro-Tunnel bleibt als Mahnmal für die Nachwelt erhalten. Heulen und Zähneknirschen und Brüssel, Berlin und Teheran, dass Johnsons Widersacher Corbyn der Labour-Party ein historisch schlechtes Ergebnis beschert hat. Der Niedergang der Sozialdemokratie in Europa setzt sich fort. Einzige Ausnahme bildet Dänemark, wo die Sozialdemokraten einen harten Kurs gegen Massenmigration versprochen haben und damit den Mitte-Rechts-Parteien die Wähler wegschnappten.
Was bedeutet nun der Brexit für die verbleibenden EU-Staaten?
Die EU-„Spitzenpolitiker“ haben ein Problem. Das Beispiel Großbritannien könnte Schule machen und die EU vor die Zerreißprobe stellen. Es geht nicht nur um Glühlampen und Bananenkrümmung, aber auch. Die immer stärkere Bevormundung stößt nicht überall auf Gegenliebe. Italien könnte folgen, wenn Salvini sich zurück kämpft.
Deutschland ist nicht der Nabel der Welt, nur Zahlmeister, solange dort noch etwas zu holen ist. Die EZB wurde nicht umsonst in Frankfurt am Main platziert. Widerstand ist gar nicht erst vorgesehen, ein Referendum lässt die „Verfassung“ nicht zu. Einen Ausweg gibt es nur für souveräne und wirtschaftlich standfeste Staaten. Die Briten werden die Folgen ihres Europa-Abenteuers wegstecken können.
RESULT: National result for #BBCElection #GE2019.
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Kommt jetzt die EU-Armee?
Mit den Briten wäre als Mitglied der Five Eyes der Aufbau einer „europäischen Armee“, wie sie Macron und von der Leyen fordern, nur schwer vorstellbar gewesen. Ohne sie ist der Weg für die Brüsselianer frei, ihre größenwahnsinnigen Pläne in die Tat umzusetzen und ein Gegengewicht zu den USA anzustreben. Das kostet Geld, sehr viel Geld und könnte einer der Hintergründe der „Klimasteuern“ sein. Angeführt würde die EU-Armee freilich von Atommacht Frankreich, Deutschland kann mit der abgewirtschafteten „Bundeswehr“ nicht konkurrieren und ist auf die „Schutzmacht“ USA angewiesen, jedenfalls solange, wie Donald Trump das Spielchen mitmacht. Er hat schon vor seiner Wahl mehrfach angedeutet, Europa fallen zu lassen, wenn die NATO-„Partner“ nicht zahlen. Wegen North-Stream 2 befinden sich Deutschland und die USA bereits im Wirtschaftskrieg. Hat die „deutsch-amerikanische Freundschaft“ ihren Zenit überschritten? Möglich.
Die Konsequenz daraus würde Krieg bedeuten. Auf dem Kontinent, nicht auf der Insel der glückseligen Briten. Wenn die REST-EU sich mit Washington anlegt, und danach sieht es aus, braucht sie starke Partner. Würden die USA zulassen, dass Russland mehr Einfluss bekommt? Wohl kaum. Man könnte die Türken benutzen, um die schwächelnde EU auf allen Fronten anzugreifen …. Ende 2020? Denkbar ist alles, nur eines nicht: Dass Deutschland die EU verlässt!