Mit der Partei A dürfe man auf keinen Fall koalieren, heißt es. Diese sprichwörtliche Brandmauer wird hochgezogen, weil die anderen Parteien erkennen müssten, dass die Mitglieder von A nicht vom feuerspeienden Teufel besessen sind, wenn es doch zu einer Zusammenarbeit käme. Doch Brandmauern, vor allem politische, halten nicht ewig.
Bröckelnde Brandmauern
1. Während der Apartheid in Südafrika gab es eine rigide Brandmauer zwischen Schwarzen und Weißen. Diese rechtliche Trennmauer wurde in den 1990er-Jahren eingerissen und machte den Weg frei für eine neue, integrierte Gesellschaft.
2. Auch in den USA waren Brandmauern in Form der Rassentrennung bis in die 1960er-Jahre allgegenwärtig. Schwarze und Weiße lebten in getrennten Welten, besuchten unterschiedliche Schulen und mussten getrennte öffentliche Einrichtungen nutzen.
3. Ein weiteres Beispiel für eine bröckelnde Brandmauer ist das indische Kastensystem. J3. ahrhundertelang waren die so genannten Unberührbaren durch unsichtbare soziale Mauern von den anderen Kasten getrennt.
4. Die weltweit größte „Brandmauer“ trennte Ost- und Westdeutschland, nicht nur physisch, sondern auch mental durch die ideologische Trennung. Die Tapferen, die „Wir sind das Volk“ riefen, brachten diese Brandmauer zum Einsturz.
5. In den 1970er-Jahren war es undenkbar, dass ein katholischer Mann eine evangelische Frau heiraten konnte, ohne gesellschaftliche und religiöse Brandmauern zu durchbrechen. Heute sind solche Ehen nicht nur möglich, sondern auch weitgehend akzeptiert.
6. Aus der Perspektive der USA erscheint die Brandmauer in Deutschland, die gegen die Partei A errichtet wurde, schwer nachvollziehbar. Partei A schlägt nur das vor, was in Mitteldeutschland 35 % der Wähler wollen. Eine Brandmauer gegen diese demokratische Macht aufzustellen, ist international gesehen eine Absurdität.
Die Gegensätze zwischen Republikanern und Demokraten in den USA sind viel größer, als es in Deutschland zwischen den Parteien der Fall ist. Trotzdem findet man Wege, Unterschiede zu diskutieren und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten, auch wenn es oft stürmisch zugeht. In einer demokratischen Gesellschaft kann kein Frieden gefunden werden, wenn eine große Partei durch eine imaginäre Brandmauer ausgeschlossen wird.
Der Dampf im Kessel wird steigen und könnte das gesamte gesellschaftliche System erschüttern.
Kommentare
3 Antworten zu „Brandmauern bröckeln und es ist gut so“
Politische Brandmauern sind Akte ausgesprochener Demokratiefeindlichkeit und in höchstem Maße dem Gemeinwohl abträglich.
Parteien haben bekanntlich den grundgesetzlichen Auftrag, an der „politischen Willensbildung des Volkes mitzuwirken“. Die „innere Ordnung der Parteien MUSS demokratischen Grundsätzen entsprechen“ (Art. 21 GG)
Parteien die sich diesen elementaren Anforderungen verweigern und damit de facto in aggressiver Weise die politische Willensbildung des Volkes torpedieren und sabotieren, sollten alleine schon aus diesem Grund verboten werden MÜSSEN.
Liebes Rumpelstilzchen, für ein Parteiverbot der grundsätzlich grundgesetzfeindlichen GRÜN-LACKIERTEN hat sich ja schon Anfang dieses Jahres eine Internetz-Petition ausgesprochen, die auch der Nero internautisch-digital-virtuell unterzeichnet hat. Was ist eigentlich daraus geworden? – Und überhaupt – Stichwort „Anfang dieses Jahres“: Was ist eigentlich aus der „vorrevolutionären Situation der Bauern-Bürger-Proteste einer Friedlichen Deutschen Revolution 2.0“ geworden? Ist das einzige „greifbare“ Ergebnis eines „Aufbruchs 2024“ lediglich eine unschön schnöde „Schein-Wende 2024“ hin zu einem „Christparteien-Wahlerfolg“ von plus/minus 30 Prozent abgegebenen, jetzt also „schweigenden“ (!), Stimmen aus der Lemurenwählerschaft, sozusagen hin zu der „Euro-Erfolgspartei der Euro-Volkspartei“?
Lieber Nero,
Petitionen dieser Art landen schneller im Reißwolf, als man bis drei zählen kann.
Das ist reine Papier- und Energieverschwendung. Sehr bedauerlich, aber eben Realität.
Die Bürger-/Bauernproteste wurden „fachmännisch“ ausgebremst und ausgesessen. Zudem können Bauern verständlicherweise nicht ewig demonstrieren. Außerdem fehlte – wer wundert sich (?) – so gut wie jegliche Unterstützung der Bauern aus dem – angeblich noch existierenden – „Volk“, was – wer die Almans kennt – leider auch nicht weiters überrascht.
Und wer heute noch mit 30 Prozent die Volksverräterpartei CDU wählt, hat seinen „demokratischen Löffel“ bereits abgegeben.
Dummheit ist eben allgegenwärtig beim „Souverän“. Dagegen gibt es kein Kraut. Gute und BESTE Argumente zählen wenig, gegen dümmlichste Scheißhausparolen auf Kartellparteienwahlplakaten.
So nimmt das ELEND seinen Lauf, und weder Lars noch ALI hält es auf…;-)