Ein Blick hinter die Kulissen der Werteunion: Ausschlüsse, Intransparenz und ein drohender Identitätsverlust
Die Werteunion, einst als konservatives Gegengewicht innerhalb der CDU gedacht, befindet sich in einer tiefgreifenden Zerreißprobe. In einem aufschlussreichen Interview mit Helmut Reinhardt auf „Politik Spezial“ erhebt Simone Baum, Mitgründerin der Werteunion, schwere Vorwürfe gegen Hans-Georg Maaßen und den aktuellen Vereinsvorstand.
Der Bruch mit dem „Vater“ der Partei
Baum, die Maßen ursprünglich in die Werteunion holte, berichtet über ihren Ausschluss aus dem Verein – ebenso wie zahlreiche andere, die sich kritisch gegenüber der gegenwärtigen Führung geäußert hatten. Der Grund: Ein offener Brief, in dem sich ehemalige Landesvorsitzende von den Äußerungen Maßens und Meuthens distanzierten. Diese hatten sich zuvor ablehnend gegenüber der AfD geäußert, obwohl Maßen gleichzeitig auf Plattformen wie X gemeinsame Fotos mit Alice Weidel teilte.
Ausschlüsse per Dekret
Im Zentrum der Kritik steht das Vorgehen des Bundesvorstands: gewählte Landesverbände wurden kurzerhand aufgelöst, missliebige Mitglieder ohne satzungsgemäßes Verfahren ausgeschlossen. Baum betont, dass solch ein Gebaren an autoritäre Strukturen erinnere. Vereinsrechtliche Grundlagen wie Mitgliederversammlungen seien bewusst umgangen worden.
Das Geld ist weg – und die Kontrolle?
Besonders brisant: Die Aussage, dass Vereinsgelder in Höhe von bis zu 100.000 Euro an die neue Partei übertragen wurden. Auch die Anfrage Maaßens beim Verfassungsschutz soll über 50.000 Euro gekostet haben. Baum kritisiert die mangelnde Transparenz und verweist auf laufende rechtliche Schritte zur Konteneinsicht.
Ein „U-Boot“ zur Sabotage?
Im Interview kommt auch eine brisante Theorie zur Sprache: Wurde Maaßen gezielt eingesetzt, um die Werteunion von innen zu zerstören? Angesichts seines widersprüchlichen Verhaltens und der zeitgleichen Gesetzesänderung zur Beamtenversorgung erscheint diese Frage vielen nicht unbegründet. Baum selbst bleibt skeptisch, verweist aber auf auffällige Parallelen und eine verpasste politische Chance.
CDU im freien Fall?
Abschließend kritisiert Baum die Entwicklung der CDU, die ihrer Meinung nach immer weiter nach links rückt und den konservativen Flügel systematisch marginalisiert. Die vielbeschworene Brandmauer gegenüber der AfD, so Baum, sei heuchlerisch, wenn gleichzeitig Ex-SED-Funktionäre hofiert werden.
Appell an die Mitglieder
Simone Baum ruft alle verbliebenen Mitglieder der Werteunion zur Teilnahme an der Mitgliederversammlung am 13. September auf. Nur gemeinsam könne verhindert werden, dass der Verein zu einem reinen Erfüllungsgehilfen einer Kleinstpartei verkommt. Der Kampf um die Seele der Werteunion ist noch nicht entschieden.
Kommentare
7 Antworten zu „Aufstand gegen den Zerfall – Simone Baum erhebt schwere Vorwürfe gegen Hans-Georg Maaßen“
Hans-Georg sollte zur AFD wechseln ! Mit der Werte-Union wird das Nix … Never Ever ! //°o°\
Maassen ein U-Boot ? Die komplette Werteunion ist ein leck geschlagenes Paddelbötchen voller Leichtmatros:innen
Stimmt, ich sehe ihn auch mehr bei der AFD, als bei der Werteunion.
Ob an den Vorwürfen etwas dran ist, wird man wahrscheinlich wieder im Sande verlaufen lassen, denn bellen können die immer ganz gut. Zumal ich nicht sagen kann, dass er sich abfällig geäußert hat, er war sachlich, aber eben nicht so wie der andere Linke Haufen.
Wo ich mit gehe, ist die Aussage zur Brandmauer, denn wer im Glashaus sitzt, sollte eben nicht mit Steinen schmeißen, aber ansonsten na ja, eben nichts Neues.
Bei einer Aussage von Massen stehe ich voll dahinter,genau wie bei Seehofer auch, obwohl ich Genussmäßig nicht jeden Tag Weißbrot esse…
Auf der Mauer, auf der Lauer sitzt ne (eine kleine Wanze),wie immer man das auslegen tut,da gibt’s wohl mehrere Aussagen… 🤷
Ich halte den Maaßen für eine absolut intransparente und in keinster Weise vertrauenswürdige Clownsnase. Welche Ziele er tatsächlich verfolgt bzw. welchem Herrn er tatsächlich dient ist nicht ganz klar, aber mit „Patriotismus“ und „Kampf gegen LINKS“ hat das nichts zu tun, soviel steht fest.
Alles rund um diese mysteriöse Werteunion ist schillernd und mindestens dubios, wie auch die meisten Gestalten, die sich dort tummeln.
Das Kerngründungsmitglied als Sabotage-U-Boot? Schon eine reichlich steile Behauptung.
Interessant sind jedoch die Parallelen zu anderen kleineren Vereinigungen, auch PaxEuropa oder der Corona-Ausschuß haben sich bei ähnlicher Zusammensetzung und konservativer Ziele erfolgreich durch interne Querelen massiv selbst geschwächt. Liste zahlreich fortsetzbar.