Aufregung in Bremen: AfD beruft Journalist Hinrich Lührssen in den Landesverband

Bremen: GEZ-Zuschauer kennen den freien Journalisten Hinrich Lührssen aus zahlreichen TV-Formaten, u.a. RTL, Radio Bremen “Buten un Binnen” oder Stern-TV.  Damit hat sich Lührssen nun einen EIntrag auf der Webseite “AfD Watch Bremen” verdient. Laut Eigenbeschreibung erscheint die Seite seit März 2017 als Online-Publikation. Weiter heißt es: “Mit journalistischer Sorgfalt berichten wir investigativ und kritisch über die Entwicklung der AfD Bremen sowie über AkteurInnen und Ereignisse die mit diesem Landesverband in Beziehung stehen.”

Mit einem fragwürdigen und juristisch nicht haltbarem Zusatz im Impressum wollen die “RedakteurInnen” ihrerseits jedoch Berichterstattung über ihre Aktivitäten erschweren, beansprucht aber für sich das Recht, aus Quellen zu zitieren, denen sie Zitate und Querverweise untersagen wollen:

“Verlinkungen auf diese Seite, Veröffentlichung von Inhalten oder das Zitieren von dieser Seite durch neurechte, rechtsextreme oder neofaschistische Internet-Seiten oder andere Medien auf/von dieser Seite sind ausdrücklich untersagt. Aus rechtlichen Gründen distanzieren wir uns von allen Inhalten auf Seiten, auf die Links von unseren Seiten verweisen und für die wir nicht verantwortlich sind.”

Bei Radio Bremen gibt man sich weniger aufgeregt und betont, dass Lührssen nur freier Mitarbeiter sei und monatlich etwa drei Beiträge mit “einem sehr eigenen Stil” für den Sender mache.

Das sei eine private Entscheidung von ihm, sagte dazu die Chefredakteurin von Radio Bremen, Andrea Schafarczyk. Radio Bremen werde sehr genau darauf achten, dass sich parteipolitisches Engagement und seine Berichterstattung nicht vermischen. Dabei sei hilfreich, dass Herr Lührssen nicht in der politischen Berichterstttung eingesetzt wird, sondern in der leichten Unterhaltung.

“Radio Bremen steht für Werte wie Unabhängigkeit, Glaubwürdigkeit, Meinungs-Pluralismus und Vielfalt. Für diese Werte einzutreten, ist auch Aufgabe der Mitarbeitenden,” so die Chefredakteurin.

Man darf gespannt bleiben, ob Lührssen nicht demnächst von der öffentlich rechtlichen Bildfläche verschwindet. Wie weit sich sein Engagement in einer Partei, die sich gegen den “Rundfunkbeitrag” ausspricht, mit seiner Tätigkeit für zwangsabgabenfinanzierte Sender verträgt, ist eine Frage, die man sich wohl nicht nur in Kreisen stellt, die der AfD kritisch gegenüber stehen.


Foto: Screenshot Youtube-Kanal “Hinrich Lührssen”

 

 



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