Die Süddeutsche Zeitung (SZ) schlägt in einem aktuellen Artikel vor, Europa solle digitale Souveränität erlangen, um nicht länger von US-Technologie abhängig zu sein. Der Kontinent sei verwundbar: Hardware, Betriebssysteme und Cloud-Speicher stammen größtenteils aus den USA, und ein paar gezielte Eingriffe in Kalifornien könnten Europa digital lahmlegen. Das ist ein berechtigter Punkt – die Abhängigkeit ist real, und die EU hat mit Initiativen wie der DSGVO oder dem AI Act bereits Schritte unternommen, um ihre digitale Autonomie zu stärken (weforum.org), jedoch nicht gerade zum Vorteil der Nutzer. Und jetzt wird es noch verrückter. Der Lösungsvorschlag der SZ, ausgerechnet ARD und ZDF als zentrale Akteure einzusetzen, wirkt absurd und zeugt von einem mangelnden Verständnis für die Komplexität des Problems.
Die Idee, öffentlich-rechtliche Sender wie ARD und ZDF als Speerspitze für digitale Unabhängigkeit einzusetzen, ist realitätsfern. Beide Institutionen mögen in der Medienlandschaft für die ältere Generation noch eine Rolle spielen, aber sie sind Auslaufmodelle.
Die Reaktionen auf X spiegeln die Skepsis wider: Nutzer wie @RealMarkusDan sprechen von „teurer Propaganda“, während @TimNoir1 den Vorschlag als „satirisch“ bezeichnet und eine „linksgrüne Mediendiktatur“ befürchtet. Tatsächlich haben ARD und ZDF in der Vergangenheit eher mit Ineffizienz und Bürokratie als mit Innovation geglänzt – wie sollen sie dann eine technologische Revolution anführen?
Zudem ignoriert der Vorschlag die eigentlichen Herausforderungen. Digitale Souveränität erfordert massive Investitionen in Technologie, Forschung und Start-ups, nicht in öffentlich-rechtliche Medienhäuser. Das Next-Generation-EU-Programm stellt über 800 Milliarden Euro bereit, wovon mehr als 20 % in die digitale Transformation fließen sollen (ainowinstitute.org, 2024). Doch selbst hier wird die Wirksamkeit angezweifelt, da die EU oft an der Umsetzung scheitert. Die Vorstellung, ARD und ZDF könnten dieses Defizit ausgleichen, ist nicht nur naiv, sondern lenkt von ernsthaften Lösungen ab.
Die Debatte um digitale Souveränität ist seit Jahren im Gange. Bereits 2021 forderten vier EU-Staatschefs Ursula von der Leyen auf, die technologische Autonomie zu beschleunigen (weforum.org). Doch anstatt auf bewährte Akteure wie die europäische Tech-Industrie oder Kooperationen wie den EU-US Trade and Technology Council zu setzen, schlägt die SZ einen Ansatz vor, der eher an Satire erinnert. Europa braucht eine ernsthafte Strategie – nicht medienpolitische Träumereien.
Wenn in Kalifornien jemand ein paar wichtige Knöpfe drückt, könnte Europa plötzlich lahmgelegt werden. Der Kontinent muss zwingend digital selbständig werden. Wie das gelingen kann? Zum Beispiel mit ARD und ZDF. Ein Vorschlag aus dringendem Anlass. #SZPlus https://t.co/6rk83MW1jv
— Süddeutsche Zeitung (@SZ) April 23, 2025
Kommentare
5 Antworten zu „Lächerlich: Europa soll digitale Souveränität erlangen – mit ARD und ZDF“
Vielleicht sollte mal jemand ein paar Knöpfe drücken, um die SZ lahmzulegen !
Ungeachtet dessen: Deutschland als größtes EU-Land in puncto Einwohnerschaft ist nach wie vor ein UNsouveränes, BEsetztes Land !
Wie kann man angesichts dieser TATSACHE von „Unabhängigkeit“ fabulieren ?
Diese dämlichen Schreiberlinge haben wirklich VON NIX auch nur den Hauch einer Ahnung.
staatlich finanzierte schreiberlinge mit dem dritten bildungsweg… jagt die kasper endlich fort oder gebt ihnen eine arbeit mit der sie selber sich unterhalten können…
alice erlöse uns von dem übel…..
Es erfordert nicht nur massive Investitionen in Technologie, Forschung ! Man muss auch die passenden, innovativen “ Fachkräfte “ dazu haben ! Da haben wir schon verloren, weil Die fast alle in der USA sind. Was sollen Crack’s auch in einem nicht digitalisiertem Land ? Und Wer hat dies seit 20 Jahren massiv verhindert ? Genau ! Und, nebenbei, ARD und ZDF sind tatsächlich OUT, Sie wissen es leider noch nicht. An einer KI-Entwicklung wird Deutschland auch nicht ganz Vorne mitmischen ! Mit Wem denn ? Der Zug ist abgefahren, den holt auch keine „Fachkraft“ trotz rasender Geschwindigkeit wieder ein :o((
( Dies sind keine Defätistischen Äusserungen, sondern Fakten )
ARD-ZDF. Diese Fake verbreitenden Zwangsgebührenkotzsender werden in absehbarer Zeit verschwinden. Sollte eine gewisse Blaue Partei in Regirungsverantwortung kommen.
Diesen Polit-Schabracken in der EU geht es nur um ZENSUR. Erst wenn sie selbst unmittelbaren Zugriff haben, können sie die „verbotenen Meinungen“ komplett eliminieren.