Am Donnerstag konnte eine Bundespolizeistreife bei der Kontrolle eines Kleintransporters an der BAB 4 Anschlussstelle Kodersdorf einen 20-jährigen Ukrainer als Schleuser dingfest machen. Im Fahrzeug saßen fünf weitere Ukrainer, die in Deutschland für den 20-jährigen Fahrer illegal arbeiten sollten.
Kurz nach Mitternacht geriet ein polnischer Renault Traffic auf der BAB 4 ins Visier der Bundespolizisten. Sechs ukrainische und zwei ungarische Staatsangehörige konnten als Insassen festgestellt werden. Bei der Durchsuchung des Gepäcks wurden Arbeitskleidung, Werkzeuge und Aufzeichnungen, die auf eine geplante Erwerbstätigkeit hindeuteten, aufgefunden.
Dokumente, die eine legale Arbeitsaufnahme der ukrainischen Insassen erlaubt hätten, konnten die fünf Männer (24, 26, 27, 40, 42) jedoch nicht vorlegen. Da der Aufenthalt in Deutschland nicht für touristische Zwecke bestimmt war, sondern für eine illegale Arbeitsaufnahme, wurden die Ukrainer wegen unerlaubter Einreise und unerlaubtem Aufenthalt in Gewahrsam genommen.
Schnell stellte sich dann heraus, dass der 20-jährige ukrainische Fahrer der Organisator der Fahrt war. Laut Aussagen zweier Fahrzeuginsassen soll es sich bei der angebotenen Arbeit um den Aufbau von Solaranlagen in der Nähe von Dresden handeln. Lediglich fünf Euro Stundenlohn wurde den Männern in Aussicht gestellt. Außerdem behauptete der 20-jährige Organisator gegenüber seinen Landsmännern, dass es sich um eine legale Tätigkeit handelt.
Die fünf Männer (24, 26, 27, 40, 42) wurden unverzüglich nach Polen zurückgeschoben und dürfen bis August 2021 nicht mehr in die Bunderepublik Deutschland einreisen.
Die ungarischen EU-Bürger wurden nach ihrer zeugenschaftlichen Vernehmung von der Dienststelle entlassen.
Gegen den 20-jährigen Fahrer und Organisator ermittelt nun die Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf wegen des Einschleusens von Ausländern. Die Bearbeitung dauert zurzeit noch an.