In der aktuellen Ausgabe (Juni/Juli) 2025 der zweimonatlich erscheinenden und vom „Bund gegen Anpassung“, der 1974 aus der linksradikalen Marxistisch-Reichistischen Initiative (MRI) (R steht für Wilhelm Reich) hervorgegangen war, herausgegebenen Zeitschrift Ketzerbriefe mit dem sympathischen Untertitel: „Flaschenpost für unangepasste Gedanken“ wird mal wieder die Weltlage analysiert.
Im Leitartikel greift Fritz Erik Hoevels das Thema Funktion von Schutzzöllen und das Wesen des Freihandels auf. „Um Amerika wieder groß zu machen, d.h. dem Volk der USA seinen verlorenen Lebensstandard zurückzugeben, hat Trump das massenhafte Einsickern von Lohndrückern unterbunden, andererseits Schutzzölle verhängt.“ Für Beides erhält er Lob wie auch Tadel. Hoevels betont, dass er bei seiner Analyse nur die allgemeine ökonomische Mechanik behandelt wissen will, „erst einmal unabhängig von jedem politischen Anlass“. Dass diese Reduzierung auf das rein Ökonomische ein Fehler ist, der der geopolitischen Bedeutung von Zöllen und deren Bewertung nicht gerecht wird, ja eine Beurteilung von Staatshandeln unmöglich macht und zu unverzeihlichen Missinterpretationen führt, werden wir am Ende dieser Besprechung sehen.
Schutzzölle sind Maßnahmen, die ein Staat kraft seiner Souveränität jederzeit auf importierte Waren erheben kann. Sie stellen eine Abwehrreaktion gegen Formen des ungeregelten Raubs dar und verschaffen dem Staat zusätzliche Einnahmequellen. Eine durchaus in der Vergangenheit oft angewendete Fiskalpolitik zum Schutze der eigenen Märkte. Dennoch stellt das Erheben von Zöllen einen gewaltsamen Eingriff dar und widerspricht dem ältesten Austauschprinzip von Waren in der gesamten Menschheitsgeschichte. Die Folgen des Eingriffs bleiben deshalb stets riskant und können den beabsichtigten positiven Effekt ins Negative verkehren.
Im folgenden Beitrag der Redaktion zu den „Kartell-Parteien und ihrer Brandmauer“ werden 18 ausgewählte Anträge der AFD-Fraktion des Landtages Sachsen-Anhalt von September 2023 bis Januar 2025 aufgelistet. Die darin vorgebrachten Themen sind für die Bevölkerung des Landes meist relevant und verdienen zumindest eine Diskussion. Die Redaktion verurteilt deren Nichtbehandlung durch die sogenannten Qualitätsmedien und die Kartell-Parteien, wasdie „Brandmauer“ auch zu einer Nachrichtenunterdrückungmacht, da die Bürger davon oft nichts erfahren.
Im dritten Artikel des Heftes befasst sich Peter Priskill mit dem Wahlerfolg der Linken, den er treffend „‘Phönix aus der Asche‘- wie kam es zum Wahlerfolg der Pseudo-Linken?“ überschreibt. Jeder in diesem Land der mit gesundem Menschenverstand gesegnet ist hätte keinen Pfifferling darauf gegeben, dass die verkommene völlig abgewirtschaftete Partei „Die Linke“ noch einmal in den Bundestag einzieht. Ihre Existenz als politische Kraft schien für immer zu Ende zu sein. Mit Ihrer Anpassung an mediale Correctness in Ökonomie, Ökologie und Sozialpolitik wird die eigene Verantwortlichkeit für den Niedergang überdeutlich. Ihr Eintreten für Kriegshetze gegen Russland (in der Fraktion der Linksparteien im Europaparlament), und die staatlichen Repressionen bei Corona zeigten, auf wessen Seite sie wirklich stehen.
Was sind also die Gründe dafür, dass alles anders gekommen ist, dass gar ein unverständlicher Hype um diese Partei entstanden ist?
Ein Grund war sicher, dass die Wähler der SPD und Grünen genug von immer mehr „Harz“ mit ständigen neuen Begrifflichkeiten hatten, dass sie das „Öko-Geeiere“ durchschauten und merkten, dass alles nur auf Kosten ihres eignen Lebensstandards geht. Aber die von den Medien gesponserte Partei mit ihrer nicht ernstzunehmenden Heidi Reichinnek, die eher einer Kamela Harris entspricht als einer linken Parteiführerin, besitzt den gleichen Anstrich wie SPD und Grüne .Die Wähler werden es noch früh genug merken. Die Metamorphose wird eher weitergehen „zu einer ungeschminkten Pogromtruppe“ des US-amerikanischen Finanzliberalismus. Da wird wohl auch Trump nichts dagegen machen wollen.
Weitere lesenswerte Beiträge:
„Was ist los in Rumänien?“; „Buchmesse Leipzig: „Schikanen und Lügen hinter den Kulissen“.
Fazit
Insgesamt ist die Zeitschrift „Ketzerbriefe“ mit den in dieser Nummer vorgestellten Beiträgen eine journalistische Bereicherung im deutschen Blätterwald. Aber die aktuellen Ereignisse in Nahost können auch beim „Bund gegen Anpassung“ den Schwenk von ihrer Sicht eines Hoffnungsträges Trump zum „Kriegs-Präsidenten“ nicht aufhalten. „Jetzt ist er in Netanjahus Falle gegangen“? Eine Anpassung an den herrschenden linken und rechten Mainstream und eröffnet Möglichkeiten zu einer neuen Querfront von extrem links zu extrem rechts, die im Ergebnis eine völlige Verkennung der geopolitischen Herausforderungen mit sich bringt. Genau das wurde in der Besprechung von Fritz Erik Hoevels Beitrag zu den Zöllen erst mal nur befürchtet. „Die Aufkündigung jeglicher Unterstützung für Trump“ ist nun der Beleg dafür. Grund ist die Unfähigkeit politische Sachverhalte theoretisch umfassend zu Ende zu denken, dass dazu die Rechte nie in der Lage war ist bekannt, von den der Linken zuzurechnenden Denkern ist man dies bisher weniger gewohnt gewesen.
Lassen wir die Herausgeber der Ketzerbriefe zu Wort kommen:
„Durch die Offensive für Krieg nicht nur in seinem Lande hat sich Trump verführen lassen, wiewohl erkennbar widerwillig, seinen Anspruch als Friedenspräsident zu opfern. An dieser Stelle müssen wir ihm jede Unterstützung aufkündigen, denn seine Sache ist jetzt verloren; auslöffeln muss sie die ganze Welt. Das ist tragisch und schlimm für alle, die auf dieser jetzt in Elend und Knechtschaft stürzenden Welt sitzen, aber unser Ekel vor Trumps Feinden und Verfolgern wird dadurch um kein Jota geringer und sollte es auch nirgendwo anders werden.“
Bezugsquelle: www.ahriman.com