Es waren nicht die Lümmel von der ersten Bank aus den lustigen Sechziger Jahre Filmen, die dem Schuldirektor die Klamotten stibitzt und der Lächerlichkeit preisgegeben haben, sondern in der Causa Gauland kamen lupenreine Nazi-Methoden zur Anwendung gegen jemanden, den man glaubt, einen Nazi schimpfen zu müssen.
Einige Journalisten sind offenbar sehr einfach zu erheitern: Es reicht schon ein alter Mann in Badehose, dem die Klamotten und Schlüssel geklaut wurden. #Gauland https://t.co/vvlNFUvWPl
— Felix Krautkrämer (@krk979) June 5, 2018
Hier ein historisches Beispiel aus der Weimarer Republik. 1919 besuchten Reichswehrminister Noske und der vorläufige Reichspräsident Friedrich Ebert ein Kinderheim an der Ostsee. Dabei entstand dieses Foto.
Die politischen Gegner nutzten das Foto für ihre Propaganda gegen Ebert. Damals gab es bekanntlicherweise noch keine sozialen Netzwerke, doch für den in der Öffentlichkeit noch unbekannten Ebert, richtete das Bild einen beträchtlichen Imageschaden an.
So liest man in einem Artikel des “WDR”:
Du hast die Badebüx, sonst hast du weiter nix
In der Bevölkerung ist Ebert bis zum Zeitpunkt der Vereidigung am 21. August 1919 visuell kaum bekannt. “Er hatte bis dahin noch keine Dienstreisen unternommen”, so Historiker Mühlhausen. “Bevor er überhaupt durchs Land gereist ist, reist ihm dieses Badehosen-Bild durch die Lande vorweg.” So schwenkt ein Student beim Vorbeifahren des Reichspräsidenten einer rote Badehose, hängt andernorts zur Begrüßung eine Badehose an einem Mast oder ein Exemplar wird Ebert als Geschenk, mit schwarz-rot-goldener Schleife verpackt, übergeben.
Quelle: WDR
Wie schon gesagt, lupenreine Nazi-Methoden …