Wien setzt auf Blockchain, um die Prozessautomatisierung- und optimierung bei den Essensmarken für ihre MitarbeiterInnen voranzutreiben, teilt das Unternehmen EY mit:
Zukunftsmodell für die Mittagspause
Die Stadt bietet ihren MitarbeiterInnen unter bestimmten Rahmenbedingungen einen Essenszuschuss in der Höhe von EUR 1,46.- in Form von Essensmarken an, der von einem Teil bereits genutzt wird. Diese Essensmarken in Papierform können bei rund 800 Vertragslokalen eingelöst werden. Mit diesem Incentive geht ein hoher logistischer und organisatorischer Aufwand einher. Künftig soll der gesamte Prozess – von der Ausgabe bis zur Verrechnung – dank der Blockchain-Technologie optimiert werden. Durch die Digitalisierung der Essensmarke wird die Administration für die Stadt Wien, das Einlösen, die Bearbeitung in den Vertragslokalen und vor allem die Abrechnung deutlich effizienter und einfacher.
Testphase rund um das Rathaus
Das zweite Blockchain-Projekt, das die Stadt Wien gemeinsam mit EY umsetzt, verläuft in mehreren Phasen. „Die erste Phase befasst sich mit dem technischen Machbarkeits-Nachweis. Hierfür konnte eine kleine Personengruppe mittels Smartphone in zwei ausgewählten Vertragslokalen, wie bspw. der ‚Feinkost zum Rathaus‘, digitale Essensmarken einlösen. Sämtliche stattgefundene Transaktionen werden unveränderlich in der privaten Blockchain abgebildet und können dadurch von allen TeilnehmerInnen transparent nachvollzogen werden“, erklärt Jonas Jünger, Senior Manager EY European Advisory Centre Blockchain Hub.
Diese erste Phase lief von Mitte Juli bis Mitte September 2018. Abschluss waren die gemeinsame Abrechnung der Vertragslokale mit der MA 6 – Rechnungs- und Abgabenwesen, sowie die anschließende Evaluierung. Für die Startphase wurde eine private Blockchain-Infrastruktur eingerichtet, damit die Kosten beim Test der Technologie so gering wie möglich gehalten werden. In den folgenden Phasen des Projekts könnte die tatsächliche Umsetzung und das breite Ausrollen für ca. 20.000 Stadt Wien-MitarbeiterInnen erfolgen.
Neues System für Effizienz und Transparenz
Von der Verteilung der Essensmarken bis hin zur Abwicklung der Abrechnung ¬– Blockchain ermöglicht der Stadt Wien, ihren MitarbeiterInnen und den Vertragslokalen Transparenz und Sicherheit. Ein wesentlicher Vorteil von Blockchain ist die Automatisierung von wiederkehrenden Prozessen:
„Mittels Smart Contracts – also Computerprotokollen, die Verträge abbilden und deren Abwicklung technisch unterstützen – wird zukünftig nach vordefinierten Regeln die automatische und nachvollziehbare Verteilung der digitalen Essensmarken ermöglicht. Das spart Zeit und reduziert den Verwaltungsaufwand deutlich“, so Brigitte Lutz, Data Governance Koordinatorin der Stadt Wien. Die implementierte, selbstlernende Anwendungslogik verhindert außerdem missbräuchliche Handlungen.
„Mit dem Projekt zeigen wir, wie Essensmarken im digitalen Zeitalter aussehen können. Unser Ziel ist es, für alle NutzerInnen – von MitarbeiterInnen, über das mit der Administration betraute Personal bis hin zu Vertragslokalen – ein effizientes und transparentes System zu schaffen, um die Aufwände langfristig zu reduzieren. Damit sind wir als Stadt Wien Vorreiterin beim Einsatz von Blockchain-Technologie und treiben unsere Initiative, die Stadt und auch ihre Verwaltung ‚smarter‘ zu machen, einen großen Schritt voran“, schließt Ulrike Huemer, CIO der Stadt Wien.