Die Kölner Staatsanwaltschaft hat im Fall des wegen Volksverhetzung verurteilten rechten YouTubers Aron P. alias „Shlomo Finkelstein“ monatelang das Umfeld des Streamers überwacht und Telefonate aufgezeichnet, berichtet apollo-news.net. Dies geschah, um den Aufenthaltsort des Verurteilten ausfindig zu machen, nachdem dieser gegen Bewährungsauflagen verstoßen hatte. Zu den Überwachungsmaßnahmen gehörte auch das Abhören des Telefonanschlusses des bekannten YouTubers KasperKast, der mit P. befreundet ist. Die Überwachung dauerte fast drei Monate und endete erst mit der Festnahme von P. in Frankfurt (Oder).
P. war ursprünglich zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt worden, hatte aber offenbar zwei von drei Auflagen nicht befolgt. Er hatte sich bei einem Umzug nicht umgemeldet und eine Geldstrafe von 600 Euro erst verspätet gezahlt. Die Behörden begründeten ihr Vorgehen mit der Strafprozessordnung, die eine Überwachung erlaubt, wenn die Ermittlung des Aufenthaltsortes eines Beschuldigten auf andere Weise „wesentlich erschwert oder aussichtslos wäre“.
P. wurde die Volksverhetzung in sechs Fällen durch die Verwendung einer Karikatur in seinen Videos vorgeworfen. Die Karikatur, die seine Kunstfigur darstellen sollte, zeigte eine Fledermaus mit jüdischen Schläfenlocken, einem schwarzen Hut und einer Hakennase. Das Amtsgericht schloss daraus, dass P. Juden ihre Menschlichkeit absprechen wolle. P. selbst bestritt diese Interpretation und hatte sich in der Vergangenheit gegen Antisemitismus ausgesprochen.
Quelle: apollo-news.net
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