Mordfall #Peggy: Haftbefehl gegen Tatverdächtigen Manuel S. erlassen

foto: privat

Aktueller Stand: Im Zuge der Ermittlungen der Sonderkommission (SOKO) Peggy bei der Kriminalpolizei Bayreuth und der Staatsanwaltschaft Bayreuth erließ der Ermittlungsrichter jetzt gegen den 41-jährigen Tatverdächtigen Haftbefehl. Kriminalbeamte nahmen den Mann am Montag fest. Der Tatverdächtige hat keine Angaben gemacht, den Tatvorwurf aber durch seinen Verteidiger bestreiten lassen. Der Beschuldigte befindet sich nun in einer Justizvollzugsanstalt.

Die Ermittlungserkenntnisse aus den Untersuchungen am Fundort der sterblichen Überreste von Peggy Knobloch sowie die Neubewertung bereits bestehender Feststellungen ließen den 41-Jährigen aus dem Landkreis Wunsiedel wieder in den Mittelpunkt der Ermittlungen rücken.

In diesem Zusammenhang erfolgte Mitte September neben Durchsuchungsmaßnahmen auch eine Vernehmung des Mannes. Hierbei sagte er unter anderem aus, am 7. Mai 2001 die offenbar leblose Peggy Knobloch in Lichtenberg von einem Mann übernommen und in einem Wald bei Rodacherbrunn abgelegt zu haben. Mit dem vorangegangenen Tatgeschehen habe er jedoch nichts zu tun gehabt.
Im Nachgang zu den Ermittlungsmaßnahmen im September wurden die gewonnenen Erkenntnisse, insbesondere die damaligen Angaben des Beschuldigten sorgfältig überprüft, sowie die bei den Durchsuchungen sichergestellten Beweismittel ausgewertet. Im Ergebnis sind wesentliche Angaben des Beschuldigten, so der behauptete Anlass und der geschilderte Geschehensablauf, nicht mit den weiteren Ermittlungsergebnissen in Einklang zu bringen. Vielmehr ergab sich aus den nunmehrigen Ermittlungen ein dringender Tatverdacht gegen den 41-Jährigen, wonach der Mann selbst Täter oder Mittäter der Tötung der damals 9-jährigen Peggy Knobloch war und anschließend den leblosen Körper in einem Wald bei Rodacherbrunn ablegte. Es steht im Raum, dass mit der Tötung eine zuvor begangene Straftat verdeckt werden sollte.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Bayreuth erging gegen den Mann Haftbefehl wegen Mordes. Zwischenzeitlich erfolgte die Festnahme. Der 41-Jährige befindet sich in einer Justizvollzugsanstalt in Untersuchungshaft.


Recherchen des MDR-Magazins “Kripo Live” zufolge wird der Tatverdächtige Manuel S. heute dem Haftrichter am Landgericht in Bayreuth vorgeführt. Der 41-Jährige war 2001 erstmalig ins Visier der Ermittler geraten. Damals soll er in angetrunkenem Zustand gesagt haben, dass er die Leiche der neunjährigen Peggy Knobloch vergraben habe. Einen mutmaßlichen Mord bzw. Tötungsdelikt hat Manuel S. jedoch immer geleugnet.

Und bei kriminaltechnischen Untersuchungen konnten auch keine verwertbaren Spuren gefunden werden. Im September 2018 nahm die Sonderkommission erneut Untersuchungen im Haus von Manuel S. vor. Die Beamten fanden diesmal Hinweise darauf, dass Manuel S. doch etwas mit dem Mord an Peggy zu tun haben könnte: Anhaftungen von Torf, die an Peggys sterblichen Überresten gefunden wurden, führten die Ermittler auf seine Spur. Bei seiner erneuten Vernehmung gab der 41-Jährige zu, die Leiche von Peggy in seinem PKW transportiert und schließlich vergraben zu haben.

In einem neuen exklusiven Interview mit dem MDR erklärt der damalige (2001) bayerische CSU-Innenminister Günther Beckstein, dass auch damals 2001 bereits mit großer Sorgfalt ermittelt worden sei. Doch Beckstein räumt mit Blick auf die neuerlichen Ermittlungen ein, dass “man jetzt mit dem Rückblick damals vielleicht noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht hätte, um diesen Tatverdächtigen zu überführen und an der Spur dranzubleiben.” Am Montag (11.12.) wurde Manuel S verhaftet. (MDR)

Manuel S. war u.a. durch eine nachträgliche Aussage seiner Mutter entlastet worden. Sie hatte ausgesagt, dass sie den geistig behinderten Ulvi K. zur mutmaßlichen Tatzeit auf einer Bank sitzend gesehen habe. Daraufhin fokussierten sich die Ermittler auf ihn als Tatverdächtigen, dass Beckstein in diesem Zusammenhang von sorgfältigen Ermittlungen spricht, entbehrt jeder Grundlage. Ulvi K. wurde in einem aufsehenerregenden Wiederaufnahmeverfahren vom Mordvorwurf freigesprochen und aus der geschlossenen Forensik entlassen.

BILD ist live vor Ort und wiederholt erneut eindeutig widerlegbare Fakten, z.B. dass Ulvi K. und Manuel S. “gute Kumpels” gewesen seien u.a.



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