Als Corona-Leugner und rechtsradikalen Schwurbler beschimpft – freigesprochener Arzt fordert Klarstellung von österreichischen Medien

Die Anklage lautete auf Betrug und Amtsanmaßung. Dem österreichischen Arzt Dr. med. Andreas Sönnichsen wurde vorgeworfen, ohne Berechtigung für je 20 Euro Zertifikate für eine vorläufige Covid-19-Impfunfähigkeit ausgestellt zu haben. Jetzt wurde er freigesprochen und wehrt sich gegen die Berichterstattung in den Medien.

Offener Brief von Dr. Andreas Sönnichsen an die österreichischen Redaktionen anlässlich der rufschädigenden Berichterstattung nach seinem Freispruch am 9.2.2023

Salzburg, 16. 2. 2023

Sehr geehrte Frau Chefredakteurin, sehr geehrter Herr Chefredakteur,

vielen Dank für die Berichterstattung über meinen Freispruch vor dem Salzburger Bezirksgericht vom 9.2.2023 sowie über die Berufungsabsicht der Salzburger Staatsanwaltschaft vom 13.2.2023.

Ich frage mich allerdings, warum hier keine neutrale Berichterstattung erfolgte, sondern eine für mich rufschädigende. So schreiben Sie alle – offenbar schreibt hier einheitlich einer vom anderen ab, ohne zu hinterfragen, ob die Aussage korrekt ist:

„Sönnichsen hatte in der Öffentlichkeit mehrmals die Corona-Maßnahmen der Regierung und die Covid-19-Impfungen scharf mit wissenschaftlich widerlegten Behauptungen kritisiert.“

Sie behaupten also pauschal diskreditierend, dass meine Aussagen zu den Corona-Maßnahmen generell wissenschaftlich widerlegt wurden. Diese Behauptung ist geeignet, meinen Ruf als Wissenschaftler und Arzt zu beschädigen. Zum einen stellt sich natürlich die Frage, welche konkreten Behauptungen meinerseits Sie überhaupt meinen, denn ohne konkreten Hinweis fragt man sich, was denn wohl von mir behauptet wurde und wer die Behauptung wie widerlegt hat. Zum anderen fragt man sich, woher Sie denn eigentlich wissen, dass meine Behauptungen widerlegt wurden. Sie selbst sind doch gar keine Wissenschaftler, und ein wissenschaftlicher Diskurs zwischen Corona-Maßnahmen-Befürwortern und -Kritikern wurde leider, entgegen den Gepflogenheiten seriöser Wissenschaft, in den vergangenen drei Jahren nicht nur unterbunden, sondern sogar mit Disziplinarstrafen, Entlassungen und Strafverfahren geahndet.

Wie steht es um Ihre Berufsethik? Im Ehrenkodex für die österreichische Presse (https://www.presserat.at/show_content.php?sid=3&reload=1) steht unter Absatz 2.3:

„Beschuldigungen dürfen nicht erhoben werden, ohne dass nachweislich wenigstens versucht worden ist, eine Stellungnahme der beschuldigten Person(en) oder Institution(en) einzuholen. Handelt es sich um die Wiedergabe einer öffentlich erhobenen Beschuldigung, ist dies deutlich kenntlich zu machen.“

Ich kann mich nicht erinnern, dass Sie jemals bei mir um eine Stellungnahme zu den Beschuldigungen angesucht haben. Meine zahlreichen Leserbriefe auf Ihre unausgewogenen Artikel hin haben Sie konsequent ignoriert. Ich erhielt nicht einmal eine Antwort mit einer Begründung, warum mein Leserbrief nicht abgedruckt werden kann.

Stattdessen haben Sie mich – nicht in diesem aber in vielen vorangegangenen Berichten – immer wieder als Corona-Leugner und rechtsradikalen Schwurbler, der nur „Unsinn“ von sich gibt, diffamiert, ohne jemals meine Seite der Geschichte anzuhören oder einen wissenschaftlichen Diskurs unter den Wissenschaftlern mit unterschiedlichen Auffassungen zu fordern. Was ist mit dem österreichischen Journalismus passiert?

Im STANDARD vom 9.2.2023 werden auch die Unterstellungen der MedUni Wien (die Sie alle im Jänner 2022 verbreitet haben, ohne dass ich angehört wurde) erneut aufgewärmt: „Die Medizinische Universität Wien, wo der Arzt ein Dienstverhältnis hatte, beendete daraufhin dieses, nachdem er zuvor mehrfach gegen hausinterne Corona-Regeln verstoßen und sich nicht an Dienstanweisungen gehalten haben soll.“ Woher wissen Sie das? Haben Sie jemals bei mir nachgefragt, was der wahre Kündigungsgrund der MedUni war? Haben Sie jemals berichtet, dass die MedUni mit dieser Kündigung ganz klar gegen Arbeitsrecht und Wissenschaftsfreiheit verstoßen hat? Haben Sie jemals nachgefragt, wie das arbeitsrechtliche Verfahren ausgegangen ist? Haben Sie jemals berichtet, dass ich kein einziges Mal gegen Dienstanweisungen und Corona-Regeln verstoßen habe, weder in Zusammenhang mit meinem Dienstverhältnis noch sonst irgendwann, und dass die MedUni diese Behauptungen auch vor Gericht nicht beweisen konnte?

Haben Sie mich jemals zu Wort kommen lassen und ausgewogen berichtet, wenn Aussage gegen Aussage stand?

Haben Sie jemals Ihre Falschaussagen gegen mich in veröffentlichten Richtigstellungen korrigiert und sich für Ihr Fehlverhalten entschuldigt?

Wann werden Sie zu einer ausgewogenen, fairen Berichterstattung zurückkehren? Letztendlich haben sich meine „Behauptungen“ weitestgehend bewahrheitet. Selbst der radikale deutsche Gesundheitsminister gibt mittlerweile zu, dass Schul- und Kitaschließungen unnötig waren und gesunde Kinder durch COVID so gut wie nicht betroffen sind. Ich habe bereits im März 2020 auf die fehlende wissenschaftliche Evidenz für Schulschließungen und die untergeordnete Rolle von Kindern für die Pandemie hingewiesen und wurde daraufhin von der Ärztekammer mit einem Disziplinarverfahren bedacht, das ich dann vor dem Landesverwaltungsgericht Wien gewonnen habe.  

Wann erfolgte Ihre ausgewogene, faire Berichterstattung hierüber?

Die Kollateralschäden der Coronamaßnahmen übersteigen ihren Nutzen bei Weitem. Das ist inzwischen in vielen Ländern bekannt. Nur in Österreich hält man dank der hartnäckigen Realitätsverweigerung der Medien, der Politiker und der erwählten „Experten“ stur am Narrativ von der „Killerseuche“ fest, die nur durch radikale Maßnahmen und eine potenziell tödliche „Impfung“ besiegt werden kann.

Die von mir vorhergesehenen Schäden durch die COVID-Impfungen treten langsam so deutlich zutage, dass sie auch von Ihnen nicht mehr geleugnet werden können. Der Deutsche Bundestag hat gerade einen „Post-Vac-Gipfel“ einberufen, weil das Gesundheitssystem der hohen Anzahl an Impfopfern nicht mehr gerecht werden kann. Insgesamt blicken wir auf drei Jahre katastrophales Krisenmanagement zurück, das zu mehr Übersterblichkeit geführt hat als das Virus selbst. Zu diesem wissenschaftsleugnenden und realitätsfernen Krisenmanagement haben Sie durch Ihre einseitige Berichterstattung, durch Panikmache und durch Sensationslust maßgeblich beigetragen.   

Ich schließe mit einem Hinweis auf Ihren Ehrenkodex (2.4-2.6):

„2.4. Sobald einer Redaktion zur Kenntnis gelangt, dass sie eine falsche Sachverhaltsdarstellung veröffentlicht hat, entspricht eine freiwillige Richtigstellung dem journalistischen Selbstverständnis und Anstand.

2.5. Wenn zu einem Bericht von Leserseite eine begründete Richtigstellung einlangt, soll diese so weitgehend und so rasch wie möglich veröffentlicht werden.

2.6. Wenn in einer von einem Medium behandelten Angelegenheit eine wichtige richterliche oder behördliche Entscheidung ergeht oder auf anderem Weg wesentliche neue Gesichtspunkte auftauchen, soll darüber angemessen berichtet werden.“

In diesem Sinne bitte ich Sie um zeitnahe Veröffentlichung dieses Briefs.

Mit freundlichen Grüßen,

Univ.-Prof. a.D. Dr. Andreas Sönnichsen

Weiterführende Links

A. Sönnichsens Schlussplädoyer vor dem Bezirksgericht Salzburg am 9.2.2023


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Kommentare

9 Antworten zu „Als Corona-Leugner und rechtsradikalen Schwurbler beschimpft – freigesprochener Arzt fordert Klarstellung von österreichischen Medien“

  1. Rumpelstilzchen

    In einem „Rechtsstaat“ müsste man diese elendigen SCHMIERgriffel nicht um die Veröffentlichung dieser objektiven und korrekten Sachverhaltsdarstellung bitten.

    Vielmehr würden all diese SCHMIERgriffel zu einer GEGENDARSTELLUNG an PROMINENTER STELLE ihres „Mediums“ GEZWUNGEN und – wegen nachgewiesener VERLEUMDUNG – zu HOHEN Schadenersatz- und Schmerzengeldzahlungen verurteilt.

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    1. Nachdem jetzt bereits ein Richter, nahe des Wahlkreises von Frau Merkel, mit seinen massiven Impfschäden an die Öffentlichkeit ging, findet sich vielleicht doch der eine oder andere Richter, der eine strafbewehrte Unterlassungserklärung absegnen würde, falls Prof. Sönnichsen einzelne Medien dazu auffordern würde.
      Mit den letzten Trümmerteilen dieses „Rechtsstaates“ – falls so etwas überhaupt jemals vorhanden war – lässt vielleicht noch etwas anfangen.

      1. Rumpelstilzchen

        Die Hoffnung stirbt zuletzt….aber sie stirbt….
        Es sei denn, der liebe Gott hält den Daumen nach oben.

    2. Rumpelstilzchen

      Verwaltungsrichter bei BILD:

      Impfung hätte mich fast UMGEBRACHT!

  2. „Wann erfolgte Ihre ausgewogene, faire Berichterstattung hierüber?“
    „Haben Sie jemals Ihre Falschaussagen gegen mich in veröffentlichten Richtigstellungen korrigiert und sich für Ihr Fehlverhalten entschuldigt?“

    Diesen Schreiberlingen sollte man keine Fragen stellen, sondern sie knallhart – mit Setzung einer konkreten Frist – auffordern, eine bereits beigelegte Gegendarstellung zu veröffentlichen.
    Prof. Dr. Sönnichsen ist trotz den Brettern, mit denen man öffentlich auf ihn eingeprügelt hat, noch viel zu freundlich. Ein ganz bemerkenswerter Mensch, mit viel Herz und Hirn.

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  3. Houston, wir haben schon wieder ein Problem.
    Hilfe, Herr Sönnichsen, bitte retten Sie uns vor allen Irren dieser Welt!

    Neben dem völlig irren Yuval Harari tritt jetzt ein noch Wahnsinnigerer auf: Yusuke Narita, ein 37-jähriger Grünling der Elite-Universität Yale, der fordert, dass alte Menschen Massenselbstmord begehen. Noch begrenzen sich seine Wahnvorstellungen auf seine Heimat Japan.

    https://www.nytimes.com/2023/02/12/world/asia/japan-elderly-mass-suicide.html
    (Das kann man nur teilweise übersetzen, weil es einfach zu bösartig ist.)

    Ein Professor aus Yale schlug Massenselbstmord für alte Menschen in Japan vor. Was hat er damit gemeint?

    Yusuke Narita sagt, er wende sich in erster Linie an die wachsenden Bemühungen, Japans altersbedingte Hierarchien zu überarbeiten. Dennoch hat er den heißesten Knopf des Landes gedrückt.
    Seine Verlautbarungen könnten kaum drastischer klingen.

    In Interviews und bei öffentlichen Auftritten hat sich Yusuke Narita, Assistenzprofessor für Wirtschaftswissenschaften in Yale, mit der Frage beschäftigt, wie man mit den Belastungen der rasch alternden japanischen Gesellschaft umgehen soll.

    „Ich habe das Gefühl, dass die einzige Lösung ziemlich klar ist“, sagte er in einer Online-Nachrichtensendung Ende 2021. „Ist es am Ende nicht Massenselbstmord und Massen-‚Seppuku‘ der älteren Menschen?“ Seppuku ist ein Akt der rituellen Ausweidung, der im 19. Jahrhundert ein Kodex unter entehrten Samurai war….

    (Der Rest dieses abscheulichen geistigen Sondermülls bleibt unübersetzt.)

  4. Hut ab vor diesem Mann! Respekt!

    „In einem „Rechtsstaat“ müsste … “ (O-Ton RS) So langsam aber sicher sollte Jeder aber auch Jeder! kapiert haben, daß ein so genannter Rechtsstat nichts mit GERECHTIGKEIT zu tun hat!!! Wie lange dauert das noch, bis es klick! macht???

    🙁 Rolf

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    1. Rumpelstilzchen

      Sir Rolf,

      DESHALB war das Wort „Rechtsstaat“ auch in Gänsefüßchen gerahmt…weil dort mit Gerechtigkeit kaum zu rechnen ist…

      In einem ECHTEN und WAHRHAFTIGEN Rechtsstaat wäre hingegen die GERECHTIGKEIT eine der obersten Beurteilungs-und Bewertungskriterien.

      1. Gut. Richtig gesagt-
        Danke Rolf

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