Die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu trägt die Verantwortung für das größte Versagen in der Geschichte des Staates Israel, nach dem Krieg wird abgerechnet. So ähnlich soll die Stimmung lagerübergreifend im ganzen Land sein. Ob der Krieg überhaupt gewonnen werden kann, ist fraglich, eine Kettenreaktion steht zu befürchten. Besonders tragisch dabei ist die Rolle Deutschlands. Der komplette Bundestag hat dem Entschließungsantrag der Ampelkoalition und CDU/CSU zugestimmt.


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Ich will den Blick nicht zu sehr auf die geostrategischen Interessen richten, das haben etliche Kollegen getan, sondern nur einen Aspekt beleuchten, der ganz Europa in destabilisieren könnte. Wer sich auf die Seite Israels stellt, muss mit der Reaktion der Palästinenser und ihrer Sympathisanten rechnen, im Prinzip also der gesamten eingewanderten Moslem-Community. Während des Zweiten Weltkriegs wurden in den USA von 1940 bis 1948 auf Grundlage des Enemy Alien Control Program (feindliche Ausländer Gesetz) hauptsächlich Einwanderer aus Deutschland und Japan in Lager gesperrt. Eine solche Maßnahme seitens der EU-Länder oder Massenabschiebungen wären bei Kriegsausweitung undenkbar bis undurchführbar. Die Polizei in den Hauptstädten ist jetzt schon überfordert. Im Zuge eines länger andauernden Kriegs in Nahost mit europäischer Beteiligung, wäre diese Gefahrenlage wohl nur durch Militäreinsätze im Inneren zu lösen.

Die religiösen Hintergründe für den „Nahost-Konflikt“ werden meist nur angeschnitten. Aber genau darum geht es. Die Zionisten berufen sich auf biblische Verheißungen, nach denen Gott das Land Israel dem jüdischen Volk versprochen hat. Für gläubige Juden ist es daher ihre Pflicht, das Land zu besiedeln und zu verteidigen. Genau deshalb sind sie dort und haben ihren Judenstaat nicht woanders gegründet. Und wie man aktuell wieder einmal beobachten kann, sind auch die weniger gläubigen Juden bereit, für ihre Heimat zu kämpfen und zu sterben. Auf der islamischen Seite denkt man genauso, nur spiegelverkehrt, wie soll daraus jemals eine friedliche Lösung hervorgehen?

Auf beiden Seiten, wie auch bei Christen, die für Israel keine so unwesentliche Rolle spielen, gibt es die Verkündung eines Erlösers bzw. der Wiederkehr Christi, die zuvor von einem Antichristen angekündigt wird. Die Juden kennen mit dem Armilus eine ähnlichen Gegenspieler des Gesandten, im Islam nennt man ihn Daddschāl. Ich denke, den Rest kennen die meisten, auch wenn es jedesmal anders erzählt wird.

Bevor der Erlöser kommt, wird die Welt ins Chaos gestürzt. Viele falsche Propheten führen die Menschen in die Irre, bis einer den Frieden bringt, aber nur zum Schein. Einäugig soll er sein und den Tod besiegt haben. Es ist also nicht Bibi Netanjahu, denn er bringt den Krieg, der den Antichristen erst als Friedensstifter auf den Plan ruft. Wenn der Antichrist die gesamte Weltherrschaft an sich gerissen hat und nicht eher – kommt der Erlöser und vernichtet ihn für immer.

Es ist wohl nicht das erste Mal, dass viele Menschen angesichts von Katastrophen und Kriegen glauben, die Endzeit sei gekommen. Weder Napoleon noch Hitler haben sich als Antichrist gezeigt, sonst wäre ja Christus persönlich erschienen, hätte sie getötet und Gottes Himmelsreich auf Erden errichtet und der Mahdi (s.Anhang), die islamische Version des Messias, hat sich ebenfalls mehrfach als Schwindel erwiesen. Nicht zu vergessen sind auch die jeweils ausgebliebenen Weltuntergänge der Zeugen Jehovas.

Man kann es sich denken, wie viele Zuschriften und Anfragen sich alleine mit diesem Thema befassen. Was soll ich darauf antworten? Ob ich von einem Weltuntergang weiß oder nicht, was ändert es?

Wir leben immer in einer gefährlichen Zeit. Jeder Augenblick könnte unser letzter sein. Unsere Welt, unser kleiner Kosmos, dessen Mittelpunkt wir sind, ist schon im Verglühen begriffen. Was gibt es da noch zu Fürchten?

Anhang „Falsche Propheten“

Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Personen als Mahdi ausgegeben oder wurden von ihren Anhängern als solcher verehrt:

  • Muhammad Ahmad (1844-1885): Sudanesischer Religionsführer, der einen Mahdi-Aufstand gegen Ägypten und Briten anführte
  • Mirza Ghulam Ahmad (1835-1908): Begründer der Ahmadiyya, sah sich selbst als Verheißener des Mahdi
  • Muhammad bin abd Allah al-Qahtani (1957-1979): saudischer Prediger, Anführer der Besetzung der Großen Moschee in Mekka, erhob Mahdi-Anspruch
  • Musa as-Sadr (1928-1978?): libanesischer schiitischer Imam, von Anhängern als Mahdi verehrt
  • Mohammed ben Abdullah al-Qahtani (1957-1979): saudischer Prediger, Besetzer der Moschee in Mekka, erhob Mahdi-Anspruch
  • Mohammad Al-Mahdi (geb. 1935): Oberhaupt der Ahmadiyya, wird von Anhängern als Mahdi angesehen
  • Sayyid Mohammed Abdullah Al-Mahdi (1918-2020): Anführer der Republik Mahdi in Sudan
  • Abu Bakr al-Baghdadi (1971-2019): Anführer des IS, Teil seines Namens al-Mahdi sollte wohl auf Mahdi-Status anspielen

Der indische Philosoph Jiddu Krishnamurti (1895-1986)

  • Als Jugendlicher wurde er von der Theosophischen Gesellschaft als „Vehicle“ für den kommenden Weltlehrer aufgebaut.
  • Viele Anhänger sahen in ihm die Wiederkehr des Christus bzw. des Maitreya Buddha.
  • Krishnamurti lehnte diese Rolle jedoch ab und distanzierte sich von der Theosophischen Gesellschaft.
  • In seinen Schriften und Vorträgen bezog er sich trotzdem oft auf die Lehren Jesu. Er sah Parallelen zu seiner eigenen Botschaft der individuellen Befreiung.
  • Allerdings lehnte er den Gottessohn- und Erlöserstatus Jesu ab. Für ihn war Jesus ein „erleuchteter“ Mensch wie Buddha.
  • Krishnamurti betonte, dass die Wahrheit nicht an eine einzelne Person wie Jesus gebunden sei, sondern im eigenen Bewusstsein zu finden sei.
  • Trotz seiner Distanzierung sahen manche Anhänger Krishnamurti weiter als eine Art Wiederkehr Jesu. Er selbst wies solche Verehrung jedoch zurück.

So hatte Krishnamurti eine ambivalente Haltung zu Jesus – er schätzte seine Lehren, lehnte aber ab, selbst als dessen Reinkarnation verehrt zu werden.

Im Laufe der Geschichte haben sich verschiedene Personen als Wiederkehr Jesus ausgegeben oder wurden von ihren Anhängern dafür gehalten:

  • Simon Magus (1. Jh.): Zauberer und Religionsgründer, behauptete göttliche Kräfte zu haben
  • Tanchelm von Antwerpen (12. Jh.): Ketzer, der behauptete, mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein
  • Konrad Schmidgall (15. Jh.): Deutscher Prediger, der sich als Wiedergeborener Christus ausgab
  • Jakob Frank (18. Jh.): Führer einer jüdisch-christlichen Sekte, sah sich als Messias und Inkarnation Jesu
  • Ann Lee (18. Jh.): Gründerin der Shaker, behauptete Christus wiedergeboren zu sein
  • John Nichols Thom (19. Jh.): Gründer einer christlichen Sekte in England, behauptete Jesus zu sein
  • Arnold Potter (19. Jh.): US-amerikanischer Sektenführer, der vorgab Jesus zu sein
  • Sergei Torop (geb. 1961): Gründer der russischen Sekte „Kirche des Letzten Testaments“, behauptet Jesus wiedergeboren zu sein
  • Inri Cristo (geb. 1948): Brasilianischer Prediger, der von sich behauptet, die Wiederverkörperung Jesu zu sein
  • David Shayler (geb. 1965): Britischer Ex-Geheimdienstler, der 2007 erklärte, der Messias zu sein

Prophezeite Weltuntergänge, die nicht eintrafen:

  • Martin Luther ging davon aus, dass die Welt höchstens noch 100 Jahre existiert.
  • Die Zeugen Jehovas sagten mehrfals das Ende der Welt voraus, u.a. für 1914, 1975 und 1994.
  • In den USA prophezeiten William Miller, David Koresh und andere Sekten den „Judgement Day“.
  • Y2K: Um die Jahrtausendwende wurden Computer-Abstürze und Chaos prognostiziert.
  • 2012: Der Maya-Kalender hat angeblich das Ende der Welt vorhergesagt.


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Kommentare

10 Antworten zu „Nach Bibi kommt der Antichrist“

  1. Rumpelstilzchen

    Aus dem Entschließungsantrag:

    „Willkürliche Hinrichtungen und die Verschleppung unschuldiger Menschen ist durch nichts zu rechtfertigen.
    Denn hierbei handelt es sich nach internationalem Strafrecht um Kriegsverbrechen bis hin zu Verbrechen gegen
    die Menschlichkeit. Der Deutsche Bundestag verurteilt diese barbarischen Gewaltakte aufs Schärfste und steht
    angesichts dieses furchtbaren Angriffs solidarisch und entschlossen an der Seite Israels und seiner Menschen.
    Israel hat ein Recht auf Selbstverteidigung. Das Existenzrecht Israels ist durch nichts zu relativieren.
    Die Gedanken der Mitglieder des Deutschen Bundestags sind bei den Opfern der Angriffe, ihren Hinterbliebenen“

    Wann verurteilt der versiffte Bunte Tach eigentlich mal „solidarisch und entschlossen“ die BARBARISCHEN GEWALTAKTE der „Ankommenden, Hereingeflüchteten und Illegal-über-die-deutsche-Grenze-Gestolperten gegenüber Hier-schon-länger-Lebenden ?

    Dazu gab es meines Wissens NOCH NIE irgendwelche Empörungs-schwangere Entschließungsanträge von diesem Elends-Pack dort.

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  2. Rumpelstilzchen

    Und was soll das denn bitteschön heißen:

    „Die Gedanken der Mitglieder des Deutschen Bundestags sind bei den Opfern der Angriffe, ihren Hinterbliebenen
    und allen, die um Leib und Leben bangen. Ihre Solidarität gilt den Menschen in Israel und dem einzigen jüdischdemokratischen Staat der Welt. Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Das gilt gerade auch angesichts
    der massiven Angriffe der vergangenen Tage. Israels Existenzrecht und Sicherheit sind für die Mitglieder des
    Deutschen Bundestags nicht verhandelbar. Dementsprechend muss Deutschland auf der Grundlage des Völkerrechts Israel alles Notwendige und Erwünschte zur Verfügung stellen, was es für die Verteidigung braucht.“

    Die – LGBTQ-konform gestylte – Bunte Wehr an die israelisch-arabische Kampffront ? Or what ? Bekommt die – grottenhässliche – Blondine Antonia Hofreiter von der abartigen Deutschlandvernichtungssekte endlich einen eigenen LEO als Panzerkommandantin für Staatsräson-solidarische und entschlossene Kampfeinsätze in regenbogenfarbener Christopher-Street-Day-Uniform mit Israel ?

  3. Prince of Tales

    Sehr gute Zusammenfassung und Dokumentation.
    Für Christen aller Konfessionen ist die Geschichte der
    Juden die Bestätigung der Richtigkeit ihres Glaubens.
    Ein roter Faden durch die Jahrtausende, angefangen
    beim Auszug aus Ägypten!

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    1
    1. Hans S. II

      Man kann diese „Heilsgeschichte“ auch schon etwas früher beginnen lassen, etwa mit der segensreichen Tätigkeit des Kornwucherers Joseph, der erst „die ganze Ernte der sieben Jahre“ sammelte (1 Mose 41.48-49, 56), offenbar unentgeltlich, und sie dann in den Dürrejahren den Ägyptern verkaufte, und zwar zu einem so hohen Preis, daß diese erst ihr ganzes Geld lassen und dann ihr Vieh, ihr Land und am Schluß sich selbst in die Sklaverei verkaufen mußten (1 Mose 47.13-21). Das finden viele auch heute noch völlig in Ordnung.
      Dann „wuchsen die Kinder Israel und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden überaus stark, so daß von ihnen das Land voll ward“ (2 Mose 1.7). Sehr schön!
      Daß die Juden nun unter einem anderen Pharao, der nicht nur „nichts von Joseph wußte“ (vielleicht erinnerte er sich aber auch nur zu gut), sondern dem offenbar auch jede Art von Willkommenskultur fremd war, selbst zur Arbeit herangezogen wurden, finden viele dann nicht mehr so in Ordnung.
      Mit dem Fest „Pessach“ wird übrigens nicht etwa der „Auszug der Kinder Israel aus Ägypten“ oder gar deren „Befreiung aus der Knechtschaft“ gefeiert, sondern ausdrücklich die Tötung der ägyptischen Erstgeburt: „Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle Erstgeburt schlagen in Ägyptenland unter Mensch und Vieh … Ihr sollte diesen Tag als Gedenktag haben und sollt ihn feiern als ein Fest für den Herrn, ihr und alle eure Nachkommen, als ewige Ordnung.“ (2 Mose 12.12-14) Der Kreuzestod des Erstgeborenen Jesus Christus an einem Pessach-Fest erscheint unter diesem Gesichtspunkt in gänzlich neuem Lichte …

      1. Prince of Tales

        Haben wir ein Missverständnis?
        Die Juden sind keine Christen!

  4. Rumpelstilzchen

    Quatsch-Comedy-Club Anne Will:

    „Conrad. Conrad arbeitete lange Zeit für den Bundesnachrichtendienst im Nahen Osten.

    In der Sendung wollte Conrad erklären, warum es im Konflikt im Nahen Osten keine einfache Lösung gibt. Dafür holte er weit aus und ging mehrere hundert Jahre in die Vergangenheit.

    Das gefiel Will nicht. Die wollte Conrad wieder in die Gegenwart holen: „Gestatten Sie, dass wir springen in die Jetztzeit, Und noch mal fragen: Wie kann Israel das Dilemma aufzulösen?“

    Ex-BND-Mann: „Das heißt, das Dilemma ist nicht aufzulösen“
    Das ließ der Ex-BND-Mann nicht mit sich machen: „Nein, nein, nein, nein. Hai Bar, das ist schon sehr wichtig. Die Einstellung, die ist ja eben dann das Dilemma. Und zwar nicht nur von Hamas.

    Die Einstellung ist die, wie es so schön heißt, Gott mit uns, und zwar die Verpflichtung der Muslime, als Individualpflicht, den Dschihad zu führen. Das gilt eben nötigenfalls auch für Frauen, Kinder und Greise, die dann sozusagen ihr Leben für den Dschihad opfern.

    Und so wird das ja auch letzten Endes verkauft, von Hamas Seite. Und dagegen ist, wenn Sie so wollen, mit gesundem Menschenverstand und mit Appellen, nichts auszurichten. Das heißt, das Dilemma ist nicht aufzulösen.“

    Der BND-Mann sagt: Die Moslems kämpfen mit Mann und Maus den Dschihad. Selbst Blinde mit dem Krückstock, „rasen“ noch an die Front, um sich dort für Allah durch den Fleischwolf kurbeln zu lassen. Da helfen auch keine Faeserschen Appelle oder Scholzens Unterhaken-Mantras inklusive irgendwelcher infantil-dümmlicher Bummse und Doppel-Wummse mehr.

    Fazit: Wer die „gefallenen Engel“ sind, wird der Warburg-Olaf bald merken.

  5. Rumpelstilzchen

    Bislang läuft der Konflikt nach „Bibi`s“ feuchten Träumen.

    https://uncutnews.ch/die-entscheidung-von-biden-kriegsschiffe-an-die-kueste-des-gazastreifens-zu-entsenden-ist-noch-gefaehrlicher-als-wir-dachten/

    Insbesondere das Entsenden des US Carriers Gerald Ford in Begleitung von 5 Lenkwaffenzerstörern ins östliche Mittelmeer.

  6. Nero Redivivus

    Also sprach der Gesalbte Prophet, der Gesalbte Heile-Heile-Gänschen-Heilsbringer, der Gesalbte Herr Ober-Dada Nero Redivivus den Gesalbten Aphorismus des Gesalbten Tages:
    „Weltuntergänge haben immer so etwas furchtbar Aufregendes.
    Massenmord und Kriege sind immer so fürchterlich laut.
    Können sich die Menschen nicht auf Zimmerlautstärke gegenseitig abschlachten?“

    1. Rumpelstilzchen

      Das Chebli, die „zarteste Blüte des Orients“ hat sogar ein LAUT-Book geschrieben, welches kürzlich eine Buchhandelskette aus Protest als UNVERKÄUFLICHEN LADENHÜTER aussortiert hat.
      Aber LAUT sind sie irgendwie ALLE, unsere „südländisch aussehenden Neubürger“…;-)

  7. Rumpelstilzchen

    https://tkp.at/2023/10/13/insider-aus-israelischem-sicherheitsappart-bibi-am-ende/

    Seymour Hersh: Er hat höchstens noch ein paar Monate…

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