Die französische Lebensmittelbehörde ANSES hat am Montag vor Gesundheitsrisiken durch den übermäßigen Konsum von Tofu gewarnt und empfiehlt, in der Großgastronomie auf Sojaprodukte zu verzichten. Grund seien mögliche hormonelle Störungen durch Phytoöstrogene, insbesondere bei Kindern und schwangeren Frauen.
Umweltorganisationen kritisieren die Empfehlung als unwissenschaftlich und warnen vor negativen Auswirkungen auf pflanzliche Ernährung, berichtet das EU-Magazin Euractiv.
Laut der Warnung könnten sie bei übermäßigem Konsum, insbesondere bei empfindlichen Gruppen wie Kindern oder schwangeren Frauen, das hormonelle Gleichgewicht stören. Studien, auf die sich ANSES stützt, deuten darauf hin, dass Phytoöstrogene die Funktion der Schilddrüse, die Fruchtbarkeit oder die Entwicklung des Fortpflanzungssystems beeinträchtigen könnten. Bei schwangeren Frauen wird zudem ein möglicher Einfluss auf die fötale Entwicklung diskutiert.
Tofu enthält Isoflavone, und obwohl diese in moderaten Mengen für die meisten Menschen unbedenklich sind, gibt es einige potenzielle Risiken oder Bedenken, die mit einem übermäßigen Konsum in Verbindung gebracht werden könnten
- Hormonelle Störungen: Isoflavone wirken als Phytoöstrogene und können den Hormonhaushalt beeinflussen. Bei übermäßigem Konsum könnten sie theoretisch das Gleichgewicht von Östrogen im Körper stören. Das ist besonders relevant für Menschen mit hormonempfindlichen Erkrankungen wie Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs oder Schilddrüsenerkrankungen, da Isoflavone die Schilddrüsenfunktion bei Jodmangel beeinträchtigen könnten.
- Unklare Krebswirkung: Während einige Studien suggerieren, dass Isoflavone das Brustkrebsrisiko senken könnten, gibt es auch Bedenken, dass sie bei bestimmten Personen (z. B. mit bestehendem Brustkrebs) das Tumorwachstum fördern könnten, weil sie östrogenähnlich wirken. Die Forschung ist hier nicht einheitlich, und der Effekt hängt von individuellen Faktoren ab.
- Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit: Bei Männern wurde in einigen Studien ein Zusammenhang zwischen sehr hohem Sojakonsum und einer leichten Senkung der Spermienkonzentration diskutiert, allerdings sind die Beweise schwach und die Mengen, die dafür nötig wären, unrealistisch hoch für eine normale Ernährung.
- Säuglinge und Kinder: In Soja-basierter Säuglingsnahrung könnten Isoflavone problematisch sein, da Babys empfindlicher auf hormonelle Veränderungen reagieren. Langzeitstudien zeigen jedoch meist keine klaren negativen Effekte, aber Vorsicht wird empfohlen.
Kommentare
2 Antworten zu „Zu viel Tofu macht unfruchtbar – französische Lebensmittelbehörde warnt vor Risiken“
TOFU rückwärts gelesen ist: UFOT = Unbekanntes Fress-ObjekT (?)
Eine Nullität; ich kenne niemanden, der so etwas ißt.