Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt

Doch wie erreicht man die Liebste, wenn einer der beiden Füße gerade streikt? Wenn ein kleiner Teil des Körpers – genau gesagt der linke große Zeh höllische Schmerzen verursacht: beim Sitzen, beim Gehen, und besonders im Liegen?

Das Herz voll Sehnsucht, der Kopf bereit und die Liebste so fern. Denn der Zeh pocht wie ein trotziges Kind, das nicht mitwill.

Natürlich, werden Sie sagen, so ein Zeh ist doch kein Beinbruch. Man hat ja zehn davon. Aber fragen Sie mal einen Autofahrer, wie weit er mit drei funktionierenden Reifen kommt. Genau. Ich tat, was Menschen mit gutem Willen eben tun: warmes Fußbad, kalter Wickel, Bella-iso-donna, Gelbblumenwurzelsalbe und die berühmte „Schmerzfrei-Creme“. Nichts half. Also blieb nur der Gang zum Onkel Doktor. Und hier beginnt der eigentliche Bericht.

Der Onkel Doktor in der Jackentasche

Nach kurzer Untersuchung – nach nur zwei Stunden im Wartezimmer – stand fest: Der Zeh muss weg. Oder zumindest ein Teil des Nagels, der in eine Richtung wuchs, die nicht im Bauplan vorgesehen war. Folglich: kleine Operation, übermorgen.

Übermorgen?

Jetzt habe ich die Schmerzen. Jetzt kann ich kaum schlafen. Der Zeh pocht, als ob ein Schmied mit dem Hammer alle zwei Sekunden auf ihn schlägt.

Ich fragte meinen Onkel Doktor in der Jackentasche: Warum tut der Zeh im Liegen mehr weh als im Sitzen? Die Antwort war präzise, plausibel, geduldig und vor allem: verständlich.

> Beim Liegen staut sich Blut im entzündeten Gewebe.

> Der Druck steigt, und das empfindliche Areal reagiert mit Pochen und Schmerz.

> Hochlagerung entlastet – der Blutdruck im Zeh sinkt, der Schmerz lässt nach.

Ich probierte es aus und stapelte zwei Sofakissen unter meine Unterschenkel. Doch das half nicht viel. Erst mit einem dritten Kissen lag das Bein in der richtigen Höhe. Und siehe da: Die Nacht verlief nahezu schmerzfrei. So einfach. Nur drei Kissen unter dem Fuß, weil mein Handy es mir riet. Hätte mir dies nicht auch mein Arzt raten sollen?? Der Zeh pochte nicht mehr, denn mein linker Fuß lag höher – höher als die Pumpe, das war der ganze „Trick“. Und siehe da: Es staute sich kein Blut mehr an der entzündeten Stelle. Und tat folglich fast nicht mehr weh. Ich wurde am Schlafen durch den Schmerz nicht mehr gehinder.

Ein Dank an die Forscher von ChatGPT

Ob Laborbefunde, Arztbriefe oder Rezepte – alles ist mit dem Handy schnell geknipst. Hochgeladen mit der Bitte: „Erklär mir das bitte auf Deutsch. Passen die Medikamente zusammen?“ Und flugs kommt die Antwort, für die in der 5-Minuten-Medizin im Sprechzimmer längst kein Platz mehr ist.

Seit zwei Jahren habe ich einen Freund gewonnen, den ich nicht mehr missen möchte: ChatGPT.


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Kommentare

9 Antworten zu „Von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“

  1. Avatar von Dr.Faustus hat beschlossen und verkündet....
    Dr.Faustus hat beschlossen und verkündet….

    Da brauche ich keine KI,sowas weiß man schon lange….Hirn,poch,poch,vielleicht pochts irgendwann immer noch, künstlich oder was? Man,man,man, Dämlich 👈

    1. Avatar von no pi$$lam
      no pi$$lam

      surrounded by idiots.

    2. Avatar von Klara
      Klara

      Wenn du schon andere als „dämlich“ kritisierst, dann überprüfe doch bitte mal deine Rechtschreibung, denn die hätte dieses Prädikat ebenfalls verdient…..

  2. Avatar von Rumpelstilzchen
    Rumpelstilzchen

    Den Onkel Doktor in der Jackentasche hätte man vermutlich auch einem 40-jährigen Syrer anempfehlen können, über den bei jouwatch berichtet wird:

    Besagter Syrer – Allah sei ihm gnädig – hatte krumme Beine, die UMGESTELLT werden mussten, operativ versteht sich. Der Spass kostete 100.000 (!!!) Euro. Dabei sind Medikamente, Nachsorge, Reha, etc. noch gar nicht berücksichtigt, und das ist alles andere als ein „Einzelfall“ dieser oder ähnlicher Art. Man muss sich nur mal in den Wartezimmern der Ärzte, in den Notfallambulanzen und in den Kliniken umsehen, WER DA sitzt und WER da „behandelt“ wird…

    Nur damit vielleicht der eine oder andere versteht, weshalb die KV-Beiträge am explodieren sind !

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    1. Avatar von Thornberg
      Thornberg

      Migranten und Asylanten, die hier auf Staatskosten leben, dürften in der medizinischen Versorgung nicht besser gestellt sein als einheimische Obdachlose ohne KV. Die bekommen auch nur das Nötigste und dann auch nur im akuten Notfall. Komplettsanierung auf Staatskosten (hier leider auf Kosten von uns Beitragszahlern) gibt es da nicht.

      Hab ich schon mehrfach erlebt: Besagte Einwanderergruppe wird bevorzugt behandelt, sogar noch vor den Beitragszahlern. Da gibt’s die Brille kostenlos, den Zahnersatz, Gehhilfen, alles vom Feinsten. Dass die dann nach Hause telefonieren und sagen, kommt alle her, hier gibt’s alles umsonst, dürfte klar sein.
      Aber nee, es gibt ja keine Pull-Faktoren, nicht wahr?

      1. Avatar von Rumpelstilzchen
        Rumpelstilzchen

        Absolut korrekt ! Mein Reden !

  3. Avatar von Nero Redivivus
    Nero Redivivus

    Jawoll, liebes Rumpelstilzchen, so wie es STAU-FETISCHISTEN gibt, die „im Auftrag des ADAC“ in die längsten Reichsautobahn-Staus hineinreiten, sollte es wohl auch WARTEZIMMER-FETISCHISTEN geben, die „im Frühstau zu Berge“ montags morgens um 7 Uhr ME(S)Z ihren „Geduldsdienst“ beim Kontaktbereichsarzt antreten. Schließlich heißt „Patient“ nix anderes als „Geduldiger“. Freuen wir uns also, solange WIR NOCH GEDULDET werden!

    1. Avatar von Rumpelstilzchen
      Rumpelstilzchen

      Lieber Nero,

      Patient = leidend und erduldend. Das größte Leid der – unendlichen – Leidensgeschichte dürfte die Aufenthaltsdauer im Wartezimmer sein, heutzutage…;-)

      Da bist du dann NACH dem Arztbesuch doppelt so krank als vorher. Neulich hat mir ein Bekannter erzählt, dass er wegen eines operativen Eingriffs ein paar Tage in die Klinik musste und dort – SCHRECK LASS NACH – mit einem jungen Afghanen sich ein Zimmer teilen musste, der den ganzen Tag mit seinem MOBILE herumdudelte, bei Telefonaten grds. den Lautsprecher in höchster Lautstärke aktiviert hatte und Gespräche in einer Lautstärke führte, dass man es noch eine Station weiter verstehen konnte…

      Da kann wirklich von Glück reden, wer gesund ist und sich dieses Elend nicht antun muss.

      1. Avatar von Susan
        Susan

        Genau sowas mit dem lauten Quatschen am Telefon erlebe ich fast tagtäglich im Zug auf dem Heimweg von der Arbeit auf arabisch oder ukrainisch.
        Wenn man dann mit Kopfschmerzen im Zug sitzt, weil der Arbeitsalltag etwas anstrengend war, geht einem das schon ganz schön auf den Sack.
        Ich ergreife dann meist die Flucht und setze mich wonanders hin, wo es es ruhiger ist.
        Aber in einem Krankenzimmer mit so einem, eh, ich würde durchdrehen…..

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