Gefährliches Mineralöl in Schoko-Aufstrich, Christbaumbehang, Suppenwürfeln und veganem Käse gefunden

Foto: foodwatch

Wien/Berlin/Paris/Amsterdam/Brüssel (OTS) – foodwatch hat in Österreich, Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden Lebensmittel auf Mineralölverunreinigungen testen lassen. Im Fokus standen die potenziell krebserregenden aromatischen Mineralöle (MOAH). In 19 der insgesamt 152 Lebensmittel wurden teils erhebliche Mengen gefunden.

In Österreich waren 6 von 36 Produkten belastet: Knorr Goldaugen, Alnatura Bio Hühner Bouillon, Wilmersburger Pizzaschmelz, Milky Way Kakao und Milch Duo Creme, Lindt Lindor Milch Kugeln und Ildefonso Weihnachtsbehang. 

Derzeit fehlt in der EU ein Verbot der Inverkehrbringung von Lebensmitteln mit einem nachweisbaren MOAH-Gehalt. „Es braucht dringend verbindliche Regeln, damit Mineralöle, die Krebs auslösen und das Erbgut schädigen können, nicht mehr in unseren Lebensmitteln landen. Es ist höchste Zeit, dass die EU-Kommission und die Regierenden aller 27 EU-Mitgliedsstaaten handeln. Nur so können Konsument*innen vor diesem Gesundheitsrisiko geschützt werden”, fordert Heidi Porstner von foodwatch Österreich. 

In Österreich sieben Produktgruppen im Test

foodwatch Österreich ließ stichprobenartig 36 Produkte aus folgenden Lebensmittelgruppen analysieren: beliebte Schokoladen und Kekse, Kakaopulver, Christbaumbehang aus Schokolade, süße Brotaufstriche, Fertigteige, veganer Käse und Suppenwürfel. Jedes sechste Produkt war mit so genannten aromatischen Mineralölen (MOAH) belastet. Diese stehen im Verdacht, krebserregend, erbgutschädigend und hormonell wirksam zu sein.

Produkte nationaler und internationaler Hersteller betroffen

Die Ergebnisse zeigen, dass möglicherweise krebserregende aromatische Mineralöle in ganz unterschiedlichen Produkten vorkommen können. In Österreich waren sowohl Produkte bekannter als auch weniger bekannter Hersteller betroffen. foodwatch fordert die Hersteller dieser Produkte – Unilever, Mars, Lindt, Alnatura, Manner und Wilmersburger – auf, ihre belasteten Lebensmittel umgehend aus den Regalen zu entfernen und somit ihre Verantwortung gegenüber den Konsument*innen wahrzunehmen.Lisa Kernegger fasst die Testergebnisse zusammen: „In unserem Test waren sowohl konventionell hergestellte als auch ein biologisch erzeugtes Lebensmittel belastet. Konsument*innen haben keine Chance, selber herauszufinden, welche Produkte betroffen sind. Wir müssen uns darauf verlassen können, dass alle Lebensmittel, die wir im Supermarkt kaufen, sicher sind.“

foodwatch fordert: Lebensmittel, die mit aromatischen Mineralölrückständen belastet sind, dürfen EU-weit nicht mehr in Verkehr gebracht werden. Die EU muss daher so schnell wie möglich eine MOAH-Nulltoleranz für alle Lebensmittelkategorien im EU-Schadstoffrecht verankern. Erst dann sind Behörden zu entsprechenden Kontrollen verpflichtet und Produkte müssen bei Belastung aus den Supermarktregalen entfernt werden.



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