Bacha Bazi und psychische Krankheiten afghanischer Männer: Ein möglicher Zusammenhang?

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Die Frage, ob Bacha Bazi ein Grund für psychische Auffälligkeiten bei afghanischen Männern sein könnte, ist komplex und erfordert eine differenzierte Betrachtung. Bacha Bazi, eine Praxis, bei der Jungen zur Unterhaltung und sexuellen Befriedigung missbraucht werden, ist in Afghanistan ein tief verwurzeltes Phänomen. Während die Forschung zu diesem spezifischen Thema begrenzt ist, legen die vorhandenen Informationen nahe, dass Bacha Bazi erhebliche negative Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der betroffenen Jungen haben kann.

Was ist Bacha Bazi?

Bacha Bazi, wörtlich „Knabenspiel“, bezeichnet eine Form der Kinderprostitution und des sexuellen Missbrauchs, die in einigen Regionen Afghanistans praktiziert wird. Jungen, oft zwischen 10 und 18 Jahren, werden gezwungen, in Frauenkleidern zu tanzen und zu singen, um Männer zu unterhalten. Oftmals geht diese „Unterhaltung“ mit sexuellen Handlungen einher. Die Jungen werden häufig aus armen Familien gekauft, entführt oder verkauft. Für die Männer stellt ihr Bacha ein Statussymbol dar.

Historischer Kontext

Die Praxis hat historische Wurzeln in Zentralasien, einschließlich des persischen Reiches. Obwohl Bacha Bazi während der ersten Taliban-Herrschaft von 1996 bis 2001 verboten war, erlebte sie nach dem Sturz des Regimes eine Wiederbelebung.

Soziale und kulturelle Faktoren

Mehrere Faktoren tragen zur Fortsetzung dieser Praxis bei:

  • Armut und soziale Ungleichheit: Viele Familien verkaufen ihre Söhne an wohlhabendere Männer, um zu überleben.
  • Geschlechtstrennung: In der afghanischen Gesellschaft dürfen Frauen oft nicht öffentlich tanzen, weshalb Jungen als Ersatz dienen.
  • Macht und Status: Das Besitzen eines „Bacha“ wird als Statussymbol betrachtet.

Psychische und soziale Auswirkungen

Die Jungen, die Bacha Bazi zum Opfer fallen, erleiden tiefgreifende psychische und soziale Schäden. Die langfristigen Effekte umfassen:

  • Stigmatisierung und soziale Ausgrenzung.
  • Suchtprobleme als Bewältigungsmechanismus.
  • Selbstmordgedanken.
  • Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS).

Die Rolle der Gesellschaft und des Rechtssystems

Obwohl Bacha Bazi seit 2017 offiziell durch das afghanische Strafgesetzbuch verboten ist, bleibt die Umsetzung schwierig aufgrund von Korruption und mangelnden Ressourcen. Es gibt Berichte, dass sogar Sicherheitskräfte und westliche Truppen in der Vergangenheit weggesehen haben, um politische Allianzen nicht zu gefährden.

Mögliche Verbindungen zu psychischen Auffälligkeiten

Es ist wichtig zu betonen, dass Bacha Bazi nicht der einzige Faktor ist, der die psychische Gesundheit afghanischer Männer beeinflusst. Krieg, Armut, soziale Ungleichheit und der Verlust von Angehörigen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Jedoch kann der Missbrauch im Rahmen von Bacha Bazi zu einer Vielzahl von psychischen Problemen führen, die sich im späteren Leben manifestieren könnten. Die erlebten Traumata können zu Verhaltensauffälligkeiten, Depressionen und Angststörungen beitragen. Die erzwungene Rolle des „Lustknaben“ steht im Widerspruch zu den traditionellen Vorstellungen von Männlichkeit in der afghanischen Gesellschaft.

Es ist auch wichtig zu erwähnen, dass nicht alle afghanischen Männer, die Bacha Bazi erfahren haben, psychische Auffälligkeiten entwickeln. Die Auswirkungen sind individuell und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Dauer und Intensität des Missbrauchs, der Unterstützung durch Familie und Freunde und der Verfügbarkeit von psychologischer Hilfe.

Fazit

Obwohl kein direkter kausaler Beweis für den Zusammenhang zwischen Bacha Bazi und psychischen Auffälligkeiten afghanischer Männer existiert, deuten die vorhandenen Informationen darauf hin, dass diese Praxis eine erhebliche Belastung für die psychische Gesundheit der Betroffenen darstellt. Es ist entscheidend, dass die afghanische Regierung in Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen die Gesetze gegen Bacha Bazi umsetzt und den Opfern psychosoziale Unterstützung anbietet. Darüber hinaus ist eine breitere gesellschaftliche Sensibilisierung notwendig, um diese Form des Missbrauchs zu bekämpfen und die psychische Gesundheit der afghanischen Bevölkerung zu verbessern. Nur durch eine Kombination von rechtlichen, sozialen und psychologischen Maßnahmen kann eine positive Veränderung erreicht werden.


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Kommentare

8 Antworten zu „Bacha Bazi und psychische Krankheiten afghanischer Männer: Ein möglicher Zusammenhang?“

  1. Avatar von Joe Cool

    Ein wichtiger Artikel. Diese Art des Kindesmißbrauchs findet sich auch in Teilen Pakistans, ist nicht auf Afghanistan begrenzt.

    Die Opfer verdienen Hilfe, die Täter Strafverfolgung. Was wie beschrieben aber schwer durchsetzbar ist.

    Jetzt reflexartig zu sagen ‚alle Messerstecher sind Bacha Bazi-Opfer‘ greift aber zu kurz und schadet auf lange Sicht den Kindesmißbrauchsopfern.
    Diese finden kaum den Weg aus Afghanistan heraus (Armut, Abhängigkeiten etc.)

    1. Avatar von Rumpelstilzchen

      Diese Art des mittelalterlichen – vielleicht sogar steinzeitlichen – Kindesmissbrauchs findet sich IN ZUNEHMENDEM Maße – auch in der westlichen Hemisphäre, namentlich in der BRDigung !

      Man denke nur an die seit Jahren – selbst an Kleinkindern – praktizierte skandalöse „Sexualerziehung“, wo von „Doktorspielen“ bis hin zu „Nacktheitserfahrung“ und zur „erlebten Erregung“ alles vertreten ist, was perverse Kinderfickerherzen höher schlagen lässt, was in einschlägigen KITAS und sonstigen „A-sozialen“ Einrichtungen, ja selbst in kath. und ev. Kircheneinrichtungen, inzwischen gang und gäbe ist.

      Wenn dann – um bei der Ausgangsproblematik zu bleiben – zum sexuellen Missbrauch noch SCHARIA und HASSPREDIGER hinzukommen, ist dies sicherlich ein hochtoxisches Gemisch, welches sich kaum von einer scharf gestellten TNT-Ladung unterscheidet.

  2. Avatar von Peter Faethe

    Welche Länder leeren ihre Irrenanstalten in Richtung BRD ?

  3. Avatar von Eugen Karl

    Daß Jungen in Afganistan systematisch mißbraucht werden, ist seit langer Zeit bekannt; doch interessiert das im feministisch ideologisierten Deutschland niemanden. Es sind ja nur Jungen.

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  4. Avatar von Ralf.Michael

    Wie Krank ist Das denn ??? Mittelalter ? Oder 2025 ? Der Herr strafe alle diese Sodomiter und Päderasten !

  5. Avatar von Susan

    Es ist ja nicht nur der Kindesmissbrauch allein.
    Welch liebende Mutter gibt denn ihr eigenes Kind gegen Geld her? – auch wenn sie noch so arm wäre.
    Da wachsen doch die Kinder schon ohne elterliche Liebe auf oder sehe ich das falsch?
    Und den Männern, die diese Kinder kaufen wie Gegestände ist doch jegliches menschliches Mitgefühl abhanden gekommen…kann man das als Feudalismus bezeichnen?

  6. Avatar von Susan

    Warum wurde mein Kommentar gelöscht? War er zu direkt?
    Weil ich eine Frau bin? Ich gehöre nicht zu den Linksgrün*innen!

  7. Avatar von Force Majeure

    Wie im Islam miteinander umgegangen wird mag von dem einen oder anderen als barbarisch und archaisch bezeichnet werden.

    Eine offene tolerante Gesellschaft (Ungläubige) kann mit einer geschossenen intoleranten (Umma-Allah-Gläubige )Gesellschat) keine längere Zeit verweilen ohne, Achtung Paradoxon, nicht völlig intolerant seine Grenzen und sein Territorium zu verteidigen.