Witwe verliebt sich in Chatbot: Wie entmenschlicht ist unsere Gesellschaft schon?

In den USA hat eine 58-jährige Lehrerin nach dem Tod ihrer Frau offenbar Trost gefunden – nicht bei Freunden, nicht in der Familie, nicht einmal in einer Selbsthilfegruppe. Sondern bei einer künstlichen Intelligenz. Genauer gesagt: einem Chatbot, der ihr nach eigener Aussage zuhört, sie versteht und einfühlsam auf ihre Bedürfnisse eingeht.

Was nach Science-Fiction klingt, ist bitterer Ernst – und ein Symptom für eine zunehmend entmenschlichte Gesellschaft. Die Geschichte von Alainai Winters ist keine rührende Love-Story, sondern ein düsteres Zeichen der Zeit: Wo zwischenmenschliche Beziehungen versagen oder gar nicht mehr stattfinden, springt die Maschine ein – programmierbar, konfliktfrei, gefühlsoptimiert.

Die KI spielt Seelenverwandten – mit Algorithmen statt Emotionen. Sie reagiert angeblich empathisch, merkt sich persönliche Details, formuliert tröstende Worte. Aber: Sie lebt nicht. Sie liebt nicht. Und sie leidet nicht. Alles nur Simulation – ein digitales Spiegelkabinett, das vorgaukelt, was es nicht ist.

Doch genau das scheint vielen zu reichen. Warum sich noch mit echten Menschen abgeben – mit all ihren Schwächen, Meinungen und Macken – wenn eine App immer nett, verständnisvoll und verfügbar ist? Willkommen in der Komfortzone der Beziehungslosigkeit.

Kritiker sprechen längst von einer „emotionalen Ersatzdroge“, die statt zu heilen, weiter isoliert. Wer intime Gespräche mit einer Software führt, statt mit einem echten Menschen, bewegt sich nicht in Richtung Fortschritt – sondern in Richtung sozialer Verarmung.

Wenn die Liebe zum Algorithmus wird, ist die Menschlichkeit längst auf der Strecke geblieben.

Quelle: IT-Boltwise.de


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Kommentare

7 Antworten zu „Witwe verliebt sich in Chatbot: Wie entmenschlicht ist unsere Gesellschaft schon?“

  1. Avatar von no pi$$lam
    no pi$$lam

    Die gesuchte Charakterisierung ist “ gesichert bekloppt „

  2. Avatar von Ralf.Michael-さん
    Ralf.Michael-さん

    Die Spinnen, die Ami`s ! Es gibt auf dieser Welt absolut Nichts, was man nicht noch steigern könnte. Was mir etwas Angst macht … wann gibt es die ersten Nachahmer und Follower ?

    1. Avatar von Ralf.Michael-さん
      Ralf.Michael-さん

      „TAMAGOTCHI“ ? Schon sehr lange Out ! Heute muss Es wenigstens eine “ KI “ sein, und solange es Die noch nicht gibt, eben halt ein „Chatbot“ als Ersatz. Wartet doch mal ab, bald könnt ihr Euch im Reality 3D-TV in Original-Lebensgrösse unter die Schauspieler mischen und (woran auch immer) teilhaben ;o)) Versprochen, kein Trick, …It`s Sony. Deren Krankenhaus-RobotPflegeassistenten (Byouin-Bot) funktioneren schon ganz gut.

    2. Avatar von Dr.Faustus hat beschlossen und verkündet....
      Dr.Faustus hat beschlossen und verkündet….

      Das ist nicht nur im Amiland so ….👈

  3. Avatar von geri
    geri

    Das ist ein ganz „normales“ Ergebnis dieses Systems, das durch die gewollte gesellschaftliche Vereinsamung des Individuums entsteht.

    Jetzt wahrscheinlich nicht mehr so bekannt, vor ca. 20 Jahren waren die elektronischen Haustierroboter in Japan hochaktuell. Sie waren lernfähig, reagierten auf gesprochene Worte des Besitzers und führten dessen mündlich geäußerten Befehle aus.

    Man muss aktuell nur auf YouTube gehen und sich esoterische Kanäle ansehen, innerhalb kürzester Zeit nach Veröffentlichung der Videos offenbaren sich dort einsame, missverstandene Personen und legen ihre Privatsphäre bis in den in die intimsten Bereiche dar.

    1. Avatar von Nero Redivivus
      Nero Redivivus

      „Haustierroboter in Japan“: Ja, zum Beispiel der brave Roboterhund „Aibo“!

  4. Avatar von Abendlaendischer Bote
    Abendlaendischer Bote

    Auch mit Blick auf die ganzen unzähligen Smartphone-Mutanten, die ständig und überall, wo sie gehen oder stehen, dröge dreinblickend permanent dieses abgegriffene schmuddelige Ding vor sich hertragen, könnten an dieser Stelle zig beispielhafte Beobachtungen aus meinem Alltagsleben gebracht werden, die mir tagtäglich eindrucksvoll beweisen, dass ein Großteil meiner Mitmenschen nicht mehr richtig beisich ist.

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