KI-Revolution: Der Mensch bleibt im Mittelpunkt

Viele Kollegen haben es noch nicht realisiert. Die sogenannte „Künstliche Intelligenz“ wird nicht nur den Arbeitsmarkt, sondern auch den Alltag vieler Menschen drastisch verändern. Die Entwicklung geht so rasend schnell voran, dass man kaum noch mithalten kann. Es ist nicht mit der allmählichen Computerisierung in den Neunzigern vergleichbar oder mit dem Siegeszug der Smartphones. All das aber war Voraussetzung dafür, was jetzt geschieht.

Die aktuelle Version von ChatGPT ist in der Lage, als Call Center Agent trainiert zu werden, nicht nur auf Deutsch, sondern, wenn gewünscht, sogar mit türkischem oder osteuropäischem Akzent, wie man es von Support-Hotlines gewohnt ist. Standardaufgaben zum Beispiel im Beschwerdemanagement können damit vollautomatisch abgearbeitet werden. Fachkräfte braucht man dann nur noch für die Erstellung der Routinen, Wartung und Pflege der Systeme. Je nachdem, wie viele Zugänge ein Call Center gebucht hat, müssen die Kunden dann nicht mehr so lange auf ihren Berater warten. Außerdem entfällt die lästige „Drücken Sie die 1, wenn Sie XY wünschen“ – Auswahl direkt, auch muss die KI nicht weiter in die nächste Abteilung verbinden, sondern kann alles autark bearbeiten. Und die Auftraggeber können ihre Kosten besser kalkulieren, denn bezahlt wird über API, pro Silbe oder pro Anruf. Wer nicht weiß, was eine API ist, frage einfach seinen Chatbot: API steht für Application Programming Interface (Anwendungsprogrammierschnittstelle).

Die Daten fließen also zu den KI-Anbietern, deren Systeme von den Dienstleistern genutzt werden, Big Data. Dazu gehören neben OpenAI natürlich auch Google, Meta (Facebook) und Amazon. Und genau diese Firmen werden die ersten sein, die KI-Bots im Kundensupport einsetzen werden, die die Kunden mit Kompetenz und Einfühlungsvermögen restlos begeistern werden. Ich rede hier vom Einsatz im großen Stil, denn in Nischenbereichen ist das im englischsprachigen Raum bereits teilweise Realität.

Das vorhergehende Beispiel ist nur eines von vielen, aber eines der wenigen, die jedermann nachvollziehen kann. Oder testen Sie mal die APP „Suno“. Dort kann man im Handumdrehen mit zwei, drei Eingaben einen Musiktitel per KI erstellen lassen. Das Ergebnis verblüfft, vor allem wenn man bedenkt, dass die Technologie gerade erst am Anfang steht.

Ich habe eine KI gefragt, welche Jobs ihrer Meinung nach am wenigsten bedroht seien. Die Antwort klingt wie aus der DDR-Verfassung:

Der Mensch bleibt im Mittelpunkt

Während KI und Automatisierung viele Arbeitsbereiche verändern werden, bleiben Berufe, die Kreativität, zwischenmenschliche Interaktion, praktisches Fachwissen und strategisches Denken erfordern, weiterhin fest in menschlicher Hand. Tätigkeiten, bei denen es auf Empathie, emotionale Intelligenz und individuelle Problemlösungen ankommt, sind für Maschinen schwer zu erfassen. In diesen Bereichen wird der Mensch auch in Zukunft unersetzlich bleiben – und gerade hier liegt die Stärke des menschlichen Potenzials. KI kann den Menschen unterstützen, aber die einzigartige Fähigkeit, kreativ zu denken, zu fühlen und zwischenmenschlich zu handeln, bleibt eine Domäne des Menschen.

Ach, wirklich? Die KI-Stimmen können bereits jetzt Gefühle und Anteilnahme simulieren, die täuschend echt wirken. Verzweifelte Menschen auf der Suche nach ein wenig Zuwendung stellen erstaunlich niedrige Ansprüche. Ihnen genügt jemand, der Zuhören heuchelt oder als Sex-Bot die erogenen Zonen zum Glühen bringt. Personal Trainer, Fitness Berater, Seelenklempner – alles ist möglich. Manche Astro-Hotline wird mit KI-Hellsehern um einiges menschlicher wirken als mit den Gruseltanten vom Jahrmarkt.

In einem Punkt hat die KI recht. Der Mensch wird immer im Mittelpunkt stehen, im Mittelpunkt des Interesses derer, die ihn beherrschen wollen, als Melkkuh für Geld, Daten oder beides. Am Ende geht es immer um die ganze Seele.

Aber die KI wird nie Seele „entwickeln“, nie Seele besitzen, sie ist auch nicht in diesem Sinne teuflisch, nur Werkzeug. Manche Experten sind anderer Meinung, aber das war Baron Frankenstein auch.

Die KI hat neben ihrem Nutzen und den vielen Schattenseiten einen ganz zentralen Aspekt. Wir können den digitalen Medien immer weniger trauen, sie taugen nicht mehr als Beweismittel, es wird immer offenbarer, dass es sich um eine Scheinwelt handelt – und das umso mehr, als die Täuschung immer realistischer wird. Der wahre Mensch, das echte Leben, das man sehen, hören, riechen, schmecken und anfassen kann, erhalten ihren Wert zurück.


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Kommentare

Eine Antwort zu „KI-Revolution: Der Mensch bleibt im Mittelpunkt“

  1. Ralf.Michael

    Artificial Intelligence (AI) von Mir auch KI kann von Alleine Nichts, überhaupt Nichts. Sie benötigt Eltern, welche Sie mit Energie, Speicheplatz und Input-Daten versorgen. Abfrage-Algoritmem liefern dann je nach Wissenstand gewünschte Auskünfte und Ergebnisse ! Thats All, hat aber jetzt keinen Jota mit Intelligenz zu tun. Die fehlt hier
    total, und, bei unseren Politikern leider ebenfalls.

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