Zum Inhalt springen

Mögen die Börsen Populisten und Autokraten?

Egal wie laut die Brüsseler Werteverteidiger die „Populisten“ und „Autokraten“ beschimpfen mögen, die Aktienbörsen scheinen gerade an diesen Gefallen gefunden zu haben. Das zeigen deutlich die regionalen Aktienindizes, die sich in den vergangenen 3 Jahren in Ländern mit EU-kritischen und autokratischen Regierungen besser entwickelt haben als in den Multi-Kulti-Musterländern wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien. Woran das liegen kann, versucht nachfolgender Beitrag zu erklären.

Kleine Bestandsaufnahme – ein neuer Populismus-Aktienindex (POX) wäre aufschlussreich

Während in den letzten drei Jahren die Aktienmärkte in den USA, Russland, Türkei, Österreich oder Ungarn zwischen über 30% bis 50% zulegen konnten, waren es in Deutschland, Frankreich und Großbritannien leicht unter und leicht über 10%. Das EU-kritische Resteuropa (Polen, Tschechien, Baltikum, Balkan) hatte ebenfalls nicht schlecht abgeschnitten und Steigerungsraten zwischen 9% und 20% vorweisen können. https://www.finanzen.net/indizes/Osteuropa

Unter dem Strich sei daher die Aussage erlaubt, die Börsen haben den politischen Wandel in Richtung „mehr Autokratie und Populismus“ honoriert. Mit etwas Phantasie ließen sich für die Weltbörsen drei Indizes, der Demokratie-Aktienindex – der abgekürzt DEX heißen sollte, um nicht in Namenskonflikt mit dem DAX zu geraten -, der Populismus-Aktienindex (POX) und Autokratie-Aktienindex (AUX) konstruieren. Es wäre spannend die Kursentwicklung dieser neuen Börsenbarometer zu beobachten.

Der „populistische Vorsprung“ könnte von Dauer sein

Börsen haben bekanntlich nicht nur mit der Wirtschaft aber auch etwas mit der Politik zu tun. Ein purer Regierungswechsel ist am Markt mit einer Oszillation um den Haupttrend vergleichbar. Hierauf reagieren die Börsen nur kurzfristig und marginal nach dem Spruch: Politische Börsen haben kurze Beine. Kommt es demgegenüber zum erkennbaren Systemwechsel, wie bei den „populistischen“, rechten oder/und EU-kritischen Machtübernahmen, so sehen Börsianer größeren Handlungsbedarf. Weil die letzten Regierungswechsel noch nicht so lange her sind, liegen wenig Erfahrungswerte vor in welche Richtung es gehen wird. Handelskriegsgefahr hin, Europa-Sorgen her, vieles spricht dafür, dass der „populistische Vorsprung“ von Dauer sein wird. Denn die Börsen mögen realitätsorientierte und starke Regierungen und solide gesunde Volkwirtschaften. Links hat wohl ausgedient.

Beispiele: In Deutschland hat die starke Wirtschaft, die sich nicht an den Kosten des Migrationsexperiments beteiligen muss die politischen Schwächen des Multi-Kulti-Kultes übertüncht. In Italien dürfte die neue Regierung vom „Realitätsbonus“ profitieren, wenngleich eine schnelle wirtschaftliche Gesundung nicht in Sicht ist. Ich tippe, der italienische MIB-Index wird sich in den kommenden Wochen besser entwickeln als der spanische IBEX. Börsianer greifen auch gerne auf das uralte Beispiel von China (Autokratie) und Indien („größte Demokratie der Welt“) zurück. Wer sich wohl von den beiden asiatischen Giganten ökonomisch überzeugender entwickelt hat, steht außer Frage.

Die Systemmedien und die unliebsam Wirtschaftserfolge der „Antidemokraten“

Es fiel dem Verlierer schon immer schwer die wirtschaftlichen Erfolge des an die Macht gekommenen politischen Gegners – so auch die an der Börse, die ja unmoralisch ist – einzugestehen. Seitdem in Polen die Populisten an der Macht sind, wächst die Wirtschaft (BIP) wieder um 4% jährlich. Ginge es nach den Vorstellungen der Opposition in Warschau und Brüssels sollte der populistische Wahlsieg in 2015 im wirtschaftlichen Desaster enden. Haben doch die neuen Machthaber sich erdreistet aus Demografie politischen Überlegungen massiv das Kindegeld (500+) zu erhöhen. Auch die Polen sterben aus und wollen daher die Familien fördern und die demographische Lücke nicht durch chaotische Migration schließen.

Heute ist es auch in einigen medialen Bereichen schlimm geworden. Selbst die Kommentatoren (und vor allem ihre Gäste) kommen im Börsenfernsehen und Talkshows um die peinliche Bekundung der politischen Korrektheit nicht umhin, obwohl sie es besser wissen müssten. Einige sicherlich Kinder und Familien zu versorgen, die anderen retten sich mit ironischen Bemerkungen aus der Bredouille. Nur wenige unabhängige „Altstars“ und bekannte Asset Manager, wie Dirk Müller Michael Mross oder der Kölner Professor Max Otte liefern noch das lobende Gegenbeispiel.

Mit welchen Tricks die politisch Korrekten arbeiten, zeigt der Vergleich des russischen Aktien-Indizes RTX in USD und in Rubel. In den ersten Jahren der Ukraine Krise 2014-2016 ist der erste um 50% gefallen, während der zweite immerhin um 25% anstieg. Sie dürfen dreimal raten, mit welcher Version unsere Marktberichterstatter arbeiten? Der DAX wird auch nicht in USD oder dem chinesischen Renminbi gemessen, was ihn deutlich ungünstigen ausfallen ließe.

Zudem ist der Devisenkurs des Rubel total verzerrt – Russland feierte gerade einen neuen Rekord an Währungsreserven von über 400 Mrd. USD – und für die russische Wirtschaft irrelevant. Nichtdestotrotz arbeitet das angesehene gtai (vormals Zentrale für Außenhandelsinformation) mit utopischen Wechselkursen und kommt auf ein BIP von knapp 1,5 Bill. USD (2017), während die russische Wirtschaft fast so groß wie die deutsche ist (4,17 Bill. USD). Wem nützt dieses Versteckspiel eines aus Steuermitteln finanzierten Instituts?

Da zeigt der weltbekannte Consulter pwc schon mehr Realitätssinn und spricht von der größten Volkswirtschaft Europas in 2030. https://ostexperte.de/pwc-russland-2030-groesste-wirtschaft/


Dr. Viktor Heese – Fachbuchautor und Finanzanalyst; www.prawda24.com, www.finanzer.eu



Teilen Sie diesen Beitrag

Wende 2024 jetzt bei Telegram beitreten und mitreden:

Tragen Sie sich für unseren Newsletter ein