In einem erstaunlichen Lobgesang auf die deutsche Schuldenpolitik hat EZB-Chefin Christine Lagarde die Aufweichung der Haushaltsdisziplin gefeiert, wie das Handelsblatt berichtet. Ausgerechnet Deutschland, einst der eiserne Verfechter der schwarzen Null, wird nun für seine Schuldenfreude gepriesen – als ob das Verschleudern von Milliarden plötzlich ein Zeichen wirtschaftlicher Vernunft wäre. Lagarde sieht in den neuen Staatsausgaben einen „mutigen Schritt“ zur Belebung der Konjunktur. Doch wer die Nullzinsen-Politik der EZB kennt, weiß: Wo die Druckerpresse läuft, folgt meist die nächste Blase.
Was Lagarde als „Wachstum“ verkauft, ist in Wahrheit das altbekannte Spiel auf Pump. Die einstige Stabilitätswächterin der Eurozone applaudiert einer Regierung, die mit der Schuldenbremse jongliert, während Industrie und Mittelstand unter Energiekosten und Regulierungswahn zusammenbrechen. Statt echte Reformen anzustoßen – weniger Bürokratie, niedrigere Steuern, mehr Freiheit für Unternehmer – setzt man auf noch mehr Staat, noch mehr Schulden und noch mehr Illusionen. Lagardes Begeisterung mag kurzfristig den Märkten gefallen, langfristig aber zementiert sie die Abhängigkeit Europas von künstlicher Geldflutung. Wenn das die neue Stabilität sein soll, dann gute Nacht, Eurozone.
